Ilse Franke-Oehl

deutsche Schriftstellerin

Ilse Franke-Oehl, auch Ilse Franke (* 29. Juni 1881 in Göttingen; † 6. Februar 1938 in Freiburg im Üechtland), war eine österreichische Schriftstellerin und lebte in der Schweiz.

Ilse Franke (Nr. 21) (1906)

Leben

Familie

Ilse Franke-Oehl war die Tochter des Geheimrats Johannes Franke, später Direktor der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und dessen erster Ehefrau, die Romanschriftstellerin Gertrud Franke-Schievelbein, die unter anderem mit Clara Viebig und Marie von Ebner-Eschenbach befreundet war. Ihr Großvater war der Bildhauer Hermann Schievelbein.

Sie verbrachte einen Grossteil ihrer Jugend in Göttingen sowie in Wiesbaden.

In ihrem Elternhaus in Berlin verkehrten unter anderem die Schriftstellerinnen Clara Viebig, Martha Große sowie Lulu von Strauß und Thorney.

Im März 1912 heiratete sie den Germanisten Wilhelm Oehl (1881–1950),[1] der an der Universität Freiburg im Üechtland lehrte; gemeinsam hatten sie vier Kinder; durch die Heirat erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft.

Bis 1909 lebte sie in Berlin-Charlottenburg und siedelte danach nach Freiburg im Üechtland um.

Ihre Urlaube verbrachte sie häufig auf der Riederalp in einem Hotel, das von Catherine Bürcher-Cathrein (1875–1962)[2] geführt wurde.[3]

1928 konvertierte sie zum katholischen Glauben.[4]

Sie verstarb in der Privatklinik von Gustave Clément (1868–1940)[5] in Freiburg im Üechtland.

Werdegang

Ilse Franke-Oehl beschäftigte sich bereits seit frühester Jugend mit dem Verfassen von lyrischen Werken. An der Universität Berlin hörte sie Vorlesungen über Philosophie, Literatur und Ästhetik, unter anderem bei dem Germanisten Richard M. Meyer; ausserdem besuchte sie die Humboldt-Akademie.

Schriftstellerisches Wirken

Ilse Franke-Oehl schrieb bereits im Alter von sechzehn Jahren mit ihrer Novelle Leben für das Wiesbadener Tagblatt und veröffentlichte nach ihrer Hochzeit weiter unter ihrem Mädchennamen.

Sie war Mitarbeiterin bei den meisten schweizerischen Revuen und Zeitungen und veröffentlichte ihre Schriften unter anderem in der Frauenzeitschrift Die katholische Schweizerin, im Illustrierten katholischen Familienblatt Alte und Neue Welt, Gedichte und Aphorismen im Briger Anzeiger,[6] Der Bund,[7][8] Oberländer Tagblatt[9][10][11][12][13], Neuen Zürcher Nachrichten[14][15][16][17][18], im Nidwaldner Volksblatt[19][20], in den Freiburger Nachrichten[21], im Boten vom Untersee und Rhein[22], in der Oberwalliser Zeitung[23], in der Engadiner Post[24],in Am häuslichen Herd[25], in der SBB-Revue[26], in der Berner Woche in Wort und Bild[27] und in Menschenrecht - Blätter zur Aufklärung gegen Ächtung und Vorurteil[28]. Sie schrieb auch für verschiedene Kalenderausgaben, unter anderem dem Bethlehem-Kalender[29] und dem Schweizer Heim-Kalender[30].

Mitgliedschaften

Gemeinsam mit ihrem Ehemann gehörte Ilse Franke-Oehl, seit seiner Gründung[31] 1905, der katholische Schriftstellervereinigung Gralbund[32] und dem Club Hrotsvit an.[33]

Schriften (Auswahl)

  • Leben. 1897.
  • Iris - Gedichte. 1905.
  • Lebenskunst – 800 Aphorismen. 1908.
  • Von beiden Ufern – Gedichte. 1911.
  • Deutsche Treue: Kriegslieder einer deutschen Frau. Leipzig, 1914 (Digitalisat).
  • Das heilige Geheimnis. Ein Buch vom Ehesommer. Berlin, 1915.
  • Das graue Lied. 1916.
  • Heimat. 1916.
  • Die wahrhaftige Pepi. 1918.
  • Von beiden Ufern – neue Gedichte. 1922.
  • Das goldene Schwert. 1922.
  • Mutterseele. In: Oberländer Tagblatt vom 27. Dezember 1924. S. 4 (Digitalisat).
  • Christus und die Mutter - Geistliche Gedichte und Legenden. Innsbruck, 1924.
  • Der kleine Goliath. Freiburg, 1925.
  • Am Märchenquell. 1926.
  • Schwester Armuts Königreich. Elberfeld, 1926.
  • Das Höchste Gebot. 1927.
  • Die Weisheit der Kinderstube - Anekdoten. 1928.
  • Mama. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 27. April 1928. S. 2 (Digitalisat).
  • Die Gletscherspalte. In: Oberländer Tagblatt vom 23. August 1928. S. 133 (Digitalisat).
  • Im Atem der Berge. In Oberländer Tagblatt vom 16. Mai 1929. S. 77–78 (Digitalisat).
  • Das Geheimnis des Samiklaus (Folge 1). In: Freiburger Nachrichten vom 16. Juli 1929. S. 1 (Digitalisat); Folge 2 (Digitalisat); Folge 3 (Digitalisat); Folge 4 (Digitalisat); Folge 5 (Digitalisat); Folge 6 (Digitalisat); Folge 7 (Digitalisat); Folge 8 (Digitalisat); Folge 9 (Digitalisat); Folge 10 (Digitalisat), Folge 11 (Digitalisat); Folge 12 (Digitalisat); Folge 13 (Digitalisat); Folge 14 (Digitalisat); Folge 15 (Digitalisat); Folge 16 (Digitalisat); Folge 17 (Digitalisat); Folge 18 (Digitalisat); Folge 19 (Digitalisat); Folge 20 (Digitalisat); Folge 21 (Digitalisat); Folge 22 (Digitalisat); Folge 23 (Digitalisat); Folge 24 (Digitalisat); Folge 25 (Digitalisat); Folge 26 (Digitalisat); Folge 27 (Digitalisat); Folge 28 (Digitalisat); Folge 29 (Digitalisat); Folge 30 (Digitalisat); Folge 31 und Schluss (Digitalisat).
  • Macht der Liebe. 1929.
  • Lachen und Weinen. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 17. Januar 1930. S. 1–2 (Digitalisat).
  • Von der Demut. In: Engadiner Post vom 12. November 1932. Beilage, S. 1 (Digitalisat).
  • Das Herrgottsjähr - Gedanken des Vertrauens und der Gottesliebe für alle Tage. Freiburg, 1933.
  • Schöpferische Ordnung. In: Der Bund vom 12. Dezember 1937. S. 5 (Digitalisat).
  • Das gläserne Schwert. 1922.

Literatur

  • Maria Köchling: Dichters Werden: Bekenntnisse unserer Schriftsteller. Freiburg: Herdersche Verlagshandlung, 1919.
  • Ilse Franke. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 16. Februar 1923. S. 1–2 (Digitalisat).
  • Ilse Franke. In: Deutsche Vortragsgesellschaft Freiburg. In: Freiburger Nachrichten vom 21. Dezember 1923. S. 4 (Digitalisat).
  • Josef Denkinger: Am Grabe von Ilse Franke. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 19. Februar 1938. S. 1 (Digitalisat).
  • Die Dichterin Ilse Frank. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 27. Juni 1931. S. 1 (Digitalisat).
  • Ilse Franke-Oehl. In: Freiburger Nachrichten vom 29. Juni 1931. S. 2 (Digitalisat).
  • Ilse Oehl-Franke. In: Freiburger Nachrichten vom 7. Februar 1938. S. 2 (Digitalisat).
  • Heinrich Herm: Ilse Franke-Oehl. In: Der Bund vom 9. Februar 1938. S. 5 (Digitalisat).
  • Ilse Franke-Oehl. In: Freiburger Nachrichten vom 10. Februar 1938. S. 4 (Digitalisat).
  • Ilse Franke-Oehl. In: Walliser Volksfreund vom 16. Februar 1938. S. 3 (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise