Nordische Skiweltmeisterschaften 1985

Die 35. Nordischen Skiweltmeisterschaften wurden vom 17. bis 27. Januar 1985 im österreichischen Seefeld in Tirol ausgetragen.

Nordische Skiweltmeisterschaften 1985
MännerFrauen
Sieger
SkilanglaufFinnland Kari Härkönen – 15 kmNorwegen Anette Bøe – 5 km
SkilanglaufSchweden Gunde Svan – 30 kmNorwegen Anette Bøe – 10 km
SkilanglaufSchweden Gunde Svan – 50 kmNorwegen Grete Ingeb. Nykkelmo – 20 km
LanglaufstaffelNorwegen Norwegen – 4 × 10 kmSowjetunion Sowjetunion – 4 × 5 km
Skispringen NormalschanzeDeutschland Demokratische Republik 1949 Jens Weißflog
Skispringen GroßschanzeNorwegen Per Bergerud
Skispringen Großschanze TeamFinnland Finnland
Nordische KombinationDeutschland BR Hermann Weinbuch
Nordische Kombination TeamDeutschland BR BR Deutschland
Einzelwettbewerbe63
Teamwettbewerbe31

WM-Vergabe

Den Zuschlag an Seefeld gab es beim 34. FIS-Kongress im Mai 1983 in Sydney.[1]

Eröffnung

Die Eröffnung erfolgte durch Österreichs Bundespräsident Rudolf Kirchschläger.[2][3] Schutzherr der Weltmeisterschaften war Wiens Bürgermeister Helmut Zilk, der aber erst zur Schlusszeremonie am 27. Januar erschien.[4][5]

Wettbewerbe

Das Wettbewerbsprogramm war identisch mit dem der vorangegangenen Weltmeisterschaften in Oslo.

  • Im Langlauf gab es jeweils vier Disziplinen für Frauen und Männer:
    • Männer: 15 km / 30 km / 50 km / 4 × 10 km Staffel
    • Frauen: 5 km / 10 km / 10 km / 3 × 5 km Staffel

Es wurde bewusst eine übermäßig schwierige Loipe gewählt, um die Teilnehmer dazu zu zwingen, in klassischer Technik zu laufen. Doch dieses Ziel der Organisatoren wurde nicht erreicht, die Mehrzahl der Läufer nutzte dennoch die neue Skating-Technik und sorgte damit für ihren endgültigen Durchbruch.[6][7]In beiden Disziplinen der Nordischen Kombination kam die neue Gundersen-Methode zur Anwendung.

  • Das Skispringen hatte drei Disziplinen im Angebot – nur für die Männer:
    • Normalschanze K72 / Großschanze K90 / Team Großschanze K90
  • In der Nordischen Kombination gab es – nur für die Männer – zwei Disziplinen:
    • Einzelwettbewerb (Normalschanze K72/15 km) / Teamwettbewerb (Normalschanze K72/3 × 10 km Staffel)

Sportliche Aspekte

Bemerkenswert ist, dass kein Titelverteidiger zu einem Sieg kam (Thomas Wassberg z. B. wurde über 50 km »nur« Sechsundzwanzigster).[8]

In der Nationenwertung behauptete Norwegen einmal mehr seine führende Position vor den weiteren skandinavischen Ländern Finnland und Schweden. Die Sowjetunion und die DDR konnten dagegen die Serie ihrer Spitzenplatzierungen dieses Mal nicht fortsetzen.

Als Einzelsportler glänzten v. a. die Norwegerin Anette Bøe und der Schwede Gunde Svan im Langlauf sowie Hermann Weinbuch, BR Deutschland, in der Nordischen Kombination.

Medaillenspiegel

Nationen
Endstand nach 13 Wettbewerben
PlatzNation
1Norwegen  Norwegen45413
2Finnland  Finnland2248
3Schweden  Schweden2114
4Deutschland BR  BR Deutschland2002
5Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR1023
6Sowjetunion  Sowjetunion1001
7Italien  Italien0213
8Osterreich  Österreich0202
Männer
Endstand nach 9 Wettbewerben
PlatzSportler
01Schweden  Gunde Svan2013
02Deutschland BR  Hermann Weinbuch2002
03Norwegen  Ove Aunli1113
04Finnland  Jari Puikkonen1102
05Deutschland Demokratische Republik 1949  Jens Weißflog1012
Finnland  Matti Nykänen1012
Norwegen  Per Bergerud1012
08Finnland  Kari Härkönen1001
Finnland  Tuomo Ylipulli1001
Finnland  Pentti Kokkonen1001
Norwegen  Arild Monsen1001
Norwegen  Pål Gunnar Mikkelsplass1001
Norwegen  Tor Håkon Holte1001
Deutschland BR  Thomas Müller1001
Deutschland BR  Hubert Schwarz1001
16Italien  Maurilio De Zolt0213
17Norwegen  Geir Andersen0202
Osterreich  Andreas Felder0202
19Schweden  Thomas Wassberg0112
20Osterreich  Armin Kogler0101
Osterreich  Günther Stranner0101
Osterreich  Ernst Vettori0101
Italien  Marco Albarello0101
Italien  Giorgio Vanzetta0101
Italien  Giuseppe Ploner0101
Norwegen  Espen Andersen0101
Norwegen  Hallstein Bøgseth0101
28Finnland  Jouko Karjalainen0021
29Finnland  Harri Kirvesniemi0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Frank Sauerbrey0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Manfred Deckert0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Klaus Ostwald0011
Schweden  Erik Östlund0011
Schweden  Thomas Eriksson0011
Finnland  Jyri Pelkonen0011
Finnland  Jukka Ylipulli0011
Frauen
Endstand nach 4 Wettbewerben
PlatzSportlerin
01Norwegen  Anette Bøe2114
02Norwegen  Grete Ingeborg Nykkelmo1124
03Sowjetunion  Tamara Tichonowa1001
Sowjetunion  Raissa Smetanina1001
Sowjetunion  Lilja Wassiltschenko1001
Sowjetunion  Anfissa Romanowa1001
07Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi0202
08Norwegen  Brit Pettersen0101
Norwegen  Anne Jahren0101
Norwegen  Berit Aunli0101
11Deutschland Demokratische Republik 1949  Manuela Drescher0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Gaby Nestler0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Antje Misersky0011
Deutschland Demokratische Republik 1949  Ute Noack0011

Langlauf Männer

15 km

PlatzSportlerZeit [min]
1Finnland  Kari Härkönen40:42,7
2Schweden  Thomas Wassberg40:56,0
3Italien  Maurilio De Zolt41:27,2
4Italien  Giorgio Vanzetta41:33,2
5Schweden  Gunde Svan41:47,4
6Finnland  Harri Kirvesniemi41:57,4
7Norwegen  Arild Monsen42:03,6
8Sowjetunion  Nikolai Simjatow42:12,8
9Norwegen  Ove Aunli42:18,5
10Schweiz  Andreas Grünenfelder42:23,6
19Schweiz  Giachem Guidon43:08,6
27Osterreich  André Blatter44:17,2
29Osterreich  Alois Stadlober44:29,7
40Osterreich  Hans-Peter Schwendinger45:28,4
61Osterreich  Manfred Nagl48:01,2

Weltmeister 1982: Norwegen  Oddvar Brå
Olympiasieger 1984: Schweden  Gunde Svan

Datum: 22. Januar 1985, 9:30 h[9]

Der Italiener Maurilio De Zolt erlangte mit Bronze die beste Platzierung eines Langläufers seines Landes seit der Goldmedaille von Franco Nones über 30 km bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble. Der in der Vergangenheit sehr erfolgreiche inzwischen 35-jährige Finne Juha Mieto kam lediglich auf den 52. Rang.[10]

30 km

Gunde Svan (Foto: 1994) siegte im Langlauf über 30 sowie 50 Kilometer und gewann zudem Staffelbronze
PlatzSportlerZeit [h]
1Schweden  Gunde Svan1:18:24,1
2Norwegen  Ove Aunli1:18:49,1
3Finnland  Harri Kirvesniemi1:19:00,2
4Schweden  Thomas Wassberg1:19:03,3
5Finnland  Kari Härkönen1:19:04,4
6Finnland  Aki Karvonen1:19:42,6
7Italien  Giorgio Vanzetta1:19:52,0
8Schweiz  Giachem Guidon1:20:17,6
9Italien  Giuseppe Ploner1:20:27,2
10Schweiz  Konrad Hallenbarter1:20:49,0
11Schweden  Torgny Mogren1:20:51,3
12Schweiz  Andreas Grünenfelder1:20:58,8
31Osterreich  Franz Gattermann1.23:34,8
35Osterreich  Andreas Gumpold1:23:53,8
49Osterreich  Hans-Peter Schwendinger1:26:39,6
55Osterreich  Peter Juric1.29:11,1
75Griechenland  Costa Cordalis2.08:04,1

Weltmeister 1982: Schweden  Thomas Eriksson
Olympiasieger 1984: Sowjetunion  Nikolai Simjatow

Datum: 18. Januar 1985, 9:30 h[11]

Der spätere schwedische Sieger Gunde Svan lag nach 19,7 km mit 43,6 Sekunden Rückstand auf den Finnen Harri Kirvesniemi nur auf Rang sechs.

Eine Besonderheit war die Teilnahme des Schlagersängers Costa Cordalis, der als einziger für Griechenland startete.[12][13]

50 km

PlatzSportlerZeit [h]
1Schweden  Gunde Svan2:10:49,9
2Italien  Maurilio De Zolt2:11:52,6
3Norwegen  Ove Aunli2:12:37,7
4Finnland  Kari Härkönen2:13:17,0
5Tschechoslowakei  Miloš Bečvář2:13:33,5
6Schweden  Torgny Mogren2:13:34,4
7Finnland  Harri Kirvesniemi2:13:47,2
8Sowjetunion  Wladimir Sachnow2:14:02,2
9Norwegen  Tor Håkon Holte2:14:23,6
10Deutschland Demokratische Republik 1949  Uwe Bellmann2:14:25,5
18Schweiz  Konrad Hallenbarter2:17:20,1

Weltmeister 1982: Schweden  Thomas Wassberg
Olympiasieger 1984: Schweden  Thomas Wassberg

Datum: 27. Januar 1985, 9:30 h[14]

Der Schwede Gunde Svan errang nach seinem Sieg über dreißig Kilometer seine zweite Goldmedaille und war über die fünfzig-Kilometer-Distanz so schnell wie noch kein Läufer vor ihm. Weltrekorde werden im Skilanglauf allerdings wegen der unterschiedlichen Strecken- und Rahmenbedingungen nicht geführt.[15]

4 × 10 km Staffel

Weltmeister 1982: Norwegen  Norwegen (Lars Erik Eriksen, Ove Aunli, Pål Gunnar Mikkelsplass, Oddvar Brå)
Olympiasieger 1984: Schweden  Schweden (Thomas Wassberg, Benny Kohlberg, Jan Ottosson, Gunde Svan)

Datum: 24. Januar 1985, 10:00 h[16]

16 Staffeln gewertet

Die italienische Staffel begann nicht verheißungsvoll, denn Startläufer Marco Albarello verhedderte sich beim Start mit dem Bundesdeutschen Jochen Behle und hatte vierzig Sekunden Rückstand. Doch die nachfolgenden italienischen Athleten holten auf und übernahmen sogar die Führung, bevor Schlussläufer Giuseppe Ploner achthundert Meter vor dem Ziel vom Norweger Ove Aunli überholt wurde. Großen Jubel gab es auch bei den siebtplatzierten Österreichern, die ein Jahr zuvor bei den Olympischen Spielen in Sarajewo als Elfte einen Rückstand von über neun Minuten hatten hinnehmen müssen.[17]

Langlauf Frauen

5 km

Die vierfache Medaillengewinnerin Anette Bøe – hier im Jahr 2019 (5 km: Gold / 10 km:Gold / 20 km: Bronze / Staffel: Bronze)
PlatzSportlerinZeit [min]
1Norwegen  Anette Bøe15:14,8
2Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi15:25,1
3Norwegen  Grete Ingeborg Nykkelmo15:26,6
4Norwegen  Berit Aunli15:33,5
5Norwegen  Anne Jahren15:34,1
6Tschechoslowakei  Viera Klimková15:36,7
7Norwegen  Britt Pettersen15:37,0
8Sowjetunion  Raissa Smetanina15:45,8
9Schweiz  Evi Kratzer15:50,6
10Schweden  Marie Risby16:01,6
35Osterreich  Cornelia Sulzer17:07,5
48Osterreich  Margot Kober18:50,5

Weltmeisterin 1982: Norwegen  Berit Aunli
Olympiasiegerin 1984: Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi

Datum: 21. Januar 1985, 11:00 h[18]

59 Läuferinnen klassiert

5000 Besucher sahen hinsichtlich der Medaillenränge ein »Déjà-vu« vom 10 km-Rennen. Der Endstand war schon zur Hälfte gegeben, wobei allerdings die Rückstände der Silber- bzw. Bronzemedaillengewinnerin nur 3,2 bzw. 4,1 Sekunden betrugen. Eine Panne passierte bei der TV-Übertragung durch den ORF, weil Siegerin Anette Bøe von den Kameras nicht eingefangen wurde.[19][20]

10 km

PlatzSportlerinZeit [min]
1Norwegen  Anette Bøe30:54,8
2Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi30:56,2
3Norwegen  Grete Ingeborg Nykkelmo30:58,0
4Sowjetunion  Raissa Smetanina31:05,4
5Norwegen  Anne Jahren31:19,1
6Norwegen  Berit Aunli31:19,4
7Sowjetunion  Julija Schamschurina31:25,4
8Italien  Guidina Dal Sasso31:45,4
9Tschechoslowakei  Viera Klimková31,50,0
10Schweden  Marie Risby32:03,6
14Schweiz  Evi Kratzer32:33,7
15Schweiz  Karin Thomas32:43,9
16Deutschland Demokratische Republik 1949  Gaby Nestler32:50,5
17Deutschland Demokratische Republik 1949  Ute Noack32:53,9
32Osterreich  Cornelia Sulzer34:42,8
52Osterreich  Margot Kober38:41,5

Weltmeisterin 1982: Norwegen  Berit Aunli
Olympiasiegerin 1984: Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi

Datum: 19. Januar 1985, 11:30 h[21][22]

20 km

20-km-Weltmeisterin Grete Ingeborg Nykkelmo
PlatzSportlerinZeit [h]
1Norwegen  Grete Ingeborg Nykkelmo0:59:19,1
2Norwegen  Brit Pettersen0:59:37,5
3Norwegen  Anette Bøe0:59:43,5
4Norwegen  Berit Aunli1:00:05,8
5Sowjetunion  Anfissa Romanowa1:00:22,1
6Schweden  Marie Risby1:00:40,6
7Sowjetunion  Raissa Smetanina
8Sowjetunion  Lilija Wassiltschenko
9Sowjetunion  Julija Schamschurina
10Tschechoslowakei  Viera Klimková
11Deutschland Demokratische Republik 1949  Ute Noack
15Schweiz  Evi Kratzer
18Schweiz  Karin Thomas
36Osterreich  Cornelia Sulzer1:07:14,3
38Osterreich  Margot Kober1:08:54,7

Weltmeisterin 1982: Sowjetunion  Raissa Smetanina
Olympiasiegerin 1984: Finnland  Marja-Liisa Kirvesniemi

Datum: 26. Januar 1985, 10:00 h[23][24]

4 × 5 km Staffel

Weltmeisterinnen 1982: Norwegen  Norwegen (Anette Bøe, Inger Helene Nybråten, Berit Aunli, Brit Pettersen)
Olympiasiegerinnen 1984: Norwegen  Norwegen (Inger Helene Nybråten, Anne Jahren, Brit Pettersen, Berit Aunli)

Datum: 22. Januar 1985, 10 h[25][26]

Die norwegische Staffel lag mit Startnummer eins dank Startläuferin Anette Bøe in Führung. Doch danach schmolz der Vorsprung und letztlich kam Pech dazu, als Grete Ingeborg Nykkelmo beim letzten Wechsel ihrer Kameradin Berit Aunli den Stock aus der Hand schlug, wodurch Anfissa Romanowa für die Sowjetunion das letzte Viertel des Wettbewerbes gleichauf mit der Norwegerin in Angriff nahm und sich am Ende mit etwas mehr als acht Sekunden Vorsprung die Goldmedaille sicherte.

Skispringen Männer

Normalschanze K72

Nach Olympiagold im Jahr zuvor nun der WM-Titel für Jens Weißflog
PlatzSportlerWeitenPunkte
1Deutschland Demokratische Republik 1949  Jens Weißflog91,0 / 89,5225,3
2Osterreich  Andreas Felder84,5 / 90,5216,0
3Norwegen  Per Bergerud84,0 / 89,5214,6
4Deutschland Demokratische Republik 1949  Manfred Deckert85,0 / 88,0212,8
5Osterreich  Ernst Vettori87,0 / 88,0212,5
6Deutschland Demokratische Republik 1949  Klaus Ostwald86,5 / 89,0211,2
7Finnland  Jari Puikkonen210,9
8Vereinigte Staaten  Mike Holland209,6
9Tschechoslowakei  Jiří Parma209,1
10Norwegen  Rolf Age Berg208,3
11Finnland  Matti Nykänen206,4
13Osterreich  Günther Stranner82,0 / 88,5201,6
20Osterreich  Armin Kogler80,5 / 80,0190,8
22Deutschland BR  Thomas Klauser189,3
24Deutschland BR  Wolfgang Steiert187,5
29Deutschland BR  Georg Waldvogel182,1
29Osterreich  Richard Schallert80,5 / 80,5182,1
39Deutschland BR  Andreas Bauer173,6

Weltmeister 1982: Osterreich  Armin Kogler
Olympiasieger 1984: Deutschland Demokratische Republik 1949  Jens Weißflog

Datum: 26. Januar 1985, 13:30 h[27][28]

Das Springen fand auf der Toni-Seelos-Olympiaschanze statt.

Es herrschte böiger Wind. Nach dem Springer mit Startnummer dreißig, dem US-Amerikaner Rick Newborn, wurde der Wettkampf abgebrochen und mit verkürztem Anlauf für alle Teilnehmer neu gestartet.[29]

Großschanze K90

PlatzSportlerWeiten [m]Punkte
1Norwegen  Per Bergerud110,0 / 106,0224,2
2Finnland  Jari Puikkonen108,0 / 107,5223,0
3Finnland  Matti Nykänen106,0 / 108,0221,7
4Tschechoslowakei  Jiří Parma105,0 / 107,0220,6
5Osterreich  Ernst Vettori105,0 / 107,0219,0
6Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Primož Ulaga106,0 / 108,0216,9
7Osterreich  Andreas Felder106,0 / 107,0215,7
8Finnland  Pentti Kokkonen106,0 / 106,5215,3
9Deutschland Demokratische Republik 1949  Jens Weißflog104,0 / 107,0215,2
10Norwegen  Hroar Stjernen105,0 / 108,0213,0
11Deutschland Demokratische Republik 1949  Klaus Ostwald101,5 / 106,0207,3
12Deutschland Demokratische Republik 1949  Manfred Deckert102,0 / 104,0205,2
13Osterreich  Armin Kogler100,0 / 101,5201,4
21Deutschland BR  Andreas Bauer098,0 / 097.0182,3
26Osterreich  Günther Stranner096,0 / 099,0178,8
28Deutschland BR  Thomas Klauser094,0 / 098,0178,1
31Deutschland Demokratische Republik 1949  Frank Sauerbrey092,0 / 097,0173,9
44Deutschland BR  Peter Rohwein091,0 / 090,0157,2
52Deutschland BR  Georg Waldvogel090,0 / 088,0149,5

Weltmeister 1982: Finnland  Matti Nykänen
Olympiasieger 1984: Finnland  Matti Nykänen

Datum: 22. Januar 1985, 13:30 h[30][31]

Das Springen von der Großschanze wurden auf der Bergiselschanze in Innsbruck ausgetragen.[32]

Nach dem ersten Durchgang führte der Norweger Per Bergerud vor dem Österreicher Ernst Vettori. Bergerud konnte seine Position im zweiten Durchgang halten und wurde Weltmeister, während Vettori noch auf Rang fünf zurückfiel. Die weiteren Medaillen gingen die beiden Finnen Jari Puikkonen (Silber) und Matti Nykänen (Bronze).[33][34]

Team Großschanze K90

Weltmeister 1982: Norwegen  Norwegen (Johan Sætre, Per Bergerud, Ole Bremseth, Olav Hansson)
Weltmeister 1984: Finnland  Finnland (Markku Pusenius, Pentti Kokkonen, Jari Puikkonen, Matti Nykänen) – 1984 noch nicht im olympischen Programm

Datum: 22. Januar 1985, 13:30 h[35]

Für die Wertung wurde pro Team und Durchgang der jeweils schlechteste Sprung gestrichen, somit zählten insgesamt nur sechs Noten je Mannschaft.

Die Weiten der Springer aus den drei topklassierten Teams in Meter:

  • Finnland: Tuomo Ylipulli 95,0/98,5 – Pentti Kokkonen 95,0/95,5 – Matti Nykänen 104,0/107,0 – Jari Puikkonen 100,0/99,0.
  • Österreich: Andreas Felder 108,0/102,0 – Armin Kogler 97,0/95,0 – Günther Stranner 99,0/89,5 – Ernst Vettori 84,0/101,0.
  • DDR: Frank Sauerbrey 85,0/87,0 – Manfred Deckert 96,0/92,0 – Klaus Ostwald 90,0/96,0 – Jens Weißflog 106,0/101,5[36]

Nordische Kombination Männer

Beide Wettbewerbe der Nordischen Kombination wurden nach der sog. Gundersen-Methode entschieden. Dabei gehen die Sportler mit den aus dem Springen berechneten Zeitabständen in den Langlauf bzw. in die Staffel, sodass am Ende die Reihenfolge der Zielankünfte aus dem Laufwettbewerb auch die Gesamtplatzierung darstellt. Entwickelt wurde sie von dem bei den Weltmeisterschaften 1954 zweitplatzierten und 1958 drittplatzierten Norweger Gunder Gundersen.

Einzel (Normalschanze K90/15 km)

Mit schnellster Laufzeit und Platz sieben im Springen wurde Hermann Weinbuch (Foto: 2018) Weltmeister
PlatzSportlerPunkte
1Deutschland BR  Hermann Weinbuch410,10
2Norwegen  Geir Andersen399,84
3Finnland  Jouko Karjalainen396,60
4Deutschland Demokratische Republik 1949  Heiko Hunger391,75
5Schweiz  Fredy Glanzmann390,32
6Deutschland Demokratische Republik 1949  Uwe Dotzauer386,80
7Italien  Gian-Paolo Mosele384,17
8Norwegen  Hallstein Bøgseth381,43
9Schweiz  Andreas Schaad380,11
10Sowjetunion  Sergej Tschervjakow390,32
13Deutschland BR  Thomas Müller371,47
18Osterreich  Klaus Sulzenbacher363,61
33Osterreich  Werner Schwarz321,41
33Osterreich  Günter Csar317,97

Weltmeister 1982: Norwegen  Tom Sandberg
Olympiasieger 1984: Norwegen  Tom Sandberg

Datum:
Sprunglauf (Normalschanze K72): 18. Januar 1985, 13:30 h[37]
15-km-Langlauf : 19. Januar 1985, 9:30 h[38]

Stand nach dem Springen:
1. Heiko Hunger (DDR) 221,0 P (86,0 m/90,0 m) – 2. Hubert Schwarz (FRG) 204,1 (81,0/83,0); 1:52,7 min zurück – 3. Geir Andersen (NOR) 198,8 (79,5/83,0); 2:28,0 – 4. Klaus Sulzenbacher (AUT) 194,1 (79,0/80,5); 2:59,3 – 5. Gian-Paolo Mosele (ITA) 193,2 (77,0/80,5); 3:05,3 – 6. Jukka Ylipulli (FIN) 191,8 (79,0/80,0); 3:14,6. Weitere Österreicher: 21. Günter Csar – 22. Franz Reiter – 28. Werner Schwarz

Sulzenbacher fiel von Rang vier nach dem Springen auf Rang achtzehn zurück, da er nicht im »Siitonen-Schritt« (benannt nach Pauli Siitonen) lief, den er im Glauben, dieser werde verboten, nicht trainiert hatte.[39][40]

Team (Normalschanze K90/3 × 10 km)

PlatzLandSportlerPunkte
1Deutschland BR  BR DeutschlandThomas Müller
Hubert Schwarz
Hermann Weinbuch
1276,90
2Norwegen  NorwegenGeir Andersen
Espen Andersen
Hallstein Bøgseth
1256,02
3Finnland  FinnlandJyri Pelkonen
Jukka Ylipulli
Jouko Karjalainen
1202,60
4Sowjetunion  SowjetunionOleksandr Proswirnin
Allar Levandi
Alexander Majorow
1199,34
5Deutschland Demokratische Republik 1949  DDROliver Warg
Heiko Hunger
Uwe Dotzauer
1174,58
6Polen  PolenTadeusz Bafia
Karol Kołtaś
Janusz Guńka
1166,58
7Osterreich  ÖsterreichKlaus Sulzenbacher
Günter Csar
Werner Schwarz
1150,96
8Tschechoslowakei  TschechoslowakeiJan Klimko
Karel Tatransky
Frantisek Repka
1136,88
9Vereinigte Staaten  USAMatt Byerly
Joe Holland
Pat Ahern
1115,42
10Japan  JapanShuhei Narita
Hideki Miyazaki
Hiroki Uchida
1086,32

Weltmeister 1982: Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR (Uwe Dotzauer, Gunter Schmieder, Konrad Winkler)
Weltmeister 1984: Norwegen  Norwegen (Geir Andersen, Hallstein Bøgseth, Tom Sandberg) – 1984 noch nicht im olympischen Programm

Datum:
Sprunglauf (Toni-Seelos-Olympiaschanze): 24. Januar 1985, 13:30 h[41]
3 × 10 km Staffel: 25. Januar 1985, 10:00 h[42]

Schon nach dem Sprunglauf führte das vom österreichischen Trainer Max Golser betreute bundesdeutsche Team mit 1:38 Minuten Vorsprung auf die Mannschaft der DDR.
Die weiteren Platzierungen nach dem Springen: 3. NOR + 2:08,5 min – 4. URS + 4:56,0 – 5. AUT + 5:00,0 – 6. JPN + 5:18,5.

Die Veranstaltung war von Protesten, Unterbrechungen, Wiederholungen und Anlaufänderungen begleitet.

Die beste Laufzeit verzeichnete Norwegen vor der Bundesrepublik Deutschland, die ihren Vorsprung aus dem Springen jedoch verteidigen konnten und den Wettbewerb vor Norwegen für sich entschieden.
Die weiteren reinen Staffelplatzierungen: 3. FIN – 4. URS – 5. POL – 6. ČSSR – 7. AUT.[43][44]

Literatur

  • Hermann Hansen, Knut Sveen: VM på ski '97. Alt om ski-VM 1925–1997. Adresseavisens Forlag, Trondheim 1996, ISBN 82-7164-044-5.

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Einzelnachweise