Chlordifluormethan

chemische Verbindung, teilhalogenierter Kohlenwasserstoff

Chlordifluormethan ist eine chemische Verbindung die zur Gruppe der teilhalogenierten Kohlenwasserstoffe H-FCKW gehört und auch als R-22 bezeichnet wird.

Strukturformel
Strukturformel von Chlordifluormethan
Allgemeines
NameChlordifluormethan
Andere Namen
  • R-22
  • Freon 22
  • Frigen 22
  • HCFC-22
  • HYDROCHLOROFLUOROCARBON 22 (INCI)[1]
SummenformelCHClF2
Kurzbeschreibung

farbloses, unbrennbares Gas[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer75-45-6
EG-Nummer200-871-9
ECHA-InfoCard100.000.793
PubChem6372
ChemSpider6132
WikidataQ422994
Eigenschaften
Molare Masse86,47 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

3,93 kg·m−3 (0 °C)[2]

Schmelzpunkt

−157,3 °C[2]

Siedepunkt

−40,9 °C[2]

Dampfdruck

908 kPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (3 g·l−1 bei 25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
GefahrensymbolGefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 280​‐​420
P: 403[2]
MAK

DFG/Schweiz: 500 ml·m−3 bzw. 1800 mg·m−3[2][3]

Treibhauspotential

2106 (bezogen auf 100 Jahre)[4]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−482,6 kJ/mol[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Chlordifluormethan wird in flüssiger Phase aus Tetrachlormethan oder aus Chloroform CHCl3 durch partielle Fluorierung mithilfe von Antimon(V)-chloridfluorid (SbCl4F) als Katalysator hergestellt.

Verwendung

Chlordifluormethan wird als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Polytetrafluorethylen verwendet. Der Stoff wurde früher vorwiegend als Kältemittel in Kompressionskälteanlagen eingesetzt. Atmosphärisches R22 schädigt die Ozonschicht, allerdings weniger als die vollhalogenierten Kohlenwasserstoffe. Daher wurde es zeitweise als Ersatzstoff für R12 genutzt und die Übergangszeiten bis zum Verwendungsverbot nach der FCKW-Halon-Verbots-Verordnung waren länger. Seit 1. Januar 2000 ist es laut Montreal-Protokoll verboten, R22 für die Verwendung in neuen Anlagen oder mit R22 bereits befüllte Anlagen zu importieren, herzustellen oder zu handeln. Seit dem 1. Januar 2010 darf nur noch recyceltes R22 verwendet werden. Ab 2015 wurden Produktion und Import auf 10 % des Verbrauchs von 1989 für jedes Land beschränkt und ab 2020 ganz verboten. Die Nutzung von recyceltem R22 war bis 2015 erlaubt.[6]

Gefahren

Bei Verbrennung von Chlordifluormethan in Gegenwart von Metall und Kohlenstoff (z. B. beim Zulöten alter Kupferleitungen von Kühlschränken oder Kälteanlagen) kann das Giftgas Phosgen entstehen.

Einzelnachweise