Serokonversion
Serokonversion ist der medizinische Fachausdruck für die Phase einer Impfung oder einer Infektion, in der spezifische Antikörper gegen Antigene eines Fremdkörpers erstmals im Blutserum nachweisbar sind.[1] Der Begriff Serokonversion umfasst ferner den Wechsel der Antikörperklasse im Verlauf einer Impfung bzw. Infektion von frühen Antikörpern (IgM) zu späten Antikörpern (IgG).[2] Es handelt sich dabei um die serologische Antwort des Immunsystems.
Nach der Serokonversion ist ein zuvor negativer Nachweistest für IgG-Antikörper positiv. Antigene des Fremdkörpers sind hingegen meist nicht mehr nachweisbar.
Feststellung
Das Auftreten spezifischer Antikörper wird mit ELISA-Tests erkannt, beispielsweise bei der Diagnose von HIV. Verglichen mit einer PCR ist der ELISA relativ kostengünstig. Er dient auch dazu, das aktuelle Infektionsgeschehen bei der von SARS-CoV-2 verursachten Pandemie COVID-19 zu verfolgen.[3] Systematische, repräsentative Antikörper-Tests verschaffen einen Überblick über den erreichten Grad der Immunisierung der Bevölkerung, da sie auch stille Serokonversionen erfassen. Eine stille Serokonversion geschieht in einem Infizierten, der sonst kaum Symptome zeigt.[4]
Ein Maß für das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung ist die Serokonversionsrate, der Anteil der Bevölkerung, der pro Zeitspanne serokonvertiert und gegen erneute Infektion (wahrscheinlich) immun ist.