Güterbündel

Als Güterbündel (auch: Konsumgütervektor[1] oder Konsumbündel) bezeichnet man in der Mikroökonomik eine bestimmte Zusammenstellung (eben: ein Bündel) verschiedener Güter mit ihrer jeweiligen – nicht notwendig ganzzahligen – Menge. Einzelne Güter werden zu Güterbündeln zusammengefasst, um von der Vielzahl existierender Güter zu abstrahieren und dem Verhalten der Haushalte Gesetzmäßigkeiten entnehmen zu können. In der Wirtschaftsstatistik wird ein Güterbündel als Warenkorb bezeichnet.

Nutzentheoretische Aspekte können durch diese Abstraktion im Zwei-Güter-Fall in einem dreidimensionalen Koordinatensystem analytisch behandelt. So können subjektive Präferenzstrukturen des Haushalts bezüglich Verbrauchsmengenkombinationen betrachtet und Indifferenzkurvensysteme im zweidimensionalen Koordinatensystem abgeleitet werden.

Formale Notation

Definition: Sei die Zahl der Güter in einer Ökonomie. Dann bezeichnet man einen -Vektor

mit der Menge von Gut als Güterbündel in der Ökonomie.

Anwendungen

Im sogenannten Zwei-Güter-Fall können Güterbündel durch Vektoren dargestellt werden. Mit einem gegebenen Budget, d. h. für Konsumausgaben verfügbaren Einkommen, können bei gegebenen Preisen und alle Güterbündel erworben werden, welche die Budgetrestriktion erfüllen.

Im n-Güter-Fall sind die Güterbündel durch Vektoren in repräsentiert. Zu gegebenem Budget und gegebenen Preisen für ist die Budgetrestriktion .

In der Mikroökonomie werden die Präferenzen eines Konsumenten für verschiedene Güterbündel durch eine Präferenzrelation oder Präferenzordnung auf einer Menge von Güterbündeln modelliert. Diese Präferenzrelation ist eine transitive Relation und ermöglicht, je zwei Güterbündel und durch oder zu vergleichen. Wenn für zwei verschiedene Güterbündel und sowohl als auch gilt, dann ist der Konsument zwischen und indifferent. Alle Güterbündel zwischen denen der Konsument paarweise indifferent ist, bilden eine Indifferenzmenge, die in bestimmten Spezialfällen bei graphischen Darstellungen als Indifferenzkurve bezeichnet wird.

Unter bestimmten zusätzlichen Voraussetzungen existiert eine Nutzenfunktion , die durch

die Präferenzordnung für alle Güterbündel in widerspiegelt. Die Indifferenz zwischen zwei Güterbündeln und ist dann äquivalent zu ; man sagt in diesem Fall: 'Die beiden Güterbündel und stiften denselben Nutzen'.

Literatur

  • Friedrich Breyer: Mikroökonomik. Eine Einführung. 6. Aufl. Springer, Heidelberg u. a. 2015, ISBN 978-3-662-45360-5.

Anmerkungen