Römisch-katholische Kirche in Norwegen

Die römisch-katholische Kirche in Norwegen ist nach der evangelisch-lutherischen Norwegischen Kirche die zweitgrößte christliche Religionsgemeinschaft in Norwegen.

Die Domkirche St. Olav in Oslo war die erste katholische Kirche seit ihrer Wiederzulassung 1843

Gliederung

Geschichte

Die Geschichte der römisch-katholischen Kirche reicht in die Zeit der Christianisierung Norwegens um 1000 zurück. 1537 wurde die lutherische Lehre in Dänemark-Norwegen eingeführt und die katholische Kirche verboten. Es gab aber bis etwa 1700 kleine römisch-katholische Gruppen in Norwegen.[1] Von 1677 bis 1690 unterhielten die Jesuiten eine Niederlassung in Fredrikstad, auf Einladung des katholischen Garnisonskommandeurs Johan Caspar von Cicignon.[2] Erst 1843 erlaubte König Christian VIII. die Gründung der römisch-katholischen Pfarrei St. Olav in Oslo.

Seit 1982 unterhalten Norwegen und der Heilige Stuhl volle diplomatische Beziehungen. Apostolischer Nuntius in Norwegen ist seit März 2023 Erzbischof Julio Murat.[3]

Mitgliederzahlen

Noch 2009 hatte die Statistikbehörde nur 57.000 katholische Kirchenmitglieder erfasst[4], schon 2010 gab die katholische Kirche fast 70.000 Mitglieder an.[5] Dann 2012 sollen es schon rund 110.000[6] und 2014 über 140.000 Mitglieder gewesen sein.[5] Seit mit der Osterweiterung der EU (2004) die Arbeitsmigration nach Norwegen stark zugenommen hat, bilden polnische Staatsbürger rund ein Drittel der registrierten Kirchenmitglieder. 2020 hatte die katholische Kirche in Norwegen 165.254 Mitglieder.[7]

Wegen der als „illegal“ und „betrügerisch“ eingestuften Methode des Bistums Oslo, Einwanderer kurzerhand als katholische Gläubige deklariert zu haben, um so zusätzliche öffentliche Zahlungen zu erhalten, ermittelten norwegische Behörden gegen die katholische Kirche.[5][8] Die Ermittlungen gegen das Bistum wurden 2016 gegen eine Zahlung von umgerechnet etwa 110.000 Euro eingestellt.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks