Gestein des Jahres

Geologische Auszeichnung

Gestein des Jahres ist eine Auszeichnung, die seit 2007 vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG), anfänglich zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG), verliehen wird. Die Verleihung erfolgt nach Vorschlag durch das Kuratorium Gestein des Jahres, in dem neben Vertretern des BDG auch Experten aus geologischen Landesämtern, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, aus dem Geotourismus sowie der Rohstoff- und Natursteinindustrie (Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO) sitzen. Ziel ist es, Gesteine sowohl hinsichtlich ihrer geologischen Entstehung als auch in ihrer Nutzung in Wirtschaft und Gesellschaft – sowie die Geologie und die Geowissenschaften insgesamt – der Öffentlichkeit zu präsentieren, im Wesentlichen durch themenbezogene Veranstaltungen und Publikationen. Die Idee zu dieser Aktion hatte 2006 der damalige BDG-Vorsitzende Werner Pälchen.

Die Gesteine werden nach ihrer Entstehung in drei große Gruppen (Klassen) unterteilt: magmatische Gesteine (Erstarrungsgesteine; entstehen durch die Kristallisation einer Gesteinsschmelze), Sedimentgesteine (Ablagerungsgesteine; entstehen durch Ablagerung und Verdichtung von verwittertem und umgelagertem Material) und metamorphe Gesteine (Umwandlungsgesteine; entstehen durch Umwandlung aus anderen Gesteinen durch hohen Druck und/oder hohe Temperatur). Beim Gestein des Jahres wird darauf geachtet, dass die drei Gesteinsklassen gleichermaßen vertreten sind.

Zum Gestein des Jahres veröffentlicht der BDG ein umfangreicheres Faltblatt und ein Plakat, außerdem weitere Materialien auf seiner Internetseite. In der Regel erstellt der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) eine Broschüre. Einige der Geologischen Landesämter publizieren ebenfalls Faltblätter und Online-Informationen.

Im Jahr 2023 setzt sich das Kuratorium aus folgenden Mitgliedern zusammen: Manuel Lapp (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Freiberg), Angela Ehling (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Berlin), Andreas Günther-Plönes (Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG), Bonn), Gabriela Schulz (Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO), Berlin), Christof Ellger (GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung, Potsdam), Ina Pustal (Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz), Malte Junge (Ludwig-Maximilians-Universität München, Sektion Kristallographie), Alessandra Erbe (TU Bergakademie Freiberg). Sprecher des Kuratoriums ist seit dem 28. Juni 2018 Manuel Lapp.

JahrGesteinAbbildung
2007Granit
Typischer, mittelkörniger Granit Sorte Strehlener Granit (Polen)
Typischer, mittelkörniger Granit Sorte Strehlener Granit (Polen)
2008Sandstein
Sandsteinoberfläche
Sandsteinoberfläche
2009Basalt
Basaltsäulen im Querschnitt
Basaltsäulen im Querschnitt
2010Kalkstein
Marès, ein Kalkarenit von Mallorca
Marès, ein Kalkarenit von Mallorca
2011Tuff
Tufo Giallo aus Viterbo, Italien
Tufo Giallo aus Viterbo, Italien
2012Quarzit
Quarzitschichtung
Quarzitschichtung
2013Kaolin
Kaolin
Kaolin
2014Phonolith
Phonolith (Variätät Tinguait), Schweden
Phonolith (Variätät Tinguait), Schweden
2015Gneis
Bändergneis, Geröll vom Ufer des Baikalsees
Bändergneis, Geröll vom Ufer des Baikalsees
2016Sand
Quarzsandkörner aus Uhry (Königslutter)
Quarzsandkörner aus Uhry (Königslutter)
2017Diabas
olivinhaltiger Diabas
olivinhaltiger Diabas
2018Steinkohle
Anthrazit
Anthrazit
2019Schiefer[1]
Marcellus Shale
Marcellus Shale
2020/2021Andesit[2]
Andesit
Andesit
2022Gips- und Anhydritstein[3]
Gipsgestein aus dem Mittleren Devon von Ohio, USA
Gipsgestein aus dem Mittleren Devon von Ohio, USA
2023Grauwacke[4]
2024Suevit[5]

Weblinks

Einzelnachweise