Teddy Pendergrass

US-amerikanischer R&B-Sänger

Theodore DeReese „Teddy“ Pendergrass (* 26. März 1950 in Kingstree, South Carolina; † 13. Januar 2010 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer R&B-Sänger.

Teddy Pendergrass, 2001

Leben und Karriere

Seine musikalischen Wurzeln liegen in den Gospelchören seiner Heimatstadt Philadelphia; 1969 war Teddy Pendergrass mit seiner Doo-Wop-Band „The Cadillacs“ im Vorprogramm der Gruppe Harold Melvin and the Blue Notes. Der Bandgründer Harold Melvin engagierte ihn dann als Ersatz für den damaligen Leadsänger John Atkins, der während einer Tour 1970 wegen Krankheit ausgefallen war. Die Gruppe hatte im Zuge der Phillysound-Ära der Produzenten Kenny Gamble und Leon Huff zahlreiche kommerzielle Erfolge, ehe Pendergrass schließlich den Entschluss fasste, sich von der Band zu lösen und als Solosänger weiterzuarbeiten. Sein Manager war in dieser Zeit der amerikanische Musikmanager Shep Gordon.[1]

Pendergrass, 1979

Vier seiner ersten Alben zwischen 1977 und 1981 erreichten Platin-Status. Er schaffte in den Pop-Charts hiermit teilweise Top-10-Hits. Das Album Teddy (1979) erreichte Platz 5 der amerikanischen Pop-Album-Charts. Aufgrund der großen Zahl weiblicher Anhänger veranstaltete Pendergrass auch Konzerte, bei denen ausschließlich Frauen Zutritt hatten.[2]

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte er am 18. März 1982 einen schweren Autounfall. Er kam im Nordwesten von Philadelphia mit seinem grünen Rolls-Royce Silver Spirit auf einem Highway von der Straße ab. Es wird häufig gemutmaßt, dass die Bremsen des Fahrzeugs manipuliert waren. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er von da an querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen war. Seine Karriere trieb er jedoch weiter voran. Nach acht Alben für Philadelphia International Records wechselte er 1984 zu Elektra Records. 1984 sang er im Rollstuhl sitzend im Video zu Hold Me mit Whitney Houston.

Am 13. Juli 1985 trat Pendergrass zusammen mit Ashford & Simpson beim Live-Aid-Konzert in Philadelphia auf. In den 1980er und 1990er Jahren veröffentlichte er weitere Alben und zusammen mit Patricia Romanowski eine Biografie unter dem Titel Truly Blessed.

Nachdem bei ihm Darmkrebs diagnostiziert worden war, wurde er am 5. Juni 2009 erfolgreich operiert und am 15. Juni 2009 nach Hause entlassen. Wegen akuter Probleme mit dem Atemsystem wurde er jedoch am darauffolgenden Tag erneut in ein Krankenhaus eingeliefert. Knapp sieben Monate später, am 13. Januar 2010, starb er in einem Krankenhaus in Philadelphia an Lungenversagen.[3]

Auszeichnungen

Pendergrass war fünfmal für den Grammy als bester männlicher R&B-Künstler nominiert:

  • Close the Door (1979)
  • I Can’t Live Without Your Love (1982)
  • Joy (1989)
  • How Can You Mend a Broken Heart? (1992)
  • Voodoo (1994)

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1977Teddy PendergrassUS17
Platin

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. Juni 1977
1978Life Is a Song Worth SingingUS11
Platin

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Juni 1978
1979TeddyUS5
Platin

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. Juni 1979
1980TPUS14
Platin

(34 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Juli 1980
1981It’s Time for LoveUS19
Gold

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. September 1981
1982This One’s for YouUS59
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. Juli 1982
1983Heaven Only KnowsUS123
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 1983
1984Love LanguageUS38
Gold

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. November 1984
1985Workin’ It BackUS96
(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Dezember 1985
1988JoyUK45
(8 Wo.)UK
US54
Gold

(24 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Mai 1988
1991Truly BlessedUS49
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. März 1991
1993A Little More MagicUS92
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. September 1993
1997You and IUS137
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. April 1997
1998This Christmas (I’d Rather Have Love)
Erstveröffentlichung: 15. September 1998

Livealben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1979Live! Coast to CoastUS33
Gold

(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. November 1979
2002From Teddy, With Love
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2002

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
2004Satisfaction Guaranteed: The Very Best ofUK26
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. März 2004
2007The EssentialUS136
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. November 2007
2009Playlist: The Very Best ofUS173
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2009

Weitere Veröffentlichungen

  • 1985: Greatest Hits
  • 2001: Greatest Slow Jams
  • 2004: The Love Songs Collection
  • 2011: S.O.U.L.

Singles (Charterfolge)

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen[↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
 UK  US
1977I Don’t Love You Anymore
Teddy Pendergrass
US41
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. April 1977
The Whole Town’s Laughing at Me
Teddy Pendergrass
UK44
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. August 1977
1978Close the Door
Life Is a Song Worth Singing
UK41
(6 Wo.)UK
US25
Gold

(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Mai 1978
Only You
Life Is a Song Worth Singing[UK: ↑]
Erstveröffentlichung: September 1978
1979Turn Off the Lights
Teddy
US48
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. Mai 1979
1980Can’t We Try
TP
US52
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. Juni 1980
Love T.K.O.
TP
US44
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 1980
1981Two Hearts
Satisfaction Guaranteed: The Very Best of / Stephanie
UK49
(5 Wo.)UK
US40
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1981
mit Stephanie Mills
You’re My Latest, My Greatest Inspiration
It’s Time for Love
US43
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1981
1984Hold me
Love Language / Whitney Houston
UK44
(7 Wo.)UK
US46
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Mai 1984
mit Whitney Houston
1988Joy
Joy
UK58
(3 Wo.)UK
US77
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1988
1994The More I Get, The More I Want
Satisfaction Guaranteed: The Very Best of
UK35
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1994
feat. KWS
1997Don’t Keep Wastin’ My Time
You and I
US90
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1997

Videoalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
2019If You Don’t Know MeUK7
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2019

Literatur

  • Irwin Stambler: The Encyclopedia of Pop, Rock and Soul. 3., überarbeitete Auflage, St. Martin’s Press, New York City 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 513 f.

Einzelnachweise