(64) Angelina

Asteroid des Hauptgürtels

(64) Angelina ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 4. März 1861 vom österreichischen Astronomen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel in Marseille bei einer Helligkeit von etwa 12 mag entdeckt wurde. Die ersten Positionsdaten konnten vier Tage später an der Sternwarte Leipzig bestimmt werden.

Asteroid
(64) Angelina
Aus der Lichtkurve berechnetes 3D-Modell
Aus der Lichtkurve berechnetes 3D-Modell
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
OrbittypMittlerer Hauptgürtel
Große Halbachse2,681 AE
Exzentrizität

0,126

Perihel – Aphel2,343 AE – 3,019 AE
Neigung der Bahnebene1,3°
Länge des aufsteigenden Knotens309,0°
Argument der Periapsis180,9°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs7. April 2023
Siderische Umlaufperiode4 a 143 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit18,12 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser58,3 ± 1,1 km
Albedo0,48
Rotationsperiode8 h 45 min 7 s
Absolute Helligkeit7,8 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xe
Geschichte
EntdeckerErnst Wilhelm Leberecht Tempel
Datum der Entdeckung4. März 1861
Andere Bezeichnung1861 EA, 1930 QY
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Benannt wurde der Asteroid nach der Privatsternwarte des Astronomen Franz Xaver von Zach in Notre-Dame-des-Anges auf dem Berg Mimet bei Marseille, Einsiedelei und Kloster der Pères de l’Oratoire. Ziel von Zachs Beobachtungen war es, die durch Berge verursachte Lotabweichung zu bestimmen. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in seinem monumentalen Werk L’Attraction des montagnes (Avignon, 1814). Zach reiste in jungen Jahren viel, förderte die internationale Zusammenarbeit, war als Herausgeber einer astronomischen Publikation aktiv und half bei der Organisation der Suche nach dem verschwundenen Planeten zwischen Mars und Jupiter. Die Benennung erfolgte auf Vorschlag von Jean Elias Benjamin Valz. Gegen diese Benennung entbrannte ein Proteststurm durch John Herschel, George Biddell Airy und Friedrich Wilhelm August Argelander wegen des fehlenden mythologischen Bezugs.

Als Asteroid der seltenen Tholen-Spektralklasse E besitzt er durch eine mineralische Oberfläche eine hohe Albedo.

Siehe auch

Weblinks