Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

Das 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 17. Oktober 1968 ausgetragen. Es nahmen 36 Athleten teil. Ziel war das Estadio Olímpico Universitario.

SportartLeichtathletik
Disziplin50-km-Gehen
GeschlechtMänner
Teilnehmer36 Athleten aus 19 Ländern
WettkampfortRundkurs durch Mexiko-Stadt
Ziel: Estadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase17. Oktober 1968
Medaillengewinner
Deutschland Demokratische Republik 1968 Christoph Höhne (GDR)
Ungarn 1957 Antal Kiss (HUN)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Larry Young (USA)
19641972

Olympiasieger wurde Christoph Höhne aus der DDR. Er gewann vor dem Ungarn Antal Kiss und dem US-Amerikaner Larry Young.

Neben Olympiasieger Höhne nahmen zwei weitere Geher aus der DDR – offiziell Ostdeutschland – teil. Peter Selzer belegte Rang vier, während Burkhard Leuschke das Rennen aufgeben musste. Für die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – nahmen Horst-Rüdiger Magnor (Platz elf), Gerhard Weidner (Platz vierzehn) und Bernhard Nermerich teil, der disqualifiziert wurde.
Die Schweiz wurde von Erwin Stütz repräsentiert, der als Zwanzigster das Ziel erreichte.
Geher aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Bestleistungen / Rekorde

Weltrekorde wurden damals im Straßengehen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten außer für auf Bahnen erzielten Zeiten nicht geführt.

Weltbestleistung3:55:36 hGennadi Agapow (Sowjetunion 1955  Sowjetunion)Alma Ata, Sowjetunion (heute Kasachstan)17. Oktober 1965[1]
Olympischer Rekord4:11:12 hAbdon Pamich (Italien  Italien)OS Tokio, Japan18. Oktober 1964
Die Kathedrale von Mexiko-Stadt am Platz der Verfassung im Jahr 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die Höhenlage in Mexiko-Stadt verhinderte im Straßengehen wie auf den Langstrecken schnellere Zeiten. Olympiasieger Christoph Höhne aus der DDR verfehlte den Olympiarekord um 9:01,6 min. Zum Weltrekord fehlten ihm 24:37,6 min.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Athleten traten am 17. Oktober um 14:00 Uhr (UTC −6)[2] zum Wettkampf an. Es fanden keine Qualifikationsrunden statt.

Ergebnis

Antal Kiss (Foto: 2013) feierte mit dem Gewinn der Silbermedaille seine größten Erfolg
Shaul Ladany erreichte Platz 24

Datum: 17. Oktober 1968, 14;00 Uhr[3]

PlatzNameNationZeit
1Christoph HöhneDeutschland Demokratische Republik 1968  DDR4:20:13,6 h
2Antal KissUngarn 1957  Ungarn4:30:17,0 h
3Larry YoungVereinigte Staaten  USA4:31:55,4 h
4Peter SelzerDeutschland Demokratische Republik 1968  DDR4:33:09,8 h
5Stig LindbergSchweden  Schweden4:34:05,0 h
6Vittorio VisiniItalien  Italien4:36:33,2 h
7Bryan EleyVereinigtes Konigreich  Großbritannien4:37:32,2 h
8José PedrazaMexiko  Mexiko4:37:51,4 h
9Karl-Heinz MerschenzKanada  Kanada4:37:57,4 h
10Goetz KlopferVereinigte Staaten  USA4:39:13,8 h
11Horst-Rüdiger MagnorDeutschland BR  BR Deutschland4:39:43,2 h
12Frank ClarkAustralien  Australien4:40:13,8 h
13Örjan AnderssonSchweden  Schweden4:40:42,6 h
14Gerhard WeidnerDeutschland BR  BR Deutschland4:43:26,2 h
15Sergei GrigorjewSowjetunion 1955  Sowjetunion4:44:39,2 h
16Charles SowaLuxemburg  Luxemburg4:44:45,2 h
17Kazuo SaitōJapan 1870  Japan4:47:29,6 h
18Shaun LightmanVereinigtes Konigreich  Großbritannien4:52:20,0 h
19Bob GardinerAustralien  Australien4:52:29,0 h
20Erwin StützSchweiz  Schweiz4:53:33,8 h
21Henri DelerueFrankreich  Frankreich4:57:40,2 h
22Mieczysław RutynaPolen 1944  Polen4:58:03,8 h
23Felix CappellaKanada  Kanada4:58:31,6 h
24Shaul LadanyIsrael  Israel5:01:06,0 h
25Pablo ColínMexiko  Mexiko5:01:30,0 h
26Dave RomanskyVereinigte Staaten  USA5:38:03,4 h
27Ismael HernándezMexiko  Mexiko5:56:09,2 h
28Ricardo CruzEl Salvador  El Salvador5:56:22,0 h
DNSGennadij AgapowSowjetunion 1955  Sowjetunion
Igor Della-RossaSowjetunion 1955  Sowjetunion
Stefan IngvarssonSchweden  Schweden
John KellyIrland  Irland
Burkhard LeuschkeDeutschland Demokratische Republik 1968  DDR
Paul NihillVereinigtes Konigreich  Großbritannien
Abdon PamichItalien  Italien
DSQBernhard NermerichDeutschland BR  BR Deutschland
DNFJózsef CsermákUngarn 1957  Ungarn
Euclides CalzadoKuba  Kuba
Katsuo NishidaJapan 1870  Japan
Carlos VanegasNicaragua 1908  Nicaragua
Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
ZwischenzeitFührende(r)5-km-Zeit
5 km25:13 minHöhne, Lindberg, Leuschke, Selzer, Grigorjew, Visini25:13 min
10 km50:58 minNermerich, Nihill, Höhne, Grigorjew, Selzer, Delerue, Agapow, Gardiner25:45 min
15 km1:17:25 h00Nihill, Agapow, Grigorjew, Höhne26:27 min
20 km1:43:51 h00Nihill, Agapow, Grigorjew, Höhne26:34 min
25 km2:10:28 h00Paul Nihill, Christoph Höhne26:37 min
30 km2:35:57 h00Christoph Höhne25:29 min
35 km3:00:24 h00Christoph Höhne24:27 min
40 km3:26:14 h00Christoph Höhne25:50 min
45 km3:52:58 h00Christoph Höhne26:44 min
50 km4:20:14 h00Christoph Höhne27:17 min

Bis zur Halbzeit war das Rennen von Tempowechseln und Positionskämpfen bestimmt. In der Spitzengruppe befanden sich längere Zeit der Brite Paul Nihill, der sowjetische Inhaber der Weltbestzeit Gennadij Agapow, sein Landsmann Sergei Grigorjew, Christoph Höhne aus der DDR und der bundesdeutsche Bernhard Nermerich. Zu den Verfolgern gehörten der Ungar Antal Kiss und Peter Selzer, DDR.

Bei Kilometer 25 waren Nihill und Höhne alleine vorn. Auf den nächsten Kilometern zog Höhne das Tempo stark an, niemand vermochte ihm zu folgen. Agapow, Nihill und Kiss bildeten die erste Verfolgergruppe. Kurz darauf gab der Olympiasieger von 1964 Abdon Pamich aus Italien den Wettkampf auf. Auch Agapow und Nihill beendeten einige Kilometer später den Wettkampf. Zu dieser Zeit, etwa bei Kilometer vierzig, hatte sich Höhne einen Vorsprung von über sieben Minuten erarbeitet. Ihm folgte der Ungar Kiss. Der US-Geher Larry Young hatte sich den Wettkampf sehr gut eingeteilt und arbeitete sich bis auf Platz drei nach vorne, weitere 48 Sekunden hinter Antal Kiss zurück. An dieser Reihenfolge änderte sich bis zur Ziellinie nichts mehr. Höhne gewann mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als zehn Minuten die Goldmedaille. Auf den vierten Rang kam der Ostdeutsche Peter Selzer, der Schwede Stig Lindberg wurde Fünfter vor dem Italiener Vittorio Visini.[4]

Christoph Höhne errang den ersten Olympiasieg in der Leichtathletik für die DDR.
Larry Young gewann die erste US-amerikanische Medaille in dieser Disziplin.

Videolinks

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 356

Weblinks

Einzelnachweise