Planetary Protection

Schutz vor planetenfremder Kontamination

Planetary Protection (dt.: Planetarer Schutz) bezeichnet alle Maßnahmen in der Raumfahrt, die verhindern, dass terrestrische Lebensformen, wie z. B. Mikroorganismen oder Biomoleküle, mit Raumfahrtmissionen andere Planeten, Monde, Asteroiden und Kometen erreichen und kontaminieren.[1][2] Auch bei Proben-Rückhol-Missionen sollte gewährleistet werden, dass möglicherweise existierende extraterrestrische Lebensformen nicht unbeabsichtigt die Erde erreichen und in die Biosphäre gelangen.[3][4]

Es wird zwischen Vorwärts-Kontamination (engl. Forward-contamination, irdische Lebewesen kontaminieren den fremden Himmelskörper) und Rückwärts-Kontamination (Reverse/back-contamination, exaterrestrische Lebensformen kontaminieren die irdische Biosphäre) unterschieden.[5]

COSPAR unterscheidet fünf Missionskategorien (I–V).[6][7]

Artikel IX des Weltraumvertrages aus 1967 erwähnt planetare Kontamination und zweckentsprechende Erfordernisse für Raumfahrt betreibende Vertragsparteien.[8]

Untersuchungen im Jahr 2012 haben gezeigt, dass extremophile und extremotolerante Mikroorganismen selbst in bezüglich Sauberkeit und Sterilität besonders behandelten Reinräumen nachgewiesen werden konnten.[9][10]Die ESA unterhält am DSMZ eine Sammlung von Mikroorganismen, die aus Reinräumen und von Oberflächen von Raumfahrzeugen isoliert werden.[11][12]

Im Gegensatz zum Planetaren Schutz (Planetary Protection) geht es bei der Planetaren Verteidigung (Planetary Defense) um die Abwehr von extraterrestrischen Bedrohungen (Impakt oder Invasion).


Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise