(434) Hungaria

Asteroid des Hauptgürtels

(434) Hungaria ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 11. September 1898 vom deutschen Astronomen Max Wolf an der Großherzoglichen Bergsternwarte auf dem Königstuhl bei Heidelberg bei einer Helligkeit von 11 mag entdeckt wurde.

Asteroid
(434) Hungaria
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
OrbittypInnerer Hauptgürtel
AsteroidenfamilieHungaria-Gruppe
Große Halbachse1,945 AE
Exzentrizität

0,074

Perihel – Aphel1,801 AE – 2,088 AE
Neigung der Bahnebene22,5°
Länge des aufsteigenden Knotens175,3°
Argument der Periapsis124,2°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs19. Januar 2023
Siderische Umlaufperiode2 a 260 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit21,33 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser8,9 ± 0,7 km
Albedo0,73
Rotationsperiode1 d 3 h
Absolute Helligkeit11,2 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xe
Geschichte
EntdeckerMax Wolf
Datum der Entdeckung11. September 1898
Andere Bezeichnung1898 RB
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid wurde anlässlich eines Astronomiekongresses, der 1898 in Budapest stattfand, nach dem Gastgeberland Ungarn benannt.

Als Asteroid der seltenen Tholen-Spektralklasse E besitzt er durch eine mineralische Oberfläche eine hohe Albedo, vergleichbar mit derjenigen der Venus.[1]

(434) Hungaria ist der Prototyp der ca. 5000 bekannten Asteroiden der Hungaria-Gruppe: Charakteristisch für diese Gruppe ist die 9:2-Bahnresonanz mit dem Planeten Jupiter. Die Asteroiden dieser Gruppe besitzen nahezu kreisrunde Bahnen (Exzentrizität <0,18) mit Großen Halbachsen von 1,78 bis 2,0 AE (also im innersten Bereich des Asteroidengürtels), die stark (16° bis 34°) gegen die Ekliptik geneigt sind.[2] Es wird vermutet, dass die Gruppe nach einer katastrophalen Kollision vor etwa 300–500 Mio. Jahren entstanden ist, an der (434) Hungaria beteiligt war, das vermutlich größte Fragment der Kollisionsfamilie.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise