Thümen

Adelsgeschlecht

Thümen ist der Name eines alten märkischen Adelsgeschlechts.

Wappen derer von Thümen

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals am 12. April 1281 urkundlich mit Johannes von Thümen[1] in einem Tauschbrief des Herzogs Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg und Burggrafen von Magdeburg. Die Stammreihe beginnt mit dem kurfürstlich brandenburgischen Rat Hans von Thümen († 1456), Gutsherr auf Blankensee im heutigen Landkreis Teltow-Fläming. 1877 gründete sich in Potsdam ein Familien-Verband.[2]

Besitzungen

Die Familie von Thümen gliedert sich in zwei Hauptlinien. Zur genealogischen Linie I gehören die Äste Stücken und Göbel. Der aus dem Haus Stücken stammende Generalleutnant August von Thümen (1757–1826) kaufte 1820 mit seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst das Gut Caputh mit Schloss Caputh im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark, das bis 1908 im Besitz der Familie blieb. Die während der DDR-Zeit verwahrloste und teilweise zerstörte Familiengrabstätte im dortigen Kirchpark wurde von zwei Urenkelinnen des Generals im Jahr 2002 wieder instand gesetzt und unter Würdigung der Presse feierlich eingeweiht.

Außerdem war das Gut Neu-Langerwisch, ebenfalls im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark gelegen, wie Stücken selbst bis weit in das 19. Jahrhundert hinein im Besitz der Familie. Zum Güterkomplex Göbel bei Möckern, welches bis zur Bodenreform im Eigentum verblieb, wiederum gehörte weiteres Zubehör, von dem Waldrogäsen bis 1945, und Klein Briesen bei Belzig ebenso lange gehalten werden konnten. Der letzte Gutsbesitzer dort, Achaz-Albrecht von Thümen (1911–1998), wurde später Kanzler[3] der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Die zweite Familienlinie Blankensee hatte ihren Hauptsitz in vielen Jahrhunderten bis zum Verkauf 1902 in Stangenhagen im Landkreis Teltow-Fläming, einem Ort im Dreieck zwischen den Flüssen Nuthe und Nieplitz mit dem Dorf Gröben an der nördlichen Dreiecksspitze und einer Linie Stangenhagen – Trebbin als südlicher Begrenzung, im später von Theodor Fontane genannten Thümenschen Winkel. In beiden Kirchorten Stangenhagen und Blankensee übte das Adelsgeschlecht das Patronat aus.

Wappen

Wappenbild von 1663
Malerei in der Dorfkirche Siethen, heute Ortsteil von Ludwigsfelde

In Silber ein schrägrechts abfallender roter Palisadenzaun, überhöht von einer roten Rose. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine wachsende rot gekleidete Jungfrau mit offenem Haar und grüner Kopfbinde.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

  • Valentin König: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen und angränzenden Landen zum Theil ehemals, allermeist aber jetzo noch in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter ... . Band 1, Wolfgang Deer, Leipzig 1727, S. 973. Digitalisat Stammtafeln.
  • Karl von Thümen: Geschichte des Geschlechts von Thümen. 3 Bände, Selbstverlag der Thümen'schen Familienstiftung, Liegnitz 1889; mit Nachträgen, Liegnitz 1912. BLHA
  • GGT, Ausgaben:
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Justus Perthes, Gotha 1901, S. 819 ff.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1913. Justus Perthes, Gotha 1912, S. 683 ff.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1931. Jg. 30, Justus Perthes, Gotha 1930, S. 512 ff. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1939. A (Uradel), Jg. 38, Justus Perthes, Gotha 1938. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. (GHdA), C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn. ISSN 0435-2408
  • Johannes Wütschke: Familiengeschichte von Thümen. (Neufassung), 1997.

Weblinks

Einzelnachweise