Levroux (Levroux)

ehemalige französische Gemeinde

Levroux ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit 2.727 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2018) im Département Indre in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Châteauroux und zum Kanton Levroux.

Levroux
Levroux (Frankreich)
Levroux (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionCentre-Val de Loire
DépartementIndre
ArrondissementChâteauroux
GemeindeLevroux
Koordinaten, 1° 37′ O46° 59′ N, 1° 37′ O
Postleitzahl36110
Ehemaliger INSEE-Code36093
Eingemeindung1. Januar 2016
StatusCommune déléguée

Panorama von Levroux

Geschichte

Auf einer Weihetafel wurde eine Inschrift für den römisch/keltischen Gott Mars Cososus gefunden (CIL XIII, 1353).Der Name der Stadt kommt ursprünglich aus dem Lateinischen Leprosum. Im historischen Zentrum der Stadt befindet sich die ehemalige Benediktinerkirche Saint-Sylvain, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Das Orgelgehäuse von 1502 gilt als das älteste in Frankreich. Das Kloster St. Sylvain in Levroux nahm bereits im 9. Jahrhundert nur Kranke mit Rotlauf auf.[1]

Die Festungsanlagen wurden 1436 durch König Karl VII. genehmigt und umgeben die historische Altstadt. Die Ruinen der Burg der Herren von Levroux wird auf 990 datiert.

Levroux war im Mittelalter eine bekannte Pilgerraststätte am Jakobsweg nach Santiago de Compostela, es ist auch heute noch eine Station auf dem modernen Jakobsweg.

Gemeindefusion

Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurde die früheren Gemeinden Levroux und Saint-Martin-de-Lamps zur namensgleichen Commune nouvelle Levroux zusammengeschlossen und haben in der neuen Gemeinde den Status einer Commune déléguée. Der Verwaltungssitz befindet sich in Levroux.[2]

Mit Wirkung vom 1. Januar 2019 wurde auch die Gemeinde Saint-Pierre-de-Lamps in die Commune nouvelle integriert und ist dort ebenfalls eine Commune déléguée.[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Burgruine von Levroux aus dem 15. Jahrhundert – Monument historique[4]
  • Kirche Saint-Sylvain in Levroux aus dem 13. Jahrhundert – Monument historique[5]
  • Das Kriegerdenkmal stellt einen sitzenden, nachdenklich auf den Boden schauenden einfachen Soldaten dar; es ist offensichtlich durch den „Penseur“ von Rodin inspiriert, sein Künstler war tatsächlich auch ein Schüler Rodins.
  • Holzhaus Saint-Jacques in Levroux aus dem 16. Jahrhundert – Monument historique[6]
  • Musée du Cuir et du Parchemin, privates Handwerksmuseum für Leder- und Pergamentverarbeitung. Die Einrichtung in privater Trägerschaft wurde 1982 gegründet.[7]

Persönlichkeiten

  • Jacques Léon Gigot-Suard (1826–?), Mediziner
  • Fernand Michaud (* 1929), Fotograf
  • Christine Boutin (* 1944), Politikerin (UMP), Ministerin für Wohnungs- und Städtebau 2007 bis 2009
  • François-Xavier Dumortier SJ (* 1948), Theologe, Rektor des Centre Sèvres 1997 bis 2003, Provinzial der Gesellschaft Jesu in Frankreich

Literatur

  • Pascal Réchaussat: Histoire et légendes de Levroux, Société d'imprimerie et d'édition et des journaux du Berry 1923
  • Levroux : Histoire et archéologie d'un paysage, Association pour la défense et l'étude du canton de Levroux 1978
  • Jean-François Enault, Daniel Lebeurrier: Le village celtique des arènes à Levroux : Description du mobilier, Revue archéologique du centre de la France 1994
  • Pascal Réchaussat: Histoire de Levroux, Res Universis 2004, ISBN 2-87760-739-9
  • Levroux et Sa Region, Alan Sutton 2006, ISBN 2-84910-485-X
Commons: Levroux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise