Nachal Chever

Wadi in Israel

Nachal Chever (hebräisch נַחַל חֶבֶר, auch Naḥal Ḥever, arabisch وادي الخبراء, DMG wādī al-Ḫabrā) ist ein Wadi in der Judäischen Wüste. Es beginnt südöstlich von Hebron, erstreckt sich in östlicher Richtung und mündet etwa 5 km südlich von En Gedi ins Tote Meer. Der Unterlauf des Wadis liegt in Israel, der Oberlauf lag von 1948 bis 1967 in Jordanien (heute: Westjordanland). Seine Bedeutung für Archäologie und Geschichte liegt in Funden aus der Zeit Bar-Kochbas, darunter antike Papyri (die meisten aus den ersten beiden Jahrhunderten n. Chr.), die in mehreren Höhlen des Wadis entdeckt wurden.

Blick auf das Nachal Chever

Der arabische Name des Wadis leitet sich vom alten hebräischen Namen Chevron der Stadt Hebron ab (arabisch al-Chalīl). Der (moderne) hebräische Name ist wiederum eine Ableitung aus dem arabischen Namen.

Im Oberlauf des Wadis gibt es einige Wanderwege und Pisten, während der Unterlauf für Besucher gesperrt ist, da dort seltene Raubvögel brüten.

Archäologie und Geschichte

Lage der Briefhöhle im Nachal Chever

1953, wenige Jahre nach der Entdeckung der ersten Qumran-Schriften, begannen israelische Archäologen mit der Untersuchung des israelischen Teils (des Unterlaufs) des Wadis.[1] Kurz zuvor hatten Beduinen an einem nicht näher bestimmten Ort (unklar, auf welcher Seite der israelisch-jordanischen Grenze) antike Dokumente entdeckt, die sie an das Palestine Archaeological Museum (heute: Rockefeller-Museum) in Jerusalem verkauften. Die archäologischen Untersuchungen konzentrierten sich auf die so genannte Briefhöhle (engl. Cave of Letters) in der Nordflanke des Wadis, auch „5/6Ḥev“ genannt (die doppelte Nummerierung rührt vom doppelten Höhleneingang her), die zuvor schon von den Beduinen ausgeräumt worden war. Es konnte eine Nutzung der Höhle in der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands nachgewiesen werden.

1955 wurde vom israelischen Archäologen Yohanan Aharoni in der Südflanke des Wadis eine weitere Höhle untersucht, die ebenfalls bereits von den Beduinen ausgeräumt war. Es ist die so genannte Schreckenshöhle (engl. Cave of Horror, auch „8Ḥev“).[2]

1960[3] und 1961 wurden unter Leitung des israelischen Archäologen Yigael Yadin ausgedehnte Ausgrabungen im Nachal Chever und den benachbarten Tälern durchgeführt, darunter auch in den beiden erwähnten Höhlen und in einem römischen Militärlager am Rand der Hochebene nördlich des Wadis. In einigen Höhlen des Wadis wurden Besiedlungsspuren aus der Kupfersteinzeit entdeckt.

Das Römerlager oberhalb der Briefhöhle kontrollierte den einzigen Zugang zur Briefhöhle, da die Höhle von unten unerreichbar war (und ist). Die Römer konnten so die Rebellen des Bar-Kochba-Aufstands, die sich dort verschanzt hatten, belagern und sie von der Wasserversorgung abschneiden. Das Lager ist ein ummauertes, unregelmäßiges Viereck an der Riffkante mit einer Seitenlänge von gut 100 m und bot Platz für ungefähr 100 Soldaten.

Ein weiteres Römerlager existierte auf der anderen, der Südseite des Wadis, über der Schreckenshöhle. Mit diesem konnten Informationen über Bewegungen der Aufständischen in den jeweils gegenüber liegenden Höhlen ausgetauscht werden.

Die Briefhöhle, 5/6Ḥev, liegt etwa 100 m unterhalb des Römerlagers. Sie hat zwei Eingänge. Im Innern öffnen sich drei große Hallen mit einem sehr engen Durchgang zwischen der ersten („Halle A“) und der zweiten. Die Höhle erreicht eine maximale Tiefe von gut 150 m. In Halle A wurden während Yadins Ausgrabungen etwa 25 Bronzegeräte und -gefäße entdeckt, die die Bewohner hier versteckt hatten. An verschiedenen Stellen in der Höhle wurden antike Dokumente gefunden, darunter Briefe Bar Kochbas (5/6Ḥev49-63) und das Archiv der Babatha (5/6Ḥev1-35). In einer Nische von Halle C fand man Reste von 19 Skeletten, die meisten davon von Frauen und Kindern, die dort zweitbestattet wurden.[4]

Die Schreckenshöhle, 8Ḥev, wurde so benannt aufgrund der zahlreichen Skelette, die in ihr gefunden wurden. Sie ist nur mit Seilen oder Leitern von oben zu erreichen und ist etwa 65 m tief. Die Ausgrabungen von Y. Aharoni fanden zahlreiche Keramik aus der Kupfersteinzeit (ca. 3500 v. Chr.) und viele Funde aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes, darunter Keramik,[5] Münzen,[6] einige Papyrusfragmente[7] und Ostraka sowie die erwähnten Skelette,[8] von denen einige unbestattet waren. Die letzten Bewohner der Höhle starben durch ein Feuer in der Höhle. Es ist unklar, ob es sich dabei um kollektiven Selbstmord handelte (wie in Masada) oder um eine Aktion der römischen Soldaten.[9]

Die Dokumente aus dem Nachal Chever

Im Folgenden eine Auflistung der im Nachal Chever gefundenen Texte. Wenn nicht anders angegeben, sind die Texte auf Papyrus geschrieben. Die Datumsangaben der Dokumente sind annäherungsweise in den julianischen Kalender umgerechnet (ohne weitere Angaben: n. Chr.).

Anstelle der Bezeichnung „5/6Ḥev“ findet sich bisweilen, vor allem in israelischen Publikationen, die Bezeichnung „P. (Papyrus) Yadin“, zu Ehren von Yigael Yadin, der die Veröffentlichung dieser Texte vorbereitete, aber vor Vollendung dieser Arbeit starb (1983).

Als „XḤev/Se“ werden die Dokumente bezeichnet, die 1951 oder 1952 von Beduinen an einem nicht näher bestimmten Ort gefunden wurden, entweder im Nachal Chever oder im Wadi Seiyal (hebr.: Nachal Ze’elim). Wadi Seiyal liegt etwa 9 km südlich vom Nachal Chever und war damals ebenfalls in einen jordanischen Teil (den Oberlauf) und einen israelischen geteilt. Von einigen dieser Dokumente wurden während der archäologischen Ausgrabungen weitere Fragmente in der Briefhöhle gefunden, von einem (8Ḥev1) in der Schreckenshöhle. Daher ist für diese Dokumente die Herkunft von dort belegt, für die anderen (oder zumindest einen Teil davon) wahrscheinlich.

DokumentSpracheDatierungInhaltBemerkungen
5/6Ḥev1nabatäisch8.8.94 (oder 18.8.93)SchuldscheinDoppelurkunde
5/6Ḥev1ahebräisch50-68Biblischer Text (Num)= 5/6ḤevNuma; frühere Namen: XḤev/SeNuma, XḤev/Se1, 5/6ḤevNum, 5/6Ḥev40
5/6Ḥev1bhebräisch50-68Biblischer Text (Ps)= 5/6ḤevPs; frühere Namen: XḤev/SePs, XḤev/Se4, 5/6Ḥev41
5/6Ḥev2nabatäisch16.11.98 (oder 26.11.97)GrundstücksverkaufsvertragDoppelurkunde
5/6Ḥev3nabatäisch15.12.98 (oder 25.12.97)GrundstücksverkaufsvertragDoppelurkunde; das verkaufte Grundstück ist dasselbe wie in 5/6Ḥev2
5/6Ḥev4nabatäisch98/99 oder 97/98Bürgschaft?Doppelurkunde?
5/6Ḥev5griechisch2.6.110Bestätigung eines Guthabens
5/6Ḥev6nabatäisch119PachtvertragUnterschriften in aramäischer Schrift
5/6Ḥev7aramäisch8.7.120GuthabensübertragungDoppelurkunde; fast vollständig erhalten
5/6Ḥev8aramäisch25.6.122KaufvertragKaufobjekt: ein weißer Esel und ein weiteres, weibliches Tier
5/6Ḥev9nabatäisch122Verzichtserklärung?
5/6Ḥev10aramäischvor 126Ehevertrag (Ketubba)Ehevertrag der Babatha (ihre zweite Ehe)
5/6Ḥev11griechisch6.5.124HypothekDoppelurkunde
5/6Ḥev12griechisch1. Hälfte 124RatsmemorandumDoppelurkunde; Ernennung zweier Vormünder für den Sohn der Babatha
5/6Ḥev13griechisch2. Hälfte 124PetitionBeschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev14griechisch11./12.10.126VorladungBeschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev15griechisch11./12.10.126AmtsenthebungDoppelurkunde; Beschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev16griechisch2.12.127GrundstücksregistrierungDoppelurkunde
5/6Ḥev17griechisch21.2.128GuthabenDoppelurkunde
5/6Ḥev18griechisch5.4.128EhevertragDoppelurkunde; im Namen des Brautvaters geschrieben
5/6Ḥev19griechisch16.4.128GeschenkquittungDoppelurkunde
5/6Ḥev20griechisch19.6.130RechteabtretungDoppelurkunde
5/6Ḥev21griechisch11.9.130KaufvertragFast vollständig erhalten
5/6Ḥev22griechisch11.9.130VerkaufsvertragBehandelt denselben Kaufvorgang wie 5/6Ḥev21gr, aber aus der Sicht der Verkäuferin
5/6Ḥev23griechisch17.11.130VorladungDoppelurkunde
5/6Ḥev24griechisch17.11.130?Aufforderung zur RechtfertigungDoppelurkunde
5/6Ḥev25griechisch9.7.131VorladungDoppelurkunde
5/6Ḥev26griechisch9.7.131VorladungDoppelurkunde
5/6Ḥev27griechisch19.8.132QuittungQuittiert den Empfang von 6 Denaren, den Unterhalt eines Halbwaisen für 3 Monate
5/6Ḥev28griechisch124-126RechtsvorschriftText identisch mit 5/6Ḥev29
5/6Ḥev29griechisch124-126RechtsvorschriftText identisch mit 5/6Ḥev28
5/6Ḥev30griechisch124-126RechtsvorschriftText fast identisch mit 5/6Ḥev28+29
5/6Ḥev31griechisch110Vertrag?Doppelurkunde
5/6Ḥev32griechischVertrag?Doppelurkunde
5/6Ḥev32agriechischVertrag?Wenige lesbare Wörter
5/6Ḥev33griechisch124-126?GesuchDoppelurkunde
5/6Ḥev34griechischJuli 131?GesuchUnvollendete Doppelurkunde, von der nur der untere (äußere) Text geschrieben wurde
5/6Ḥev35griechischJuni – September 132?Vorladung?Doppelurkunde?
5/6Ḥev36nabatäisch58–67PfandauslösungAuch bezeichnet als XḤev/Se nab1 oder „Papyrus Starcky“; größtes juristisches Dokument aus der judäischen Wüste (80 cm lang)[10]
5/6Ḥev36anabatäischBeidseitig beschriebenes Fragment mit wenigen lesbaren Wörtern; Teil von 5/6Ḥev36
5/6Ḥev36bnabatäischFragment mit wenigen lesbaren Wörtern; Teil von 5/6Ḥev36
5/6Ḥev37griechisch25.4.127Ehevertrag= XḤev/Se65
5/6Ḥev38nabatäischVerso von 5/6Ḥev34 (?), eine Unterschrift erhalten
5/6Ḥev39nabatäischKaum lesbare Buchstaben
5/6Ḥev40hebräischBiblischer TextUmbenannt in 5/6Ḥev1b
5/6Ḥev41hebräischBiblischer TextUmbenannt in 5/6Ḥev1a
5/6Ḥev42aramäisch24.4.133 (oder 5.4.132)Pachtvertrag
5/6Ḥev43aramäisch24.8.133 (oder 5.8.132)QuittungQuittiert einen Teil einer Pachtrate des Vertrags 5/6Ḥev42
5/6Ḥev44hebräisch3.11.134PachtvertragTeilung einer Pacht (vier Grundstücke in En-Gedi)
5/6Ḥev45hebräisch7.11.134PachtvertragWeiterverpachtung, wahrscheinlich von einem der Grundstück aus 5/6Ḥev44
5/6Ḥev46hebräisch7.11.134PachtvertragVerpachtung zweier Grundstücke in En-Gedi, eines davon erwähnt in 5/6Ḥev44
5/6Ḥev47aramäisch18.12.134Verkaufsvertrag2 Texte: einer aus der Sicht des Käufers, einer aus der des Verkäufers; Doppelurkunden
5/6Ḥev47aOberer Text von 5/6Ḥev47
5/6Ḥev47bUnterer Text von 5/6Ḥev47
5/6Ḥev48Unbeschriebene Tierhaut
5/6Ḥev49hebräisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba (Bar Kochba)
5/6Ḥev50aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev51hebräisch132–135BriefAbsender: [Simo]n (Sohn des Kosiba)
5/6Ḥev52griechischHerbst 135?BriefGesuch um Sendung von Palmzweigen und Zitronen (für das Laubhüttenfest)
5/6Ḥev53aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev54aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba; geschrieben auf Holz
5/6Ḥev55aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev56aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev57aramäischHerbst? 135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba; Gesuch um Sendung von Palmzweigen, Zitronen, Myrthen- und Weidenzweigen (für das Laubhüttenfest)
5/6Ḥev58aramäisch132–135BriefAbsender: Simon (Sohn des Kosiba)
5/6Ḥev59griechisch132–135Brief
5/6Ḥev60aramäisch?132–135Brief?
5/6Ḥev61hebräisch?132–135BriefAbsender: Simon, Sohn[ des Kosiba]
5/6Ḥev62aramäisch?132–135Brief?Nur einzelne lesbare Buchstaben
5/6Ḥev63aramäisch132–135BriefAbsender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev64griechischNicht publiziert
8Ḥev1griechischBiblischer Text (Zwölfprophetenbuch)= 8ḤevXIIgr
8Ḥev2hebräischGebet3 Tierhautfragmente mit wenigen lesbaren Wörtern
8Ḥev3hebr./aram.Totengedenken?3 Fragmente, bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert[11]
8Ḥev4griechisch3 Fragmente mit wenigen lesbaren Wörtern
8Ḥev5hebräischName; "Friede"Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8Ḥev6aramäischNameOstrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8ḤevXhebr./aram.NameOstrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8ḤevXhebr./aram.Segensformel?Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
XḤev/Se1hebräisch50–68Biblischer Text (Num)umbenannt in 5/6ḤevNuma/ 5/6Ḥev1a
XḤev/Se2hebräisch50–68Biblischer Text (Num)= XḤev/SeNumb
XḤev/Se3hebräisch50–68Biblischer Text (Deut)= XḤev/SeDeut
XḤev/Se4hebräisch50–68Biblischer Text (Ps)umbenannt in 5/6ḤevPs/ 5/6Ḥev1b
XḤev/Se5hebräischPhylakteriumTierhaut
XḤev/Se6hebräischEschatologischer Hymnus3 Tierhautfragmente
XḤev/Se7aramäisch135 (oder 134)GrundstücksverkaufsvertragTierhaut; Doppelurkunde
XḤev/Se8hebr./aram.134/135HausverkaufsvertragDoppelurkunde: oberer Text aramäisch, unterer Text hebräisch
XḤev/Se8aaramäisch135 (oder 134)Hausverkaufsvertrag
XḤev/Se9aramäischMitte 1. Jh.GrundstücksverkaufsvertragDoppelurkunde
XḤev/Se9aaramäischVertrag?Doppelurkunde? Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se10aramäisch30 v. Chr.–68 n. Chr.Strafzahlungsquittung?
XḤev/Se11aramäisch2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh.Ehevertrag?Doppelurkunde
XḤev/Se12aramäisch2.2.131Quittung
XḤev/Se13aramäisch20.6.135 (oder 1.6.134)VerzichtserklärungFrau erklärt, keine Ansprüche mehr gegen ihren geschiedenen Mann zu haben
XḤev/Se14aramäisch?Vertrag?Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se15aramäischWenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se16hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se17hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se18Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se19hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se20Nummer nicht vergeben
XḤev/Se21aramäisch2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh.GrundstücksverkaufsvertragDoppelurkunde
XḤev/Se22aramäisch2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh.GrundstücksverkaufsvertragDoppelurkunde
XḤev/Se23aramäischEnde 1./ Anfang 2. Jh.Verkaufsvertrag
XḤev/Se24aramäischVertragDoppelurkunde
XḤev/Se24aaramäischEnde 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr.Kaufvertrag
XḤev/Se25aramäischVertragDoppelurkunde
XḤev/Se26aramäischEnde 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr.Pfandvertrag
XḤev/Se27aramäischEnde 1./ Anfang 2. Jh.VertragWenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se28hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se29hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se30hebräisch132–135BriefEmpfänger: "Simon, Sohn des Kosiba, Fürst Israels"
XḤev/Se31aramäischVertrag
XḤev/Se32aramäischVertrag= 4Q347 (stammt höchstwahrscheinlich nicht aus Qumran)
XḤev/Se33aramäischWenige Wörter erhalten (zwei identische Zeilen)
XḤev/Se34aramäischVertragWenige Wörter erhalten
XḤev/Se35aramäischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se36hebr./aram.132–1351 Wort erhalten ("Kosiba")
XḤev/Se37aramäisch?Ende 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr.Vertrag?Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se38ahebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se38bhebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten; gehört eventuell zu XḤev/Se9
XḤev/Se39Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se40hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se41aramäischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se42hebr./aram.Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se43hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se44hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se45Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se46hebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47ahebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47bhebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47chebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47dKeine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se47ehebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47fhebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47ghebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47hhebr./aram.Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se48Nummer nicht vergeben
XḤev/Se49hebräisch5.12.133SchuldscheinTierhaut
XḤev/Se50aramäisch2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh.Grundstücksverkaufsvertrag= Mur26; Doppelurkunde
XḤev/Se51aramäischVertrag?Nummer doppelt vergeben
XḤev/Se51aramäisch3.12.138/ 22.11.139/ 10.11.140EmpfangsbestätigungNummer doppelt vergeben
XḤev/Se52aramäischVertragAuch bezeichnet als 34Ṣe3
XḤev/Se53Nummer nicht vergeben
XḤev/Se54Nummer nicht vergeben
XḤev/Se55Nummer nicht vergeben
XḤev/Se56Nummer nicht vergeben
XḤev/Se57Nummer nicht vergeben
XḤev/Se58Nummer nicht vergeben
XḤev/Se59Nummer nicht vergeben
XḤev/Se60griechisch29.1.125Steuer-/ Pachtquittung
XḤev/Se61griechisch25.4.127GrundstücksregistrierungDoppelurkunde?
XḤev/Se62griechisch4./11.12.127GrundstücksregistrierungDoppelurkunde
XḤev/Se63griechisch127VerzichtserklärungFrau erklärt, keine Ansprüche mehr gegen ihre verwitwete Mutter zu haben
XḤev/Se64griechisch6./9.11.129SchenkungDoppelurkunde; Unterschriften: aramäisch und nabatäisch
XḤev/Se65griechisch7.8.131Ehevertrag= 5/6Ḥev37; Doppelurkunde
XḤev/Se66griechisch109 (oder 99)Pfandvertrag
XḤev/Se67griechischvor 129Brief
XḤev/Se68griechischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se69griechisch130EhevertragDoppelurkunde
XḤev/Se70griechischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se71griechisch
XḤev/Se72griechischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se73griechischWenige Wörter erhalten
XḤev/Se nab1nabatäisch= 5/6Ḥev36
XḤev/Se nab2nabatäisch= 5/6Ḥev2
XḤev/Se nab3nabatäischNicht publiziert
XḤev/Se nab4nabatäischNicht publiziert
XḤev/Se nab5nabatäischNicht publiziert
XḤev/Se nab6nabatäischNicht publiziert
Ḥev/Se? 1-58griechischKleine Fragmente mit wenigen lesbaren Buchstaben

Im März 2021 gab die Israelische Altertümerbehörde den Fund von Fragmenten einer 2.000 Jahre alten Schriftrolle bekannt. Sie enthält Bücher der kleinen Propheten, darunter Sacharja und Nahum, größtenteils in griechischer Übersetzung.[12] Außerdem wurde ein rund 10.500 Jahre alter Korb gefunden und das Skelett eines vermutlich weiblichen Kindes.[13]

Literatur

  • Yigael Yadin: The Finds from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters. Judean Desert Studies [1]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1963 (Ausgrabungsbericht und Beschreibung der Funde mit Ausnahme der Texte).
  • Yigael Yadin, Jonas C. Greenfield, Ada Yardeni, Baruch A. Levine (Hrsg.): The Documents from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters: Hebrew, Aramaic and Nabatean-Aramaic Papyri. Judean Desert Studies [3]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 2002 (Edition der nicht-biblischen hebräischen, aramäischen und nabatäischen Texte aus der Briefhöhle).
  • Naphtali Lewis (Hrsg.): The Documents from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters: Greek Papyri. Judean Desert Studies [2]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1989, ISBN 965-221-009-9 (Edition der griechischen Texte aus der Briefhöhle).
  • Peter Flint, Matthew Morgenstern, Hannah M. Cotton, M. Segal: C. Naḥal Ḥever and Naḥal Ḥever/Wadi Seiyal. In: James Charlesworth u. a. (Hrsg.): Miscellaneous Texts from the Judaean Desert (= Discoveries in the Judaean Desert. Band XXXVIII). Clarendon Press, Oxford 2000, S. 133–200 (Edition der Manuskripte 5/6Ḥev1a, 5/6Ḥev1b, 8Ḥev2, 8Ḥev4, XḤev/Se2, XḤev/Se3, XḤev/Se5, XḤev/Se6).
  • Hannah M. Cotton, A. Yardeni: Aramaic, Hebrew and Greek Documentary Texts from Naḥal Ḥever and Other Sites (= Discoveries in the Judaean Desert. Band XXVII). Clarendon Press, Oxford 1997 (Edition der nicht-biblischen und nicht-literarischen Texte aus der Seiyâl Collection).
  • Ada Yardeni: Textbook of Aramaic, Hebrew and Nabataean Documentary Texts from the Judaean Desert and Related Material. A: The Documents. Hebrew University, Ben-Zion Dinur Center for Research in Jewish History, Jerusalem 2000 (Re-Edition und (moderne) hebräische Übersetzung der aramäischen, hebräischen und nabatäischen Dokumente).
  • Ada Yardeni: Textbook of Aramaic, Hebrew and Nabataean Documentary Texts from the Judaean Desert and Related Material. B: Translation, Palaeography, Concordance. Hebrew University, Ben-Zion Dinur Center for Research in Jewish History, Jerusalem 2000 (Englische Übersetzung der aramäischen, hebräischen und nabatäischen Dokumente).
  • Klaus Beyer: Die aramäischen Texte vom Toten Meer. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1984; Ergänzungsband: 1994 (Deutsche Übersetzung der bis 1993 publizierten aramäischen und nabatäischen Texte).
  • Gregor Geiger: Die Handschriften aus der Judäischen Wüste: Die Texte außerhalb Qumrans. Einführung und deutsche Übersetzung (= Fontes et Subsidia ad Bibliam Pertinentes. Band 9). De Gruyter, Berlin, Boston 2019 (S. 378–501: deutsche Übersetzung aller publizierten Texte aus dem Nachal Chever).

Einzelnachweise