Königstetten

Marktgemeinde im Bezirk Tulln, Niederösterreich

Königstetten ist eine Marktgemeinde mit 2547 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Königstetten
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Königstetten
Königstetten (Österreich)
Königstetten (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Tulln
Kfz-Kennzeichen:TU
Fläche:13,10 km²
Koordinaten:, 16° 7′ O48° 17′ 0″ N, 16° 7′ 0″ O
Höhe:181 m ü. A.
Einwohner:2.547 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:194 Einw. pro km²
Postleitzahl:3433
Vorwahl:02273
Gemeindekennziffer:3 21 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
3433 Königstetten
Website:www.koenigstetten.gv.at
Politik
Bürgermeister:Roland Nagl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
13
5
1
13 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Königstetten im Bezirk Tulln
Lage der Gemeinde Königstetten im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)AbsdorfAtzenbruggFels am WagramGrafenwörthGroßriedenthalGroßweikersdorfJudenau-BaumgartenKirchberg am WagramKlosterneuburgKönigsbrunn am WagramKönigstettenLangenrohrMichelhausenMuckendorf-WipfingSieghartskirchenSitzenberg-ReidlingSt. Andrä-WördernTulbingTulln an der DonauWürmlaZeiselmauer-WolfpassingZwentendorf an der Donau
Lage der Gemeinde Königstetten im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ortskern mit Pfarrkirche
Ortskern mit Pfarrkirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Königstetten liegt südlich von Langenlebarn, Muckendorf-Wipfing und Zeiselmauer-Wolfpassing am Südrand des Tullnerfeldes und am nördlichen Rand des Wienerwaldes in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst dreizehn Quadratkilometer, davon sind 44 Prozent bewaldet, 41 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und elf Prozent sind Weingärten.[1]

Durch die Gemeinde fließen der von Tulbing kommende Hauptgraben mit seinen Zubringern Eberhartsbach und Marleitenbach. Die Ebene des Tullnerfeldes liegt 170 Meter über dem Meeresniveau, die höchste Erhebung ist im Südosten der Tulbinger Kogel mit 494 Meter.

Gemeindegliederung

Es gibt nur die Katastralgemeinde Königstetten.

Nachbargemeinden

TullnMuckendorf-WipfingZeiselmauer-Wolfpassing
Tulbing
Mauerbach (PL)St. Andrä-Wördern

Geschichte

Königstetten (Mitte oben) und seine Umgebung in der Landesaufnahme um 1872
Ansicht um 1900

Durch Schenkungen kam das östliche Tullnerfeld im 9. Jahrhundert in den Besitz des Bischofs von Passau. Der Name Königstetten wird von Chunihohesstetin hergeleitet. Chunihoh ist ein mittelhochdeutscher männlicher Name. Die erste Erwähnung findet sich 985 in einer Urkunde des Bischofs Pilgrim von Passau (971–991). Der Weinbau wird erstmals 1083 erwähnt. Die Klöster Göttweig und St. Pölten hatten Weingartenbesitzungen, 1292 hatte auch das oberösterreichische Kloster Schlägl Weingärten in Königstetten. Der Bischof von Passau errichtete ein Schloss und ab 1415 war dieses der Verwaltungssitz. Im Jahr 1438 verlieh König Albrecht II. Königstetten das Marktrecht.[2][3]

Pfarrlich gehörte Königstetten ursprünglich zu St. Andrä. Die erste Kapelle war ein dreischiffiger romanischer Bau, der von einem Kaplan betreut wurde. Mit der Verlegung des Verwaltungssitzes begann auch der Bau einer gotischen Kirche. Sie wurde um 1450 noch ohne Turm fertiggestellt. Ein Erdbeben im Jahr 1590 ließ das Gewölbe einstürzen, nur der Altarraum blieb stehen. Nach mehreren Jahren wurde die Kirche wieder aufgebaut, auch ein Turm wurde errichtet, der 1643 fertiggestellt wurde.[4]

Im Jahr 1683 zog der südlichste Teil von Sobieskis Heer von Königstetten über den Tulbinger Steig zur Sophienalpe nach Wien zur Schlacht am Kahlenberg.[5]

Im 19. Jahrhundert verdienten Bewohner von Königstetten ihren Lebensunterhalt als Fragner. Als Wanderhändler verkauften sie landwirtschaftliche Produkte (Obst und Milch) auf den Wiener Märkten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt die Gemeinde einen Aufschwung durch die Ansiedlung neuer Bevölkerungsschichten aus dem Raum Wien.[2]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Königstetten
Pfarrkirche Königstetten und Kellergasse Kogelgasse

Bauwerke

  • Schloss Königstetten
  • Katholische Pfarrkirche Königstetten hl. Jakobus der Ältere
  • Planetenweg Tullnerfeld – Wienerwald

Vereine

Der Ort besitzt eine Blasmusikkapelle und ein stark ausgeprägtes Vereinswesen.Des Weiteren feiert die Freiwillige Feuerwehr 2014 ihr 140-jähriges Jubiläum und ist die älteste Feuerwehr des Tullnerfeldes.

Sport

Schon seit 1905 existiert in Königstetten ein öffentliches Schwimmbad. Das zuvor aus Kostengründen dem Verfall preisgegebene „Parkbad“ wurde 2010 neu gestaltet und im Juli 2010 wiedereröffnet.

Viele internationale Erfolge konnte der 1973 gegründete Sportschützenverein Königstetten erzielen.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Königstetten gibt es mehrere Heurigenbetriebe.

Wirtschaftssektoren

Von den 23 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren neun Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten mehr als sechzig Prozent der Flächen. Der Großteil der Erwerbstätigen des Produktionssektors war in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (45), freiberufliche Dienstleistungen (31) und der Handel (19 Mitarbeiter).[6][7][8]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)23271924
Produktion131862129
Dienstleistung11360203157

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Bahnhof Zeiselmauer-Königstetten

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 982 Erwerbstätige in Königstetten. Davon arbeiteten 161 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[9]

Verkehr

An der Franz-Josefs-Bahn gibt es die Haltestelle Zeiselmauer-Königstetten, die aber nahe bei Zeiselmauer liegt.

Öffentliche Einrichtungen

In Königstetten befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik

Gemeindeamt Königstetten

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

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Bürgermeister

  • 1978–1993 Dietrich Heindl (ÖVP)
  • bis 2005 Friedrich Vock (ÖVP)
  • seit 2005 Roland Nagl (ÖVP)[18]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Leopold Schöfbeck: Chronik der Marktgemeinde Königstetten. Marktgemeinde Königstetten, Königstetten 1983.

Weblinks

Commons: Königstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise