Schwand (Stadtsteinach)
Schwand (Gemeindeteil der Stadt Stadtsteinach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[1]
) ist einSchwand Stadt Stadtsteinach | |
---|---|
Koordinaten: | , 11° 31′ O50° 12′ 14″ N, 11° 30′ 58″ O |
Höhe: | 563 m ü. NHN |
Einwohner: | 150 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 95346 |
Vorwahl: | 09223 |
Schwand aus der Luft |
Geografie
Das Dorf liegt südwestlich der Schwander Höhe (610 m ü. NHN), einer Erhebung des Frankenwaldes. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Deckenreuth vorbei nach Wartenfels (1,5 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2195 (0,5 km südöstlich), wo sich zwei weitere Anwesen des Ortes am rechten Ufer des Schindelbachs befinden.[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1145 erstmals urkundlich erwähnt, damals verkauften die Edelherren von Callenberg (bei Coburg) ihre Besitztümer in „Suuantha“ an das Kloster Michelsberg in Bamberg. Frühere Ansiedlungen dürften jedoch schon in der Slawenzeit (6.–9. Jahrhundert) bestanden haben. Im Jahre 1397 wurde mehrfach ein Hans Haueisen zu Schwand erwähnt. Seine 1512 als „Wale“ bezeichnete befestigte Turmhügelburg Schwand in der Ortsmitte wurde wahrscheinlich mit dem Anwesen Haus Nr. 30 überbaut.[3]
Der Ortsname lässt sich vom Begriff schwenden herleiten.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schwand aus 19 Anwesen (11 Höfe, 1 Gütlein, 2 Söldengüter, 1 Schmiede, 3 Tropfhäuslein). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Das Kastenamt Stadtsteinach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[4]
Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1802 gehört der Ort zu Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Schwand gebildet, zu dem folgende Orte gehörten: Birken große, Birken kleine, Braunersreuth, Deckenreuth, Eisenberg, Forkel, Gründlein, Kunreuth, Neumühle, Osenbaum, Papiermühle, Petschen, Premeusel, Schlackenmühle, Schlopp, Schöndorf, Silberklippe, Vorderreuth und Waffenhammer. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Schwand, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war zuzüglich der Orte Frankenreuth und Römersreuth.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 bildete Wildenstein mit Neumühle, Papiermühle, Premeusel, Schlackenmühle, Schlopp und Waffenhammer eine eigene Ruralgemeinde. Zugleich wurden diese Orte an den Steuerdistrikt Presseck überwiesen.
Die Gemeinde Schwand war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[5] Ab 1862 gehörte Schwand zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 17,246 km².[6] Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst: Braunersreuth, Kunreuth und Schönreuth wurden in die Gemeinde Presseck eingegliedert, die übrigen Gemeindeteile kamen zu Stadtsteinach.[7]
Baudenkmal
- Haus Nr. 9: Gasthaus zur Sonne
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Schwand
Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 457 | 605 | 721 | 750 | 788 | 735 | 716 | 732 | 781 | 750 | 713 | 703 | 658 | 616 | 597 | 614 | 625 | 578 | 527 | 802 | 740 | 638 | 514 | 487 |
Häuser[8] | 96 | 105 | 103 | 103 | 99 | 97 | 102 | |||||||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [10] | [18] | [10] | [19] | [10] | [20] | [10] | [10] | [10] | [21] | [10] | [6] | [22] |
Ort Schwand
Jahr | 1818 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 115 | 158 | 167 | 165 | 138 | 164 | 190 | 153 | 149 | 124 | |
Häuser[8] | 18 | 24 | 25 | 26 | 25 | 30 | 33 | ||||
Quelle | [5] | [9] | [11] | [13] | [16] | [18] | [20] | [21] | [6] | [22] | [23] |
Religion
Schwand ist katholisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Wartenfels) gepfarrt.[4][6]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schwand. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 230–231 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 603–604.
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Stadtsteinach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 20). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453135242, S. 83.
Weblinks
- Schwand in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 9. August 2021.
- Schwand in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. August 2021.