Hans Lauper

Schweizer Zahnarzt, Bergsteiger und Autor

Hans «Heus» Lauper (* 27. November 1895 in Bern; † 24. Juni 1936 in Zürich) war ein Schweizer Zahnarzt, Bergsteiger und Autor zahlreicher Bergartikel und Hochgebirgsführer, dem 1932 die Erstbegehung der Eiger Nordostwand gelang.

Leben

Hans "Heus" Lauper wurde am 27. November 1895 in Bern geboren, wo er auch aufwuchs. Er besuchte das Progymnasium Bern und machte dort 1915 seinen Abschluss, nebenbei arbeitete er als Meßgehilfe für die Landestopographie und konnte dabei erste hochalpine Erfahrungen machen. So bestieg er 1914 sechsmal das Finsteraarhorn und zweimal die Dufourspitze. Er studierte in Bern und Zürich Zahnmedizin und promovierte in Kalifornien, wo er auch einige Jahre praktizierte und verschiedene Berge der Rocky Mountains erkundete und beschrieb. Am 8. Oktober 1925 heiratete er Margrit Kleiner (1902–1994), aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Peter (1931) und Niklaus "Kläus" Thomas (1934–1995).

Seine Bedeutung für den Alpinismus liegt im detaillierten Erforschen von sicheren und eleganten Routen durch die Nordwände der Berner Alpen, weniger im Erreichen von klettertechnischen Höchstleistungen, denn er wendete absichtlich keine künstlichen Kletterhilfsmittel an. Er fühlte sich mit dieser Denkweise der Ethik seiner englischen Bergsteigerfreunde nahe.[1]

Seit der Jugend laborierte er an einer nicht ausgeheilten Blinddarmentzündung und so starb Hans Lauper am 24. Juni 1936 nach einer Operation am Blinddarm in Zürich.

Erstbegehung Eiger Nordostwand

Seit 1923 hatte Lauper immer wieder an Planungen zur Besteigung des Eigers gearbeitet und dabei Skizzen, Fotografien und Profile erstellt und mit seinen Freunden erörtert. Am 20. August 1932 um 1:50 Uhr morgens startete er mit seinem Freund und Hobbybergsteiger Alfred Zürcher sowie den beiden Bergführern Joseph Knubel und Alexander Graven am Hotel Des Alpes auf der Kleinen Scheidegg und erreichte um 3:40 Uhr den Einstieg in die neue Route. Bei bestem Wetter schafften sie die 2350 Höhenmeter über ausgedehnte Schnee- und Eisfelder mit bis zu 55 Grad Steilheit im Schwierigkeitsgrad V unter der ständigen Führung des sehr erfahrenen Knubel in knapp 13 Stunden. Da sie auf die Zuhilfenahme von Haken, Schrauben oder Keilen verzichteten, ordnete später der Bergexperte Heinrich Harrer die Leistung als letzte, große Erstbegehung im klassischen Stil ein.

Lauperroute an der Eiger-Nordwand

Die Route über die Nordostwand des Eiger trägt noch heute den Namen Lauper-Route, ebenso wie die Route über die Nordwandrippe des Mönchs.

Lauperroute am Mönch

Am 12. Dezember 1932 hielt Hans Lauper auf Einladung eine Lesung vor dem Alpine Club in London über die Nordwände von Jungfrau, Mönch und Eiger.[2]

Weitere Erstbegehungen (Auswahl)

Mitgliedschaften

Literatur

  • Albert Eggler: Bezwinger der Eiger-Nordost-Wand vor 50 Jahren. In: Der Bergsteiger, Nr. 8, 1982
  • Oskar Hug: Hans Lauper 1895–1936. In: The Alpine Journal, Vol. 48, 1936, S. 336–340

Weblinks