In Ekker

Ort in Algerien

In Ekker (arabisch عين أكر) (weitere Schreibweisen: In Ecker oder In Eker) ist ein algerischer Ort am westlichen Rand des Hoggar-Gebirges in der Sahara, etwa 150 km nordnordwestlich von Tamanrasset.[1] Der Ort liegt direkt an der Nationalstraße 1 bzw. dem Algier-Lagos-Highway.

عين أكر
In Ekker
In Ekker (Algerien)
In Ekker (Algerien)
In Ekker
Koordinaten, 5° 5′ O24° 1′ N, 5° 5′ O
Basisdaten
StaatAlgerien
ProvinzTamanrasset
Höhe991 m

Militärisches Versuchszentrum

In der Nähe von In Ekker betrieb Frankreich, bis zum Ende des Algerienkriegs Kolonialmacht in Algerien, ein Versuchszentrum des Militärs („Centre d'expérimentations militaires des oasis, CEMO“). Dort wurden zwischen dem 7. November 1961 und dem 16. Februar 1966 13 Kernwaffentests durchgeführt.[2][3] Den einzelnen Sprengungen gaben die Militärs Namen von Edelsteinen; die Versuchsreihe als Ganzes nannten sie „les pierres précieuses“ (die kostbaren Steine).

Von den 13 Atomtests kam es bei vier zu Zwischenfällen, der Schlimmste war der Accident de Béryl (Unfall von Beryl).[4][5] Bei der unterirdischen Explosion schmolz Gestein und mehrere hundert Tonnen strahlender Lava wurde aus dem 1300 m langen und mehrfach versiegelten Tunnel im Berg geschleudert. Eine Wolke radioaktiven Gases verbreitete sich 2,6 km weiter in die Atmosphäre und kontaminierte die Umgebung und rund 2000 Beobachter des Atomtest, darunter auch Militärs und Regierungsbeamte.[6][7][8]

DatumNameSprengkraft
7. November 1961Agate10 kT TNT
1. Mai 1962Béryl40 kT TNT
18. März 1963Emeraude10 kT TNT
30. März 1963Améthyste2,5 kT TNT
20. Oktober 1963Rubis52 kT TNT
14. Februar 1964Opale3 kT TNT
15. Juni 1964Topaze2,5 kT TNT
28. November 1964Turquoise10 kT TNT
27. Februar 1965Saphir127 kT TNT
30. Mai 1965Jade2,5 kT TNT
1. Oktober 1965Corindon2,5 kT TNT
1. Dezember 1965Tourmaline10 kT TNT
16. Februar 1965Grenat13 kT TNT

Die französische Armee hat das Gelände 1967 endgültig verlassen; dies war in den Verträgen von Evian (Ende des Algerienkrieges) so vereinbart worden.[9]

Sonstiges

Frankreich trat dem Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser bis heute (2018) nicht bei.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise