Anthony Zambrano

kolumbianischer Leichtathlet

Anthony José Zambrano de la Cruz (* 17. Januar 1998 in Maicao) ist ein kolumbianischer Leichtathlet, der sich auf den 400-Meter-Lauf spezialisiert hat. 2019 wurde er bei den Weltmeisterschaften in Doha mit Südamerikarekord Vizeweltmeister. 2021 gewann er bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio die Silbermedaille.

Anthony Zambrano


Anthony Zambrano (2019)

Voller NameAnthony José Zambrano de la Cruz
NationKolumbien Kolumbien
Geburtstag17. Januar 1998 (26 Jahre)
GeburtsortMaicaoKolumbien
Größe184 cm
Gewicht72 kg
Karriere
Disziplin400 m
Bestleistung43,93 s
TrainerNelson Gutierrez[1]
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Südamerikameisterschaften4 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Panamerikanische Spiele2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U23-Südamerikameisterschaften3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
SilberTokio 2020400 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
SilberDoha 2019400 m
Südamerikameisterschaften
GoldLima 2019400 m
GoldLima 20194 × 400 m
GoldSão Paulo 2023400 m
GoldSão Paulo 20234 × 400 m Mixed
Logo der Pan American Games Panamerikanische Spiele
GoldLima 2019400 m
GoldLima 20194 × 400 m
U23-Südamerikameisterschaften
GoldCuenca 2018400 m
GoldCuenca 20184 × 100 m
GoldCuenca 20184 × 400 m
letzte Änderung: 30. Juli 2023

Herkunft und Leben

Anthony Zambrano stammt aus dem Norden Kolumbiens. 2012 fing er mit der Leichtathletik an, zunächst in Schulwettkämpfen.

Sportliche Laufbahn

Anthony Zambrano trat erstmals 2014 an nationalen Jugendmeisterschaften, also bei den Unter-18-Jährigen, an, startete allerdings auch bereits gegen Athleten der Altersklasse U23. In seiner kolumbianischen Heimat fanden 2014 die U18-Südamerikameisterschaften statt. Dort startete Zambrano über seine Spezialdisziplin, die 400 m. Im Finale belegte er in 48,17 s den fünften Platz, die damals eine neue Bestzeit für ihn bedeuteten. Ein Jahr später fanden, ebenfalls in Cali, die U18-Weltmeisterschaften in Kolumbien an. Nachdem Zambrano souverän Vor- und Halbfinallauf überstand, wurde er im Finale in 46,57 s Siebter. Mit der 4-mal-400-Meter-Staffel wurde er im Vorlauf disqualifiziert.

2016 trat er im Juli bei den U20-Weltmeisterschaften im polnischen Bydgoszcz an. Im Finale wurde er in 46,50 s Sechster. Einen Monat später nahm er mit 18 Jahren als Teil der Staffel auch an den Olympischen Spielen, und damit seinen ersten internationalen Titelkämpfen bei den Erwachsenen, teil. Zusammen mit seinen Mannschaftskollegen scheiterte die 4-mal-400-Meter-Staffel als Sechste in ihrem Vorlauf. Die zwei folgenden Saison warfen ihn Verletzungen immer wieder zurück. 2018 gewann er schließlich dennoch bei den U23-Südamerikameisterschaften drei Goldmedaillen. Über 400 m gewann er in 45,19 s. Zudem siegte er mit der 4-mal-100- und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel.

Im Mai 2019 wurde Zambrano über 400 m und mit der Staffel Südamerikameister bei den Meisterschaften in Lima. Dort fanden im August auch die Panamerikanischen Spiele statt, bei denen er über die gleichen Distanzen ebenfalls zweimal triumphierte. Seinen bislang größten sportlichen Erfolg stellte er dann mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Doha auf. In 44,15 s stellte er im Finale dabei auch einen neuen Südamerikarekord über die 400 m auf. Dieser hatte zuletzt seit 1999 bestanden und wurde vom Brasilianer Sanderlei Claro Parrela gehalten. Die Silbermedaille bedeutete zudem die erste WM-Medaille in einem Laufwettbewerb für Zambranos Heimatland.[2] Zwei Tage nach dem Gewinn der Silbermedaille, lief er auch im Finale als Teil der kolumbianischen 4-mal-400-Meter-Staffel. Das Quartett erreichte dabei in einer Zeit von 2:59,50 min auf dem vierten Platz das Ziel und stellte damit ebenfalls einen neuen Nationalrekord auf.

2021 belegte Zambrano Anfang Mai, zusammen mit seinen Teamkollegen, den sechsten Platz im 4 × 400-m-Staffelwettbewerb bei den World Athletics Relays in Chorzów. Später im August nahm er in Tokio zum zweiten Mal an den Olympischen Sommerspielen teil. Im Halbfinale verbesserte er seinen eigenen Kontinentalrekord auf 43,93 s und erreichte das Finale. Darin musste er sich in 44,08 s nur Steven Gardiner von den Bahamas geschlagen geben und gewann die Silbermedaille. Danach musste er die komplette Saison 2022 aussetzen. 2023 nahm er dann in Brasilien wieder an den Südamerikameisterschaften teil. Wie bereits 2019 konnte er sich wieder im 400-Meter-Lauf durchsetzen und gewann zudem mit der kolumbianischen 4-mal-400-Meter-Mixed-Staffel eine weitere Goldmedaille. Im August trat er, zum zweiten Mal nach, bei den Weltmeisterschaften in Budapest an. Vier Jahre zuvor hatte er die Silbermedaille im 400-Meter-Lauf gewinnen können, diesmal wurde er nach dem Vorlauf disqualifiziert.

Wichtige Wettbewerbe

JahrVeranstaltungOrtPlatzDisziplinZeit
Startet für Kolumbien  Kolumbien
2014U18-SüdamerikameisterschaftenKolumbien  Cali4.400 m48,17 s
2015U18-WeltmeisterschaftenKolumbien  Cali7.400 m46,57 s
4 × 400 mDSQ
2016U20-WeltmeisterschaftenPolen  Bydgoszcz6.400 m46,50 s
Olympische SpieleBrasilien  Rio de Janeiro11.4 × 400 m3:01,84 min
2018U23-SüdamerikameisterschaftenEcuador  Cuenca1.400 m45,19 s
1.4 × 100 m40,08 s
1.4 × 400 m3:09,77 min
2019SüdamerikameisterschaftenPeru  Lima1.400 m45,53 s
1.4 × 400 m3:04,04 min
Panamerikanische SpielePeru  Lima1.400 m44,83 s
1.4 × 400 m3:01,41 min
WeltmeisterschaftenKatar  Doha2.400 m44,15 s
4.4 × 400 m2:59,50 min
2021World Athletics RelaysPolen  Chorzów6.4 × 400 m3:05,91 min
Olympische SommerspieleJapan  Tokio2.400 m44,08 s
2023SüdamerikameisterschaftenBrasilien  São Paulo1.400 m45,52 s
1.4 × 400 m (Mixed)3:14,79 min
WeltmeisterschaftenUngarn  Budapest400 mDSQ (Vorlauf)

Persönliche Bestleistungen

Sonstiges

Zambranos stammt aus Barranquilla. Den Großteil des Jahres verbringt er in Quito, im Nachbarland Ecuador, wo er lebt und trainiert.[3]

Weblinks

Commons: Anthony Zambrano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise