Rohr bei Hartberg

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Rohr bei Hartberg
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Rohr bei Hartberg
Rohr bei Hartberg (Österreich)
Rohr bei Hartberg (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Steiermark
Politischer Bezirk:Hartberg-Fürstenfeld
Kfz-Kennzeichen:HF (ab 1.7.2013; alt: HB)
Hauptort:Unterrohr
Fläche:27,70 km²
Koordinaten:, 16° 3′ O47° 14′ 15″ N, 16° 3′ 9″ O
Höhe:356 m ü. A.
Einwohner:1.415 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:51 Einw. pro km²
Postleitzahlen:8294, 8274
Vorwahl:03332
Gemeindekennziffer:6 22 76
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterrohr 24
8294 Unterrohr bei Hartberg
Website:www.rohr-bei-hartberg.at
Politik
Bürgermeister:Jürgen Peindl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1])
(15 Mitglieder)
10
4
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Rohr bei Hartberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Lage der Gemeinde Rohr bei Hartberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)Bad BlumauBad LoipersdorfBad WaltersdorfBuch-St. MagdalenaBurgauDechantskirchenEbersdorfFeistritztalFriedbergFürstenfeldGrafendorf bei HartbergGreinbachGroßsteinbachGroßwilfersdorfHartbergHartberg UmgebungHartlIlzKaindorfLafnitzNeudauOttendorf an der RittscheinPinggauPöllauPöllaubergRohr bei HartbergRohrbach an der LafnitzSankt Jakob im WaldeSankt Johann in der HaideSankt Lorenzen am WechselSchäffernSöchauStubenbergVorauWaldbach-MönichwaldWenigzellSteiermark
Lage der Gemeinde Rohr bei Hartberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Rohr bei Hartberg mit 1415 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) ist eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark in Österreich.

GeografieQuelltext bearbeiten

Geografische LageQuelltext bearbeiten

Rohr bei Hartberg liegt etwa sieben Kilometer südöstlich der Bezirkshauptstadt Hartberg am Rande des oststeirischen Hügellandes. Die Gemeinde wird vom Lungitzbach durchflossen, im Osten reicht das Gemeindegebiet bis zur Lafnitz und damit zur Grenze zum Burgenland. Der Lungitzbach mündet direkt südlich des Gemeindegebietes in die Lafnitz. Während lediglich der westliche Teil der Gemeinde besiedelt ist, ist der östliche Teil zwischen den beiden Flüssen überwiegend bewaldet (Ghartwald).

GemeindegliederungQuelltext bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (Einwohner: Stand 1. Jänner 2023[2]; Fläche: Stand 2015[3]):

  • Oberrohr (187 Einw., 462,20 ha)
  • Unterrohr (867 Einw., 1.220,47 ha) mit Glauberg (Gemeinde Rohr bei Hartberg), Lungitzleiten und Rohrberg
  • Wörth an der Lafnitz (361 Einw.), KG Rohr (1.092,15 ha)

EingemeindungenQuelltext bearbeiten

1959 entstand durch die Zusammenlegung der seit 1848 bzw. 1850 selbständigen Gemeinden Unterrohr und Oberrohr die Gemeinde Rohr bei Hartberg. Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Gemeinde Wörth an der Lafnitz zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen „Rohr bei Hartberg“ weiter.[4]

NachbargemeindenQuelltext bearbeiten

Sankt Johann in der HaideSankt Johann in der HaideWolfau
Buch-St. MagdalenaKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtWolfau
Buch-St. MagdalenaNeudauWörterberg Hackerberg

GeschichteQuelltext bearbeiten

Das heutige Gemeindegebiet gehörte seit 1166 den Herren von Neuberg, als Gottschalk von Neuberg eine Schenkung erhielt, die zudem die südlich gelegenen Nachbargemeinden Wörth und Neudau enthielt. Die Orte werden allerdings erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts erstmals namentlich genannt. Die erste urkundliche Erwähnung von Unterrohr als Ror pey Wird in Hartperger pharr erfolgt erst im Jahr 1363 und stammt von einem mit Röhricht bewachsenen Seitenarm der unteren Lungitz. Es muss allerdings schon vor 1265 bestanden haben, da in diesem Jahr Oberrohr bereits als ror superior erwähnt wird, was auf die Existenz eines zweiten Dorfes dieses Namens hinweist.

Im Jahr 1482 fielen Unterrohr und Oberrohr an das Stift Pöllau, dem sie bis zur Aufhebung der Grundherrschaften im Jahr 1848 angehörten. Mitte des 16. Jahrhunderts bestand aus 25 Höfen, Oberrohr aus 34 Höfen.

In den Folgejahren hatte insbesondere Unterrohr unter den Kriegen im Grenzgebiet mit Ungarn zu leiden, da es darüber hinaus nicht befestigt war. Das Dorf wurde 1418 von den Ungarn und 1532 von den Türken verwüstet. In den Jahren 1621 und 1683 wurde das Dorf mehrmals von den Ungarn geplündert, ehe 1704 die Kuruzen das Dorf heimsuchten und anzündeten. Nach dem Wiederaufbau wurde Unterrohr im Jahr 1707 erneut von den Kuruzzen überfallen und komplett zerstört. Erst nach einem dritten Kuruzzeneinfall kam das Dorf zur Ruhe.

Aber nicht nur Unterrohr, sondern auch Oberrohr hatte unter den kriegerischen Auseinandersetzungen ähnlich stark zu leiden, ehe es beim dritten Kuruzzeneinfall eingeäschert wurde.

Bereits 1770 hatte sich die Dörfer erholt und Unterrohr zählte unter Maria Theresia wieder 620 Einwohner.

BevölkerungsentwicklungQuelltext bearbeiten

Kultur und SehenswürdigkeitenQuelltext bearbeiten

Kirche Unterrohr
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Rohr bei Hartberg
  • Die Pfarrkirche hl. Florian in Unterrohr wurde 1732 von Remigius Horner erbaut. Erste Erwähnungen von Kirchen in Unterrohr gibt es aber schon aus den Jahren 1617 und 1657. Die heutige Pfarrkirche ist also der Neubau einer älteren Kirche. Einige Einrichtungsgegenstände ihrer Vorgängerin ist in den Neubau übernommen worden. Das Hochaltarbild wurde von Josef Wonsiedler im Jahr 1852 geschaffen, das Seitenaltarbild des heiligen Josef und das Marienbild von Adam Semil bereits 1746. Die Glocke stammt ebenso wie der Opferstock aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahr 2004 wurde die Kirche renoviert. Der Kirchturm der Pfarrkirche geht auf einen alten Grenzwachturm zurück, da noch Andeutungen von Verteidigungseinrichtungen vorhanden sind. Der Pfarrhof wurde von 1781 bis 1786 errichtet und im Jahr 1987 generalsaniert.
  • Pfarrkirche hl. Georg in Wörth an der Lafnitz

Wirtschaft und InfrastrukturQuelltext bearbeiten

VerkehrQuelltext bearbeiten

Rohr bei Hartberg liegt an der Landesstraße von Hartberg nach Neudau und ist bezüglich des Individualverkehrs gut angeschlossen. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz verläuft nördlich des Gemeindegebietes und kann über die Anschlussstellen Hartberg (115) in etwa sechs Kilometern und Lafnitztal (111) in etwa acht Kilometern erreicht werden. Die Burgenland Straße B 50 von Hartberg nach Oberwart ist etwa sieben Kilometer entfernt, die Güssinger Straße B 57 von Oberwart nach Stegersbach etwa zehn Kilometer.

Rohr bei Hartberg hat keinen eigenen Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof ist etwa vier Kilometer entfernt und befindet sich in Sankt Johann in der Haide. Er biete Zugang zur Thermenbahn mit zweistündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Wien und Graz.

Der Flughafen Graz ist etwa 75 km entfernt.

BildungQuelltext bearbeiten

In Unterrohr befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.[5] Weiterführende Schulen sind in Hartberg.

PolitikQuelltext bearbeiten

Gemeinderatswahl 2020[6]
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
63,08
(+4,06)
30,51
(+6,90)
6,42
(−3,50)
n. k.
(−7,46)

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BürgermeisterQuelltext bearbeiten

Bürgermeister ist der Amtssachverständige Jürgen Peindl (* 5. Juni 1977, ÖVP). Peindl wurde am 16. April 2010 zum Bürgermeister der Gemeinde Rohr bei Hartberg gewählt und behielt diese Funktion bis 31. Dezember 2014. Wegen der Eingemeindung von Wörth an der Lafnitz leitete er am 1. Jänner 2015 die fusionierte Gemeinde als Regierungskommissär. In der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderats im April 2015 wurde Peindl als Bürgermeister wiedergewählt.[7]

Dem Gemeindevorstand gehören weiter der Vizebürgermeister Karl Taschner und der Gemeindekassier Franz Koch an.[7]

GemeinderatQuelltext bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 lautet die Mandatsverteilung wie folgt:

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei2020201520102005200019951990
fusionierte
Gemeinde
fusionierte
Gemeinde
RohrWörthRohrRohrRohrRohr
Stimmen%M.Stimmen%M.St.%M.St.%M.St.%M.St.%M.St.%M.St.%M.
ÖVP52163,08106255995396510192676453619419609417579398549
SPÖ25230,514250244280345093333285396221325232315198274
FPÖ536,431105101nicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert8912183111
Überparteiliche
Bürgerplattform
nicht kandidiert079071nicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert
Die Grünennicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert058081
Wahlberechtigte1.2471.267924321857822
Wahlbeteiligung67,84 %84 %89 %89 %87 %87 %90 %94 %

WappenQuelltext bearbeiten

Die steiermärkische Landesregierung hat der Gemeinde Rohr bei Hartberg am 13. Februar 1995 das Recht verliehen, ein eigenes Wappen zu führen. Die Blasonierung lautete:

„In Rot golden über einem Mühlstein mit durchgezogenem Seil fünf beblätterte Rohrkolben, überhöht von einer Rosenkrone.“

Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 15. Juni 2016.[8]
Die neue Blasonierung lautet:

„In rotem Schild zwischen zwei goldenen, je vierfach beblätterten Rohrpflanzen unten ein goldener Mühlstein mit durchzogenem verschlungenen Seil, überhöht von einem silbernen Wolfsdrachen.“

WeblinksQuelltext bearbeiten

Commons: Rohr bei Hartberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseQuelltext bearbeiten

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