Albert Streich

Dr Albert Streich (* 26. Mai 1897 z Briens; † 7. Dezämber 1960 z Underseeè) isch e Schwiizer Mundartautor gsi. Er gilt als eine vo de grosse Bärner Oberländer Schriftsteller.

S Dänkmool füre Albert Streich
z Brienz, anne 1969 gmacht vom Arnold Huggler

s Lääbe und s Schaffe

Dr Albert Sttreich isch dr Soon vom ene Waldarbeiter vo Briens gsi; däm sini Familie het sibe Chind gha. Dr Streich het i sym Lääbe i vil verschidene Prüef gschaffet, z’eerscht churz als Gärtner und denn als Spängler, und wil er us gsundheitleche Gründ nach sinere Leer als Schriftsetzer, won er denn gmacht het, nid i däm Metiee het chönne blybe, het er anders gmacht. Er isch Ysebäänler bi dr Baan ufs Brienser Rothorn gsi, Holzer, Schnitzler, Wäägmacher und Hilfspolizischt und het zytewys e Schteiboori gha. Sid 1949 het er chönne uf em Gmeindbüro vo Briens ushälfe. Anne 1924 het dr Streich d Rosa Mathyer ghürootet.

I dr freie Zyt het dr Albert Streich Sache uf Bärndüütsch gschribe. Er het Saagen us em Bärner Oberland nöi gfasst und Ballaade, also lengeri Gedicht, ufgsetzt. Vo iim git’s au es bar Hörspiil i dr Mundart und uf Hochdüütsch. Syni Lyrik, wo drin s Lääben und d Bärgwält rund ume Briensersee dargstelt isch, isch zerscht vo de Verlääg won er se zeigt het abgleent worde, drno het dr Streich bi de Lääser aber grossen Erfolg gha. I deil Büecher sind Wörterlischte, wo so altertümlechi Uusdrük vom höögschtalemannische Bärner Oberländer Tieläkt erkläre.

1956 isch sys Buech Tschuri usecho, won er drin uf Hochdüütsch d Gschicht vo synere Jugend verzelt. Am zwöite Band vo synere Autobiografy isch er grad draa gsi, won er am sibete Dezämber 1960 gstorben isch. Mit dr Maria Lauber und em Fritz Ringgebäärg isch dr Brienser eine vo de bekante Dichter us em Bärner Oberland gsi. Und r isch au Mitgliid vom Bärner Schriftstellerverein gsi und isch i verschidene Piet us syne Wärch go vorlääse, anne 1958 s letsche Mol z Züri vor em Zürcher Schriftstellerverein. Zu de Mundartschriftsteller won er glägentlech troffe het ghören öppen au dr Schaffhuuser Albert Bächtold und dr Josef Reinhart.

Dr Albert Streich het 1945 dr Literaturpryys vom Kanton Bärn und 1946 der Literaturpryys vo dr Stadt Bärn übercho. Die Schwiizerisch Schillerstiftig het ne grad zwöimol, z’erscht 1951 und denn no 1906, uuszeichnet.

Würkig

Stück vo iim het dr Adolf Guggebüel 1938, also no i dr Afangszyt vom Streich sym Schaffe als Dichter, scho für d Lyrikantology “Schwyzer Meie” usgwäält. Vo 1970 bis 1980 sind em Streich syni Wärch inere drüübändige Samlig nöi usegää worde. Im dritte Band het dr Erwin Heimann s Lääbe vom Brienzer Autor vrzelt. Anne 2010 sind i dr “Offene Wärchstatt Ed. Jobin AG” z Brienz vier jungi yheimischi Künschtler zämecho, zum mit irne nöie Middel z zeige was iine dr Albert Streich hüt wider bedüütet: dr Schnitzler Markus Flück het öppis gmacht zum Streich sim Gedicht d Hand, d Fotografin Sarah Michel zur Ballaade E fremda Giiger, d Sängerin Katharina Michel grad zum glyche Stück und dr Filmer Luke Huggler zum Tegscht Mittnächtler.[1]

Em Albert Streich het s Theaterspile öppis bedüütet. Er isch sälber füre Dramatisch Verein vo Briens Reschissöör gsi. 1996 het me z Briens, wo denn d Fyyr zu 850 Joor sid dr erschte Erwäänig vom Gmeindname gha het, es Theater ufgfüert, wo Sunnsiits am Roothoren gheisse het; das isch dr Name vom ene Hörspiil vom Albert Streich, wo s Radiostudio Bärn 1934 gsändet het, und vo däm Tegscht het men au d Gschicht vom Theater gnoo; dr Paul Eggenschwiler isch dr Reschissöör gsi. Anne 2013 het me de im Freiliechtmuseum Ballebäärg bi Brienswyyler s Theaterstück Vehsturz ufgfüert, wo dr Tim Krohn gmacht het. Au das goot vom ene Streich-Gedicht uus: Dr Vollechiehjer. Die Ballaade isch us em Band Underwägs. Es goot i däm Stück um die tragischi Saag vom Älpler uf dr Bättenalp under em Fuulhorn und em Schwarzhorn. D Figuur vom Albert Streich chunt i däm Stück sälber auf vor; dr Paul Eggenschwiler het ne gspiilt.[2]

Im Magazyn Bruchtuum vo dr Musigwälle vom Schwiizer Radio het dr Redakter Christian Schmutz zäme mit m Moderator Eric Dauer am 30. Dezämber 2015 dr gross Schwiizer Mundartdichter porträtiert.[3] I dere Sändig, wome uf dr Website vo SRF cha lose, redt dr Musiker Paul Am Acher übere Albert Streich; füre Am Acher isch dr Streich dr wichtigscht Mundartdichter gsi, und er het vo iim und anderne Schriftsteller e CD Kindertröime useggä, zum dr Kultur im Bärner Oberland wider meh Bedütig z ggä.

Es Gedicht

«We t’willt, das eppis wachse tued,
chehr d’Äärden um und chehr sa gued,
wirf Saammen drin, mach’s frommerwiis,
und teck ne zue mid leubem Fliis.
Und wen der Chiiden eis errinnd,
biet Hand und Häärz ihm voor em Wind,
das är am eerschte jjunge Tag
im ruuche Lluft erstarche mmag.
Er danked der’s! ’s liid Sägen drin.
Der Herrgott hilft de wwiiterhin.»

Wärch und Nöiusgaab

  • Brienzer Sagen, 1938
  • Underwägs: Värsa in Brienzer Mundart, 1944
  • Feehnn und andri Gschichtleni in Brienzer-Mundart, 1948
  • Tschuri, 1956
  • Sunnigs und Schattmigs: niww Brienzer Värsa, 1958
  • Der Heiwwäg: Värsa, 1961
  • Briensertiitsch Väärsa. Gesammelte Werke Albert Streich, Band eis, 1970
  • Brienzer Sagen; Tschuri; Gedichte. Gesammelte Werke Albert Streich, Band drüü, 1978 mit einer Biographie von Erwin Heimann, Band 3, Francke, Bern
  • Fehnn; Vom Briensersee z Wintersziit; Sunnesiits am Roothooren; Us enem Voortraag. Gesammelte Werke Albert Streich , Band zwöi, 1980

Literatur

  • Christian Schmid: Streich, Albert. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Michael Gehrken: «Chlyne Ma» und grosser Dichter. Bern 1999.
  • Hans Sommer (Hrsg.): Drei Dichter des Berner Oberlandes. Maria Lauber, Fritz Ringgenberg, Albert Streich. Francke, Bern 1971.
  • Barbara Stehli: Albert Streich. In: Werner Weber: Helvetische Steckbriefe. 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800. Zürich/München 1981, ISBN 3-7608-0540-X, S. 234–239.
  • Carl Seelig: Kleine Streiflichter auf Albert Streich. In: Schwyzerlüt, 23, 1961, S. 6–12.

Fuessnoote