Kristi Noem

US-amerikanische Politikerin, Gouverneurin von South Dakota

Kristi Noem (geb. Arnold, * 30. November 1971 in Watertown, Codington County, South Dakota) ist eine amerikanische Politikerin der Republikanischen Partei. Sie war von 2011 bis 2019 Abgeordnete im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und ist seit 2019 Gouverneurin South Dakotas.

Kristi Noem (2023)

Ausbildung, Beruf und Privatleben

Kristi Noem ist die Tochter von Ron und Corinne Arnold. Sie besuchte nach der Hamlin High School in Hayti 1990 zunächst das Mount Marty College in Yankton und danach von 1990 bis 1992 die Northern State University in Aberdeen. An der South Dakota State University in Brookings erwarb sie 2011 den Bachelorgrad in Politikwissenschaft. Sie war als Rinderzüchterin und Betreiberin eines Jagdgästehauses tätig, arbeitete als Restaurantmanagerin, Medienberaterin und in der Öffentlichkeitsarbeit.[1]

Mit ihrem Ehemann Bryon Noem hat sie zwei Töchter und einen Sohn. Sie leben in Castlewood.[2]

Politische Laufbahn

Kristi Noem (Mitte) gemeinsam mit Donna Edwards und Sheila Jackson Lee am Women in Military Service for America Memorial im Mai 2013

Ihre politische Laufbahn begann mit der Wahl in das Repräsentantenhaus von South Dakota, dem sie von 2007 bis 2010 angehörte. Bei der Wahl 2010 wurde sie für South Dakota in das US-Repräsentantenhaus gewählt und war Vertreterin des einzigen Kongresswahlbezirks des Bundesstaates. Sie wurde insgesamt dreimal wiedergewählt, zuletzt 2016 mit 64 Prozent der Stimmen. Dieses Mandat endete am 3. Januar 2019.

Nach ihrer Wiederwahl 2016 kündigte sie an, 2018 für das Gouverneursamt South Dakotas zu kandidieren.[3] Sie gewann die Vorwahl der Republikaner gegen den Attorney General des Bundesstaates, Marty Jackley, mit 14 Prozentpunkten Vorsprung, nachdem Umfragen lange eine knappe Entscheidung prognostiziert hatten. In der Hauptwahl im November 2018 traf Noem auf den Demokraten Billie Sutton, einen moderaten Staatssenator und früheren Rodeoreiter, der nach einem Reitunfall querschnittsgelähmt ist. Noem gewann die Wahl mit 51 zu 47,6 Prozent der Stimmen.[4] Sie trat das Gouverneursamt South Dakotas als erste Frau am 5. Januar 2019 an.

Im Februar 2019 kritisierte sie, dass die Handelskriege der Regierung von Donald Trump mit der Volksrepublik China und der Europäischen Union die Wirtschaft South Dakotas zerstört hätten. Insbesondere den Agrarsektor, den „bei weitem“ größten Wirtschaftszweig South Dakotas.[5]

Bei den Wahlen in den Vereinigten Staaten 2022 wurde sie mit 62 % der Stimmen als Gouverneurin wiedergewählt.[6]

Positionen

Kristi Noem ist eine Vertreterin der konservativen Tea-Party-Bewegung und engagiert sich als solche gegen Schwangerschaftsabbrüche (Pro-Life), gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sowie für ein weitgehend unbeschränktes Recht auf Waffenbesitz. Im Wahlkampf 2018 erklärte die National Rifle Association, der wichtigste Waffenlobbyist, ihre Unterstützung für Noem.[7]Als Gouverneurin verhängte sie im Zuge der COVID-19-Pandemie in South Dakota die geringsten Einschränkungen unter allen Bundesstaaten. South Dakota gehörte zu den wenigen Bundesstaaten, die keine allgemeine Ausgangssperre erließen.[8][9]

Während der US-Präsidentschaftswahl 2020 behauptete sie, dass diese von Wahlbetrug überschattet sei (Big Lie).[10] Während des Sturms auf das Kapitol in Washington 2021 verurteilte sie diesen mit den Worten „Wir alle haben das Recht, friedlich zu protestieren. Gewalt gehört nicht dazu.“ und forderte ein Ende dessen.[11]

Im Jahr 2022 wurde ein Gesetzesvorschlag von ihr, der das Gebet zurück in die Schulen bringen sollte, abgelehnt.[12][13]

Kontroversen

Im Jahr 2024 verstieg sich Noem zu abfälligen und nicht belegten Äußerungen gegenüber Teilen der Einwohnerschaft ihres Bundesstaats, indem sie unter anderem ausführte, dass mexikanische Drogenkartelle mit Angehörigen indigener Stämme kriminelle Geschäfte machten und dass manche Stammesführer persönlich davon profitierten. Ebenfalls sei es den Ureinwohnern der USA gleichgültig, ob ihre Kinder erfolgreich seien. Daraufhin wurde ihr von den Stammesräten verschiedener in South Dakota ansässiger Sioux-Stämme ein Betretungsverbot für deren Lebensräume ausgesprochen, was im Ergebnis bedeutet, dass sie ungefähr fünfzehn Prozent der Fläche des von ihr regierten Bundesstaats nicht mehr betreten darf. Im Übertretungsfall kann sie in Gewahrsam genommen und von den betreffenden Gebieten ausgewiesen werden.[14]

In ihrem Buch No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward, das laut The Guardian eine Mischung aus Autobiografie, politischem Manifest sowie Pamphlet gegen Demokraten ist, versuchte sich Noem als Krisenmanagerin darzustellen, indem sie davon erzählte, wie sie mehrere Tiere erschoss, darunter eine Ziege, die ihren Kindern immer hinterhergejagt sei und ihre Haushündin, weil diese während einer Fasanenjagd angeblich nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war.[15]

Weblinks

Commons: Kristi Noem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Kristi Noem – Zitate (englisch)

Einzelnachweise