M-1978 Koksan

Feuerwaffe

Die Koksan (NATO-Bezeichnung M-1978 oder M-1989) ist eine in Nordkorea Anfang der 1970er-Jahre entwickelte schwere Kanone auf Selbstfahrlafette. Mit einem Kaliber von 170 mm ist sie das schwerste Artilleriegeschütz im Arsenal des nordkoreanischen Heeres.

Koksan

Koksan im Irak, 2007

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung8 (Kommandant, Fahrer, Funker, Richtschütze, vier Ladeschützen)
Länge15 m (Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung)[1]
Ohne Geschützlänge

7,6 m (M-1978)
8,7 m (M-1989)

Breite3,27 m
Höhe?
Masseca. 40 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Hauptbewaffnung170-mm-Geschütz
Sekundärbewaffnungkeine
Beweglichkeit
AntriebDieselmotor
FederungTorsionsstab
Geschwindigkeit30–40 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht
Reichweite20–350 km (M-1978)
300–400 km (M-1989)

Geschichte

Die Selbstfahrlafette wurde in den 1970er-Jahren in Nordkorea entwickelt. Sie wurde für den Beschuss über sehr große Distanzen konzipiert und war viele Jahre die konventionelle Artilleriewaffe mit der größten Reichweite in der Armee. Die Bezeichnung Koksan wurde von westlichen Geheimdiensten ersonnen, indem sie das Geschütz nach dem Landkreis Koksan (Koksan-gun (곡산군; 谷山郡) in der Provinz Hwanghae-pukto) benannten, in der sie zuerst gesichtet wurde. Die ursprüngliche nordkoreanische Bezeichnung ist nicht bekannt.[2][3]Die Koksan-Selbstfahrlafetten sind in der Nähe der DMZ stationiert und können aufgrund ihrer Reichweite den Ballungsraum der südkoreanischen Hauptstadt Seoul erreichen.Ihre Gegenstücke im Arsenal der südkoreanischen Streitkräfte sind die 203-mm-Haubitze M110 sowie die moderne K9 Thunder.

Konstruktion

Die Koksan besitzt ein Fahrgestell, das von der Wanne des Kampfpanzers Type 59 abgeleitet ist. Das Rollenlaufwerk besteht aus fünf gummibereiften Doppellaufrollen. Die Federung erfolgt über Torsionsstäbe. Zwischen den ersten beiden Laufrollen besteht eine deutlich größere Lücke als zwischen den restlichen Laufrollen. Das Leitrad ist vorne und das Antriebsrad hinten.An der Fahrzeugfront befindet sich ab der Version M-1989 eine gepanzerte Kabine für die Besatzung, dahinter ist das Geschütz. Um die Stabilität beim Schießen zu erhöhen, befinden sich am Heck zwei hydraulisch absenkbare Erdsporne. Die Version M-1989 verfügt nur noch über ein absenkbares Spornschild.Das Geschütz soll über einen mechanischen Lader verfügen, der eine Feuergeschwindigkeit von ein bis zwei Schuss innerhalb von fünf Minuten ermöglicht.[1]Ab der Version M-1989 können bis zu zwölf Schuss Munition mitgeführt werden. Die Reichweite soll beim Verschießen von Standardmunition 40 km betragen. Bei reichweitengesteigerter Munition, man geht von Rocket-assisted projectiles aus, sollen bis zu 50 km möglich sein.[1]

Varianten

Variante M-1989 während einer Militärparade in Pjöngjang
  • M-1978: Das ursprüngliche Koksan-Modell, das am weitesten verbreitet ist und in den 1980er-Jahren in den Iran exportiert wurde. Munition kann nicht mitgeführt werden.[2]
  • M-1989: Dies ist ein verbessertes Modell mit modifiziertem Fahrgestell. Entgegen der Variante M-1978 können 12 Schuss mitgeführt werden. Des Weiteren steht für die Besatzung eine gepanzerte Kabine am Bug zur Verfügung.[2]

Exporte

Iranische M-1978 im Jahr 2014

Laut SIPRI exportierte Nordkorea Ende der 1980er-Jahre 20 M-1978-Selbstfahrlafetten in den Iran,[4] wo das Geschütz während des iranisch-irakischen Krieges gegen die irakischen Streitkräfte eingesetzt wurde. Während des Krieges erbeuteten die irakischen Streitkräfte mehrere M-1978 und stellten sie öffentlich zur Schau. Der aktuelle Status der iranischen M-1978 ist zwar nicht bekannt, aber sie wurden auf Militärparaden präsentiert.[5]

Weblinks

Commons: Koksan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise