Iranduba

Gemeinde im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Iranduba, amtlich portugiesisch Município de Iranduba, ist eine brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Amazonas. Sie wird auch Stadt der Schornsteine (Cidade das chaminés) genannt. Sie ist die 11. bevölkerungsreichste Stadt des Bundesstaates Amazonas. Die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2021 auf 49.718 Einwohner geschätzt, die Irandubenser (irandubenses) genannt werden und auf einer großen Gemeindefläche von rund 2216,8 km² leben.[1]

Município de Iranduba
Cidade das Chaminés
Iranduba

Iranduba, Blick vom Rio Solimões (Rio Amazonas)
Iranduba (Brasilien)
Iranduba (Brasilien)
Iranduba
Koordinaten, 60° 11′ W3° 17′ S, 60° 11′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Amazonas
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung11. Februar 1981 (Stadtrecht) (43 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
StaatBrasilien
BundesstaatAmazonas (Brasilien)
MetropolregionMetropolregion Manaus
Gliederung6 Distrikte
Höhe92 m
GewässerAmazonas
Klimaäquatorial, Am
Fläche2.216,8 km²
Einwohner40.781 (2010[1])
Dichte18,4 Ew./km²
Schätzung49.718 (1. Juli 2021)[1]
GemeindecodeIBGE: 1301852
Postleitzahl69415-000
Telefonvorwahl(+55) 92
ZeitzoneUTC−4
Websiteiranduba.am (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
StadtpräfektJosé Augusto Ferraz de Lima (Augusto Ferraz)[2] (2021–2024)
ParteiDemocratas
Wirtschaft
BIP664.200 Tsd. R$
13.753 R$ pro Kopf
(2019)
HDI0,613 (mittel) (2010)
Karte

Geographie

Die Stadt liegt 37,8 km Luftlinie von der Hauptstadt des Bundesstaates (Manaus, Zentrum zu Zentrum) entfernt oder 52 km auf dem Straßenweg.[3]

Umliegende Gemeinden sind Manaus, Manacapuru und Novo Airão.

Das Biom ist Amazônia (Amazonas-Regenwald).

Klima

Die Stadt hat tropisches Regenwaldklima, Am nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 27,3 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 2200 mm im Jahr.[4]

Verkehr

Die einzige Landverbindung zur Stadt führt über die Manaus-Iranduba Brücke, die Ponte Rio Negro, eine Schrägseilbrücke, die im Jahr 2011 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde.

Ponte Rio Negro

Archäologische Ausgrabungsorte

In Iranduba befinden sich vier Ausgrabungsareale präkolumbianischer Fundstücke. Sie liegen im Dreieck Rio Solimões, Rio Negro und Ariaú. Das Alter der Fundstücke liegt vom ca. 6000 v. Chr. bis ca. 1300 n. Chr. Auch wurden Funde aus der Epoche Açutuba (200 v. Chr. bis 300 n. Chr.) und der Epoche Manacapuru (400 n. Chr. bis 800 n. Chr.) ausgegraben. Die ältesten Funde stammen aus dem Sítio Dona Estrela. Die Steinspitzen werden auf die Zeit zwischen 6000 v. Chr. und 7000 v. Chr. datiert.[5]

Aus dem Sítio Hatahara stammt der wohl spektakulärste Fund. Das komplett erhaltene Skelett aus der Epoche Paredão von 800 n. Chr. bis 1300 n. Chr. Zwar wurden schon komplette Skelette im Bundesstaat São Paulo gefunden, doch war es der erste Fund einer Primärbestattung im Amazonasbecken.[6]

Ein weiterer Fund gibt einen Einblick in die Lebensweise der Menschen dieser Zeit. Sie lebten hauptsächlich von Fisch. Es wurde die ungewöhnlich hohe Zahl von 76 Fischüberresten gefunden. Noch ungewöhnlicher war jedoch, dass die Überreste 37 verschiedenen Fischarten zugeordnet werden konnten. Überreste von Säugetieren gab es jedoch kaum welche, dafür Reste einer einzigen Schildkrötenart.[7]

Durchschnittseinkommen und HDI

Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2018 den Faktor 1,9 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 880,00 (umgerechnet für 2019: rund 371 €).

Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) lag 2010 bei 0,613.[8]

Literatur

  • Alana Augusta Vasques de Oliveira: Análise espacial dos sítios arqueológicos em Irandubra – AM. Universidade do Estado do Amazonas, Manacapuru 2017 (brasilianisches Portugiesisch, uea.edu.br – Bachelorarbeit).

Weblinks

Commons: Iranduba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise