Walter Hämmerle

österreichischer Journalist

Walter Hämmerle (* 21. April 1971 in Lustenau[1]) ist ein österreichischer Journalist. Von Oktober 2018 bis Ende 2022 war er Chefredakteur der Wiener Zeitung.

Leben

Walter Hämmerle studierte Publizistik und Politikwissenschaft an der Universität Wien, wo er 1998 bei Heinrich Neisser mit einer Dissertation zum Thema Kommunalpolitik in Österreich zwischen Konkurrenz und Konsens promovierte.[2] Von 1998 bis 2001 war er für die Österreichische Volkspartei Wien tätig, zunächst bis 2000 als politischer Referent und danach als stellvertretender Landesgeschäftsführer, verantwortlich für die tagespolitische Koordination der Abteilungen Politik, Presse und Organisation.[3][1]

2002 wurde er Innenpolitik-Redakteur bei der Wiener Zeitung, wo er 2004 Chef vom Dienst und 2008 stellvertretender Chefredakteur wurde. Nach der Entlassung von Chefredakteur Reinhard Göweil im Oktober 2017 wurde Hämmerle interimistisch geschäftsführender Leiter der Redaktion.[4] Im September 2018 wurde er vom Bundeskanzleramt als Eigentümervertreter der Zeitung mit der Chefredaktion betraut. Er war damit der achte Chefredakteur der Zeitung seit dem Zweiten Weltkrieg. Hämmerle wurde vom Geschäftsführer der Wiener Zeitung, Martin Fleischhacker, als Chefredakteur vorgeschlagen, der Aufsichtsrat des Hauses stimmte diesem Vorschlag einstimmig zu. Die Funktion als Chefredakteur trat er am 1. Oktober 2018 an, seine Funktionsperiode lief zunächst bis 31. August 2021.[5] Im Sommer 2021 wurde sein Vertrag bis Ende 2022 verlängert.[6] Mit Jahresende 2022 gab er seine Funktion als Chefredakteur der Wiener Zeitung ab, eine angebotene Vertragsverlängerung nahm er nicht an.[7][8] Nach seinem Rückzug wurden die beiden stellvertretenden Chefredakteure, Judith Belfkih und Thomas Seifert, interimistisch mit der redaktionellen Leitung beauftragt, die sie bis zur Einstellung der gedruckten Wiener Zeitung am 30. Juni 2023 innehatten. Die Position des Chefredakteurs wurde bis zur Einstellung des Blatts nicht mehr nachbesetzt, womit Hämmerle letzter Chefredakteur der Wiener Zeitung in ihrer Erscheinungsform[9] als gedruckte Tageszeitung war.[10][11] Im April 2023 unterzeichnete er eine einvernehmliche Vertragsauflösung.[12][13] Im Mai 2023 wurde bekannt, dass Hämmerle Anfang September 2023 Leiter des Innenpolitik-Ressorts der Kleinen Zeitung werden soll.[14][15]

Ebenfalls ist er Mitglied im Präsidium des Friedrich Funder Instituts, der ÖVP-Medienschule.[16]

Publikationen (Auswahl)

Auszeichnungen

Einzelnachweise