ICC Champions Trophy 2002

Die ICC Champions Trophy 2002 wurde vom 12. bis zum 30. September 2002 in Sri Lanka ausgetragen. Es war die dritte Champions Trophy im ODI-Cricket, die vom Weltverband International Cricket Council (ICC) organisiert wird und nach den Asia Cups der Jahre 1986 sowie 1997 das dritte wichtige Cricketturnier das vollständig in Sri Lanka ausgetragen wurde. Das Land war zuvor einer der Mitgastgeber des Cricket World Cup 1996, zusammen mit Indien und Pakistan.[1]

ICC Champions Trophy 2002
Allgemeine Informationen
Saison2002/03
Zeitraum12. – 30. September 2002
AustragungsortSri Lanka
ModusVorrunde & K.-o.-System
FormatODI
Spiele15
Teilnehmer12
Ergebnis
GewinnerSri Lanka Sri Lanka, Indien Indien (je 1. Titel)
Meiste RunsIndien Virender Sehwag (271)
Meiste WicketsSri Lanka Muttiah Muralitharan (10)
< 20002004 >
Turnier auf Cricinfo

Zwölf Cricket-Nationalmannschaften nahmen an der ICC Champions Trophy 2002 teil: Die damals zehn Test-Cricket-Länder (Australien, Bangladesch, England, Indien, Neuseeland, Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika und die West Indies), zusammen mit den assoziierten Mitgliedern Kenia und Niederlande. Die Mannschaften wurden in vier Gruppen zu je drei Teams eingeteilt, wobei jedes einmal gegen die anderen der Gruppe antrat. Der Gruppenerste jeder Gruppe qualifizierte sich hiernach für das Halbfinale, dessen Gewinner im Finale aufeinandertrafen.[2][3]

Australien, Indien, Sri Lanka und Südafrika erreichten das Halbfinale. Indien besiegte Südafrika und Sri Lanka Australien, woraufhin die beiden südasiatischen Mannschaften Indien und Sri Lanka im Finale aufeinandertrafen. Im Finale konnte kein Sieger ermittelt werden, da Regenfälle zwei Tage lang eine reguläre Austragung verhinderten. Somit wurden beide Finalisten zum Turniersieger erklärt.[4] Der Titelverteidiger Neuseeland schied bereits in der Vorrunde aus.

Vergabe

Der International Cricket Council vergab die ICC Champions Trophy 2002 an Sri Lanka. Erstmals besuchten alle damaligen Vollmitglieder des ICC Sri Lanka für ein Turnier und nach den Asia Cups der Jahre 1986 sowie 1997 war es das dritte Cricketturnier das vollständig in Sri Lanka ausgetragen wurde. Sri Lanka war zuvor einer der Mitgastgeber des Cricket World Cup 1996.[1]

Teilnehmer

Die damals zehn Test-Cricket-Länder qualifizierten sich automatisch für die ICC Champions Trophy 2002: Australien, Bangladesch, England, Indien, Neuseeland, Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka und die West Indies. Außerdem qualifizierten sich Kenia und die Niederlande, die zu diesem Zeitpunkt ODI-Status besaßen, für das Turnier.

LandQualifikationsgrundlageTurnierteilnahmeLetztmalige TeilnahmeBestes Ergebnis
 AustralienVollmitgliederDritte20005. Platz (2000)
 BangladeschZweite20009. Platz (2000)
 EnglandDritte20005. Platz (1998)
 IndienDritte2000Finalist (2000)
 NeuseelandDritte2000Sieger (2000)
 PakistanDritte20003. Platz (2000)
 SimbabweDritte20008. Platz (2000)
 Sri LankaDritte20004. Platz (1998)
 SüdafrikaDritte2000Sieger (1998)
 West IndiesDritte2000Finalist (1998)
Kenia KeniaODI-StatusZweite200010. Platz (2000)
Niederlande  NiederlandeErsteDebüt

Stadien

Die Spiele wurden in zwei sri-lankischen Stadien ausgetragen. Insgesamt wurden 15 Partien während der ICC Champions Trophy 2002 ausgetragen, darunter die zwei Halbfinals und das Finale.[1]

Colombo
R. Premadasa StadiumSinhalese Sports Club Ground
Kapazität: 35.000Kapazität: 10.000
ICC Champions Trophy 2002 (Sri Lanka)
ICC Champions Trophy 2002 (Sri Lanka)

Format

Die ICC Champions Trophy 2002 wurde über 19 Tage zwischen zwölf verschiedenen Mannschaften über 15 Spiele ausgetragen. Sie begann am 12. September 2002 im R. Premadasa Stadium in Colombo mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Sri Lanka und Pakistan. Das Turnier endete am 30. September im denselben Stadion mit dem Finale zwischen Indien und Sri Lanka, das zwei Mal wegen Regens nicht ausgetragen werden konnte, wonach sich beide Mannschaften die ICC Champions Trophy teilten.

Spielplan

Die nachfolgende Tabelle zeigt das tägliche Programm der ICC Champions Trophy 2002. Dabei steht ein violettes Kästchen für die Qualifikationsspiele, ein grünes Kästchen für Finalrundenspiele und ein gelbes Kästchen für das Finale.

Anzahl täglicher Spiele während des Turnieres
Vorrunde
September
Do.
12.
Fr.
13.
Sa.
14.
So.
15.
Mo.
16.
Di.
17.
Mi.
18.
Do.
19.
Fr.
20.
Sa.
21.
So.
22.
Mo.
23.
Gruppe 1111
Gruppe 2111
Gruppe 3111
Gruppe 4111
Finalrunde
September
Di.
24.
Mi.
25.
Do.
26.
Fr.
27.
Sa.
28.
So.
29.
Mo.
30.
Finalrunde111
Farblegende
  • Vorrunde
  • Finalrunde
  • Finale
  • Gruppen

    Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4

     Australien
     Bangladesch
     Neuseeland

     England
     Indien
     Simbabwe

    Kenia Kenia
     Südafrika
     West Indies

    Niederlande  Niederlande
     Pakistan
     Sri Lanka

    Vorrunde

    Die Champions Trophy 2002 wurde zwischen zwölf Nationalmannschaften ausgespielt. Für die Vorrunde wurden die Mannschaften in vier Gruppen zu je drei Mannschaften eingeteilt. In welche Gruppe jede Mannschaft eingeteilt wurde, wurde in der Auslosung festgelegt. Jede Mannschaft bestritt ein Spiel gegen jede andere seiner Gruppe. Für einen Sieg gab es vier Tabellenpunkte, für ein Unentschieden oder No Result zwei Punkte, für eine Niederlage keinen Punkt. Hatten zwei Mannschaften dieselbe Anzahl an Tabellenpunkten, wurde der Tabellenrang anhand der Net Run Rate, gefolgt von der Net Bowl Rate und dem direkten Vergleich ermittelt.

    Am Ende der Vorrunde qualifizierten sich die jeweils besten einer Gruppe für die Finalrunde.

    Finalrunde

    Ab dieser Phase nahm das Turnier ein K.-o.-System an. Jedes Spiel musste zwingend mit einem Sieg enden. Gab es nach beiden Innings keinen Sieger, wurde das Spiel durch ein Bowl-out entschieden.

    Kaderlisten

    ODI
     Australien  Bangladesch  England  Indien
    • Khaled Mashud (K)
    • Al Sahariar
    • Alok Kapali
    • Fahim Muntasir
    • Habibul Bashar
    • Javed Omar
    • Khaled Mahmud
    • Mohammad Manjural Islam
    • Mazharul Haque
    • Mohammad Ashraful
    • Mohammad Rafique
    • Talha Jubair
    • Tapash Baisya
    • Tushar Imran
    • Nasser Hussain (K)
    • Ian Blackwell
    • Andrew Caddick
    • Rikki Clarke
    • Dominic Cork
    • Ashley Giles
    • Matthew Hoggard
    • Ronnie Irani
    • James Kirtley
    • Nick Knight
    • Owais Shah
    • Jeremy Snape
    • Alec Stewart (wk)
    • Marcus Trescothick
    Kenia KeniaNiederlande  Niederlande  Neuseeland  Pakistan
    • Steve Tikolo (K)
    • Thomas Odoyo (VK)
    • Joseph Angara
    • Jimmy Kamande
    • Brijal Patel
    • Collins Obuya
    • David Obuya
    • Maurice Odumbe
    • Peter Ongondo
    • Lameck Onyango
    • Kennedy Otieno
    • Ravindu Shah
    • Tony Suji
    • Martin Suji
    • Roland Lefebvre (K)
    • Luuk van Troost
    • Daan van Bunge
    • Jacob-Jan Esmeijer
    • Victor Grandia
    • Feiko Kloppenburg
    • Tim de Leede
    • Hendrik-Jan Mol
    • Robert van Oosterom
    • Adeel Raja
    • Edgar Schiferli
    • Reinout Scholte
    • Nick Statham
    • Bas Zuiderent
    • Stephen Fleming (K)
    • Nathan Astle
    • Shane Bond
    • Chris Harris
    • Paul Hitchcock
    • Kyle Mills
    • Chris Nevin
    • Jacob Oram
    • Mathew Sinclair
    • Scott Styris
    • Glen Sulzberger
    • Daryl Tuffey
    • Daniel Vettori
    • Lou Vincent
     Simbabwe  Sri Lanka  Südafrika  West Indies
    • Heath Streak (K)
    • Alistair Campbell
    • Stuart Carlisle
    • Dion Ebrahim
    • Sean Ervine
    • Andy Flower
    • Grant Flower
    • Travis Friend
    • Douglas Hondo
    • Dougie Marillier
    • Mpumelelo Mbangwa
    • Raymond Price
    • Tatenda Taibu
    • Guy Whittall
    • Carl Hooper (K)
    • Shivnarine Chanderpaul
    • Pedro Collins
    • Corey Collymore
    • Cameron Cuffy
    • Mervyn Dillon
    • Vasbert Drakes
    • Chris Gayle
    • Ryan Hinds
    • Wavell Hinds
    • Ridley Jacobs
    • Brian Lara
    • Runako Morton
    • Mahendra Nagamootoo
    • Ramnaresh Sarwan

    Turnier

    Vorrunde

    Die zwölf teilnehmenden Mannschaften wurden in vier Gruppen à drei Teams aufgeteilt,[5] wobei sich die jeweiligen Gruppensieger für das Halbfinale qualifizierten:

    Gruppe 1

    Tabelle

    Gruppe 1Sp.SNNRPNRR[6]
     Australien22008  +3.461
     Neuseeland21104  +0.030
     Bangladesch20200  −3.275

    Spiele

    15. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  Australien
    296-7 (50)
     Neuseeland
    132 (26.2)
    Australien gewinnt mit 164 Runs

    Australien gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Glenn McGrath ausgezeichnet.

    19. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  Bangladesch
    129 (45.2)
     Australien
    133-1 (20.4)
    Australien gewinnt mit 9 Wickets

    Bangladesch gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Jason Gillespie ausgezeichnet.

    23. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  Bangladesch
    244-9 (50)
     Australien
    77 (19.3)
    Neuseeland gewinnt mit 167 Runs

    Bangladesch gewann den Münzwurf und entschied sich als Feldmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Shane Bond ausgezeichnet.

    Gruppe 2

    Tabelle

    Gruppe 2Sp.SNNRPNRR[6]
     Indien22008  +0.816
     England21104  +0.401
     Simbabwe20200  −1.125

    Spiele

    14. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Indien
    288-6 (50)
     Simbabwe
    274-8 (50)
    Indien gewinnt mit 14 Runs

    Indien gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Mohammad Kaif ausgezeichnet.

    18. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  England
    298-8 (50)
     Simbabwe
    190-9 (48/48)
    England gewinnt mit 108 Runs

    England gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Marcus Trescothick ausgezeichnet.

    22. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  England
    269-7 (50)
     Indien
    271-2 (39.3)
    Indien gewinnt mit 8 Wickets

    England gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Virender Sehwag ausgezeichnet.

    Gruppe 3

    Tabelle

    Gruppe 3Sp.SNNRPNRR[6]
     Südafrika22008  +1.856
     West Indies21104  +0.202
    Kenia Kenia20200  −2.050

    Spiele

    13. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  West Indies
    238-8 (50)
     Südafrika
    242-8 (49)
    Südafrika gewinnt mit 2 Wickets

    Südafrika gewann den Münzwurf und entschied sich als Feldmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Jonty Rhodes ausgezeichnet.

    17. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  West Indies
    261-6 (50)
    Kenia Kenia
    232 (49.1)
    West Indies gewinnt mit 29 Runs

    Die West Indies gewannen den Münzwurf und entschieden sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Brian Lara ausgezeichnet.

    20. September
    Scorecard
    Colombo (SSC)  Südafrika
    316-5 (50)
    Kenia Kenia
    140 (46.5)
    Südafrika gewinnt mit 176 Runs

    Südafrika gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Herschelle Gibbs ausgezeichnet.

    Gruppe 4

    Tabelle

    Gruppe 4Sp.SNNRPNRR[6]
     Sri Lanka22008  +2.861
     Pakistan21104  −1.245
    Niederlande  Niederlande20200  −4.323

    Spiele

    12. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Pakistan
    200 (49.4)
     Sri Lanka
    201-2 (36.1)
    Sri Lanka gewinnt mit 8 Wickets

    Pakistan gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Sanath Jayasuriya ausgezeichnet.

    16. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Sri Lanka
    292-6 (50)
    Niederlande  Niederlande
    86 (29.3)
    Sri Lanka gewinnt mit 8 Wickets

    Sri Lanka gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Marvan Atapattu ausgezeichnet.

    21. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)Niederlande  Niederlande
    136 (50)
     Pakistan
    142-1 (16.2)
    Pakistan gewinnt mit 9 Wickets

    Die Niederlande gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Shahid Afridi ausgezeichnet.

    Halbfinale

    25. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Indien
    261-9 (50)
     Südafrika
    251-6 (50)
    Indien gewinnt mit 10 Runs

    Indien gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Virender Sehwag ausgezeichnet.

    27. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Australien
    162 (48.4)
     Sri Lanka
    163-3 (40)
    Indien gewinnt mit 10 Runs

    Australien gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Als Spieler des Spiels wurde Aravinda de Silva ausgezeichnet.

    Finale

    29. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Sri Lanka
    222-7 (50)
     Indien
    38-1 (8.4)
    No Result

    Sri Lanka gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen. Spiel wurde nach Regenfällen abgebrochen und neu am folgenden Tag angesetzt.

    30. September
    Scorecard
    Colombo (RPS)  Sri Lanka
    244-5 (50)
     Indien
    14-0 (2)
    No Result

    Sri Lanka gewann den Münzwurf und entschied sich als Schlagmannschaft zu beginnen.

    Da beide Spiele mit einem No Result endeten, wurden beide Teams als Sieger ernannt.

    Statistiken

    Die folgenden Cricketstatistiken wurden bei diesem Turnier erzielt.

    ODIs
    Batting[7]
    SpielerMannschaftSpieleInningsRunsAverageHS100s50s
    Virender Sehwag  Indien5527190,3312611
    Sanath Jayasuriya  Sri Lanka5525463,50102*11
    Herschelle Gibbs  Südafrika33240120,00116*20
    Marvan Atapattu  Sri Lanka5520440,8010111
    Andy Flower  Simbabwe2218994,5014510
    Bowling[8]
    SpielerMannschaftSpieleOversWicketsAverageBBI5W10W
    Muthiah Muralidaran  Sri Lanka525.1107,004/1500
    Glenn McGrath  Australien325.0811,875/3710
    Douglas Hondo  Simbabwe215.0813,374/4500
    Zaheer Khan  Indien548.0824,874/4500
    Shane Bond  Neuseeland215.0614,004/2100

    Weblinks

    Einzelnachweise