U-18-Fußball-Europameisterschaft 1988

Die 6. U-18-Fußball-Europameisterschaft wurde in der Zeit vom 22. bis 27. Juli 1988 in der Tschechoslowakei ausgetragen. Es war das erste UEFA-Turnier in der Tschechoslowakei. Sieger wurde die Sowjetunion durch einen 3:1-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Portugal. Titelverteidiger DDR wurdeDritter. Die Bundesrepublik Deutschland konnte sich wie Österreich und die Schweiz nicht qualifizieren.

Modus

Die acht qualifizierten Mannschaften spielten im K.-o.-System um den Titel. Die Viertelfinalsieger erreichen das Halbfinale, die Halbfinalsieger das Finale. Die Halbfinalverlierer spielen um Platz drei. Die Viertelfinalverlierer spielen um zwei freie Plätze für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989. Die Halbfinalisten qualifizieren sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft.

Teilnehmer

Am Turnier haben folgende Mannschaften teilgenommen:

  • Portugal  Portugal
  • Sowjetunion  Sowjetunion
  • Spanien  Spanien
  • Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (Ausrichter)

Mannschaften aus dem deutschsprachigen Raum

DDR

Die DDR-Junioren, Nachfolger des siegreichen Jahrgangs um Matthias Sammer, Axel Kruse und Rico Steinmann vom Herbst 1986, traten als Titelverteidiger an. Uwe Jähnig hatte bereits bei der EM vor zwei Jahren zum Kader gehört. Erneut gelang nach erfolgreicher Qualifikation der Gewinn einer Medaille, dieses Mal die bronzene. Nach dem Auftaktsieg gegen Dänemark (2:0) und der klaren Halbfinalniederlage gegen die Sowjetunion (0:3) siegte die von Lothar Priebe und Rudolf Krause betreute Auswahl im Spiel um Platz mit 2:0 gegen Spanien. Neben Jähnig gab das Fachblatt fuwo „weitere Bestnoten für Schulze, Kern und Fuchs.“[1] Mit Steffen Freund wurde ein Akteur nach der Wiedervereinigung A-Nationalspieler für den DFB. Der Kern der Mannschaft, von denen neben Freund nach dem Mauerfall viele weitere Spieler Fußballprofis wurden, vertrat den DFV auch bei der U-20-WM im darauffolgenden Winter.

DFV-Aufgebot[2]
SpielerVereinEinsätzeTore
Frank SchulzeSG Dynamo Dresden3-
Mario KernSG Dynamo Dresden3-
Mike WernerFC Vorwärts Frankfurt/Oder2-
Thomas GrabowBFC Dynamo3-
Torsten RaspeHFC Chemie3-
Steffen KarlHFC Chemie3-
Dirk StammannBFC Dynamo3-
Lars HermelFC Karl-Marx-Stadt31
Stefan Marx1. FC Lokomotive Leipzig1-
Thomas StreckerBFC Dynamo1-
Steffen FreundBSG Stahl Brandenburg1-
Uwe JähnigSG Dynamo Dresden31
Henri FuchsFC Hansa Rostock32
Nico Niedziella1. FC Magdeburg3-
Jürgen Rische1. FC Lokomotive Leipzig2-
Heiko JobstFC Carl Zeiss Jena--
  • Trainer: Lothar Priebe

BR Deutschland

Die DFB-Junioren (acht Pluspunkte) scheiterten in der Qualifikationsgruppe 1 knapp an Portugal (neun Zähler). Zu den eingesetzten Spielern der bundesdeutschen U-18 in der Vorausscheidung zählten unter anderem Nils Schmäler, Olaf Schmäler, Gerhard Poschner, Sven Scheuer und Marcus Feinbier.

Austragungsorte

Gespielt wurde in den Städten Frýdek-Místek, Kopřivnice, Opava und Vsetín.

Das Turnier

Viertelfinale

22. Juli 1988 in Frydek Mistek
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDRDanemark Dänemark2:0
22. Juli 1988 in Opava
Spanien SpanienTschechoslowakei Tschechoslowakei1:0
22. Juli 1988 in Vsetín
Sowjetunion SowjetunionNorwegen Norwegen4:2
22. Juli 1988 in Koprivnice
Portugal PortugalNiederlande Niederlande3:0

WM-Qualifikation

24. Juli 1988 in Vsetín
Norwegen NorwegenDanemark Dänemark1:1 n. V., 5:4 i. E.
24. Juli 1988, Koprivnice
Tschechoslowakei TschechoslowakeiNiederlande Niederlande1:0

Halbfinale

24. Juli 1988 in Opava
Portugal PortugalSpanien Spanien2:0
24. Juli 1988 in Frydek Mistek
Sowjetunion SowjetunionDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR3:0

Spiel um Platz drei

27. Juli 1988 in Frydek Mistek
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDRSpanien Spanien2:0

Finale

27. Juli 1988 in Frydek Mistek
Sowjetunion SowjetunionPortugal Portugal3:1

Entscheidungen

Die Sowjetunion ist zum ersten Mal U-18-Fußball-Europameister.

Die Siegerelf: Stautsche - Bejenar, Benko, Tabunow, Asadow, Muschtschinka (Tetradse), Popowitsch, Kassimow, Timoschenko, Salenko, Kirijakow (Nikiforow)

Timoschenko, Nikiforow, Salenko / João Pinto erzielten die Tore im Elfmeterschießen.

Neben der Sowjetunion qualifizierten sich die DDR, Norwegen, Portugal, Spanien und die Tschechoslowakei für die Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989.

Weblinks

Einzelnachweise