Nemo (musizierende Person)

Schweizer musizierende Person

Nemo (* 3. August 1999 in Biel; bürgerlich Nemo Mettler) ist eine Schweizer Person, die durch ihre Musikkarriere bekannt wurde. Nemo siegte mit The Code für die Schweiz beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö und ist damit die erste offen nichtbinäre Person, die den Eurovision Song Contest gewonnen hat.

Foto einer in einem weissen Kleid gekleideten Person
Nemo (2024)

Privatleben

Nemo wurde 1999 als Kind von Markus Mettler und Nadja Schnetzler in Biel geboren, die dort eine Unternehmensberatung betreiben.[1] Nemos jüngere Schwester Ella Mettler ist Fotografin, war für die Videos zum Song The Code verantwortlich und inszenierte Nemos Auftritt in Malmö.[2] Der Name Nemo kommt vom lateinischen «niemand». Nemo erklärte: «Meine Eltern dachten, wenn ich niemand bin, kann ich alles werden.»[3][4]

Nemo, bis dahin öffentlich als männlich wahrgenommen, outete sich im November 2023 als nichtbinär und ordnet sich im Deutschen keinem Pronomen zu.[5][6] Nemo ist pansexuell und führt eine langjährige Partnerschaft mit einer Frau. Seit 2021 lebt Nemo in Berlin.[7]

Karriere

Nemo beim ESC (2024)

Nemo spielt Geige, Klavier und Schlagzeug.[8] Mit zehn Jahren erhielt Nemo an der Kinderoper Biel Unterricht bei einer Stimmbildnerin und spielte dort in der Die Zauberflöte die Rolle des Papageno.[9] 2017 studierte Nemo Sologesang im Profil Jazz und Pop an der Zürcher Hochschule der Künste.[10] Nemo ist beim Universal-Music-Group-Label Better Now Records sowie bei Universal Music Switzerland unter Vertrag.[11] Zunächst sang Nemo auf Schweizerdeutsch, wechselte dann zu Englisch.[12]

Nemo spielte 2012 eine Rolle im Jukebox-Musical Ich war noch niemals in New York.[13] 2015 nahm Nemo am Swiss VBT teil und erreichte das Halbfinale. Nemos EP Clownfisch platzierte sich 2015 auf Platz 95 der Schweizer Charts.[14] 2016 trat Nemo beim Rap-Gipfeltreffen Cypher auf, den das SRF austrug.[15] Die Single Du erreichte 2017 Platz vier der Schweizer Charts.[16] 2018 wurde Nemo als erste Person mit vier Swiss Music Awards ausgezeichnet.[17][18] In der Verkleidung eines Pandas nahm Nemo 2021 an der zweiten Staffel von The Masked Singer Switzerland teil und belegte den fünften Platz. 2024 wirkte Nemo an der fünften Staffel von Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert mit.

Eurovision Song Contest 2024

Beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö ging Nemo mit dem Song The Code im zweiten Halbfinale an den Start und qualifizierte sich für das Finale.[19] Dort siegte Nemo vor Kroatien und der Ukraine.[20] Es war der dritte Sieg für die Schweiz nach Lys Assia mit Refrain (1956) und Céline Dion mit Ne partez pas sans moi (1988). Vor dem ESC-Finale wurde Nemo bei der Vergabe des Marcel-Bezençon-Preises in der Kategorie Künstler ausgezeichnet.[21]

Der eigene Lebensweg mit der Nichtbinarität steht im Mittelpunkt des autobiographischen Liedes The Code («I went to hell and back, To find myself on track …»).[22] Während des Flaggeneinlaufes des Eurovision Song Contest 2024 entfaltete Nemo öffentlich die nicht-binäre Flagge, die Nemo ohne Wissen des Wettbewerbsteams (das neben Nationalflaggen nur die Regenbogenflagge zuliess) mitgebracht hatte.[23]

Diskografie

EPs

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 CH
2015Nemos Clownfisch
Bakara Music
CH95
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Juni 2015

Weitere EPs

  • 2016: Momänt-Kids
  • 2017: Fundbüro
  • 2022: Whatever Feels Right

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
2016Himalaya
Momänt-Kids EP
CH27
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2016
2017Ke Bock
Momänt-Kids EP
CH31
Gold

(28 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 6. Oktober 2017
Du
Fundbüro EP
CH4
Platin

(32 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. September 2017
Usserirdisch
Fundbüro EP
CH64
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. September 2017
2018Kunstwärch
CH90
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 21. Januar 2018
Crush uf di
CH77
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 9. Dezember 2018
20195i uf de Uhr
CH31
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2019
2024The Code
DE14
(3 Wo.)DE
AT2
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2024AT
CH1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2024CH
UK18
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2024UK
Erstveröffentlichung: 29. Februar 2024

Weitere Singles

  • 2019: 365
  • 2019: Girl us mire City
  • 2020: Dance With Me
  • 2020: Video Games
  • 2021: Chleiderchäschtli (mit KT Gorique)
  • 2021: Certified Pop Queen
  • 2022: lonely af
  • 2022: own sh¡t
  • 2022: f*ck love (mit Anthony de la Torre)
  • 2022: be like you
  • 2023: This Body

Weitere Veröffentlichungen

  • 2017: Style (mit Marc Amacher)
  • 2017: Singer (mit Dodo)
  • 2019: Legend (mit Stress)
  • 2021: HAILEY (mit Chelan)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Griechenland (IFPI)  Gold10! P10.000Einzelnachweise
 Schweiz (IFPI)  Gold1  Platin130.000hitparade.ch
Insgesamt  2× Gold2  Platin1

Auszeichnungen

Literatur

Dokumentation

Weblinks

Commons: Nemo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise