Präsidentschaftswahlen in Sambia 2011

Die Präsidentschaftswahl in Sambia 2011 fand am 20. September 2011 im südafrikanischen Staat Sambia statt und endeten mit dem Sieg des langjährigen Oppositionskandidaten Michael Sata über den bisherigen Präsidenten des Landes, Rupiah Banda. Michael Sata wurde daraufhin am 23. September 2011 in sein neues Amt als Präsident eingeführt.[1]

Seit Sambia mit den Wahlen 1991 den Übergang zur Mehrparteiendemokratie und den Machtwechsel vom Gründerpräsidenten Kenneth Kaunda zur Partei Movement for Multi-Party Democracy (MMD) vollzogen hatte, hatten hier Präsidenten der MMD regiert. Michael Sata, bis dahin ebenfalls Mitglied der MMD, hatte 2001 seine eigene Partei, die Patriotic Front gegründet und war bei allen drei darauf folgenden Präsidentschaftswahlen erfolglos gegen den jeweiligen MMD-Kandidaten angetreten. Auch der dritte Kandidat, Hakainde Hichilema von der oppositionellen United Party for National Development war bereits 2006 und 2008 als Kandidat angetreten. Bei der letzten Präsidentschaftswahl unterlag Michael Sata mit einem knappen 2 % Rückstand, der Proteste und Manipulationsvorwürfe auslöste.[2] Insgesamt waren 10 Kandidaten angetreten, von denen aber nur die drei bisher genannten jeweils mehr als 1 % der Stimmen auf sich vereinigen konnten. Unter den Kandidaten war nur eine Frau, Edith Nawakwi vom Forum for Democracy and Development (FDD).[3]

Wahlkampfthemen und inhaltliche Differenzen der Kandidaten

Wirtschaftspolitik und Kampf gegen die Korruption waren die beherrschenden Themen des Wahlkampfes. Sata hatte sich bereits seit langem gegen den wachsenden wirtschaftlichen Einfluss Chinas in Sambia und die Arbeitsbedingungen in chinesischen Unternehmen im Lande gewendet und von "sklavereiähnlichen Zuständen" dort gesprochen.[4] Außerdem hatte er verstärkten Kampf gegen die Korruption und demokratische Reformen versprochen. Ein Kommentator bezeichnete die Wahl als "erste erfolgreiche antichinesische Protestwahl in Afrika".[5]

Demokratische Standards

Die EU-Beobachter der European Union Election Observation Mission (EU EOM) bezeichneten die Wahl als "im allgemeinen in transparenter und glaubwürdiger Weise durchgeführt", beklagten aber den ungleichen Zugang zu verschiedenen Ressourcen der einzelnen Kandidaten, womit ein Vorteil der bisherigen Regierungspartei und ihres Kandidaten durch die teilweise Möglichkeit der Nutzung staatlicher Ressourcen gemeint war.[6]

Ergebnisse

Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Sambia 2011
ParteiKandidatStimmen%
Patriotic FrontMichael Sata1 170 96641,98 %
Movement for Multi-Party DemocracyRupiah Banda987 86635,42 %
United Party for National DevelopmentHakainde Hichilema506 76318,17 %
Alliance for Democracy and DevelopmentCharles Milupi26 2700,94 %
National Restoration PartyElias Chipimo Jnr10 6720,38 %
United National Independence PartyTilyenji Kaunda9 9500,36 %
Forum for Democracy and DevelopmentEdith Nawakwi6 8330,24 %
National Movement for ProgressN’gandu Peter Magande6,3440,23 %
HeritageGodfrey Miyanda4 7300,17 %
Zambians for Empowerment and DevelopmentFrederick Mutesa2 2680,08 %
Gültige Stimmen2 732 66297,93 %
Ungültige Stimmen56 6782,03 %
Total2 789 340100,00 %
Wahlbeteiligung53,98 %
Quelle: http://www.elections.org.zm/media/28092011_public_notice_-_2011_presidential_election_results.pdf

Quellen

Weblinks

taz-Artikel Vuvuzelas für den Wandel in Sambia, 24. September 2011Seite der Sambischen Wahlkommission