Hans Joachim Alpers

deutscher Schriftsteller und Verleger

Hans Joachim Alpers (* 14. Juli 1943 in Wesermünde; † 16. Februar 2011 in Niebüll) war ein deutscher Verleger und Schriftsteller. Unter seinem richtigen Namen, aber auch unter den Pseudonymen Jürgen Andreas, Thorn Forrester, Gregory Kern, Mischa Morrison, P. T. Vieton und Jörn de Vries verfasste er mehrere Science-Fiction- und Fantasy-Romane. Gemeinsam mit Ronald M. Hahn verfasste Werke erschienen teilweise unter dem Pseudonym Daniel Herbst.

Leben

Hans Joachim Alpers machte nach einer Lehre als Schiffsschlosser ein Ingenieurstudium in Bremen und studierte später noch an der Universität Hamburg Maschinenbau, Politik und Erziehungswissenschaft. 1969 bis 1972 zeichnete er für die Auswahl und Redaktion der in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift X Magazin erscheinenden Science-fiction-Erzählungen verantwortlich, 1970 bis 1994 fungierte er als Verleger des Quarber Merkur.[1] Ab 1978 war er Lektor und Herausgeber von Science-Fiction-Anthologien in diversen Verlagen (darunter Droemer Knaur und Moewig). Daneben war er Chefredakteur und Herausgeber der „Science Fiction Times“, Redakteur bei „Comet“ (1977/1978 zusammen mit Ronald M. Hahn und Werner Fuchs), Redakteur für Buchbesprechungen des Spielemagazins „Wunderwelten“ (seit 1989), Redakteur und Mitherausgeber des SF-Magazins „Parsek“ (1990, zusammen mit Gerd Maximovic), Herausgeber und Übersetzer (aus dem Englischen) verschiedener Anthologien und Literaturagent.

Unter Pseudonym schrieb er zahlreiche Erzählungen, Hörspiele, Sachbücher und Kurzgeschichten. So verfasste er zusammen mit Ronald M. Hahn als gemeinsames Pseudonym Daniel Herbst mehr als ein Dutzend Kriminalromane für Jugendliche.[2][3] 1983 gründete er gemeinsam mit Werner Fuchs und Ulrich Kiesow den Verlag Fantasy Productions (FanPro) und bearbeitete mit diesen auch die Erstausgabe des Rollenspiels Das Schwarze Auge für Schmidt Spiele sowie die deutsche Übersetzung des amerikanischen Systems Dungeons & Dragons für Tactical Studies Rules (TSR). Für seine schriftstellerische und verlegerische Arbeit erhielt er mehrmals den Kurd-Laßwitz-Preis.

2005 wurde er zusammen mit Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Jörg Martin Munsonius und Hermann Urbanek für die Herausgabe des Lexikon der Fantasy-Literatur vom Ersten Deutschen Fantasy Club (edfc) mit dem Deutschen Fantasy Preis geehrt, welcher von der Stadt Passau alle vier Jahre dotiert und im Rahmen des „Kongresses der Phantasie“ vergeben wird.

Hans Joachim Alpers lebte in Hamburg und Nordfriesland.[4] Sein nordfriesisches Bauernhaus in Küstennähe beherbergte seine große Sammlung an deutscher Vorkriegs-Science-Fiction.[5] Er starb im Februar 2011 an Leberkrebs.

Posthum wurde Alpers 2012 mit dem Kurd-Laßwitz-Sonderpreis für langjährige herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[6]

Bibliografie

Shadowrun

Liste der Shadowrun-Romane

  1. Das zerrissene Land, 1994, ISBN 3-453-07756-3.
  2. Die Augen des Riggers, 1994, ISBN 3-453-07757-1.
  3. Die graue Eminenz, 1995, ISBN 3-453-07971-X.

Das Schwarze Auge (DSA)

Die Piraten des Südmeeres

  1. Hinter der eisernen Maske, 1996, ISBN 3-453-10958-9.
  2. Flucht aus Ghurenia, 1997, ISBN 3-453-10975-9.
  3. Das letzte Duell, 1997, ISBN 3-453-11945-2.

Rhiana die Amazone

  1. Der Flammenbund, 2003, ISBN 3-453-87537-0.
  2. Verschwörung in Havena, 2004, ISBN 3-492-29104-X.
  3. Gefangene der Zyklopeninseln, 2006, ISBN 3-492-29106-6.
  4. Kampf um Talania, 2006, ISBN 3-492-29107-4.

Jugendromane

Weltraumvagabunden

(mit Ronald M. Hahn)

Ökobande

Kinderbücher

siehe Daniel Herbst

Als Herausgeber

Science Fiction Almanach

Kopernikus

Analog

Science Fiction Jahrbuch

Highlights

Science-Fiction-Anthologie

(mit Werner Fuchs)

Neuauflage der ersten beiden Bände als Taschenbuchreihe als Bibliothek der besten SF-Stories

Ohne Serie

Sachbücher

Literatur

  • Timo Rouget: Alpers, Hans-Joachim. In: Lexikon der Science Fiction-Literatur seit 1900. Mit einem Blick auf Osteuropa, herausgegeben von Christoph F. Lorenz, Peter Lang, Frankfurt/Main 2016, S. 187–192. ISBN 978-3-63167-236-5

Weblinks

Einzelnachweise