Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 31. Juli und 2. August 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. Neunzehn Athleten nahmen teil. Zum ersten Mal entschied bei Olympischen Spielen die Anzahl der Fehlversuche bei gleicher Höhe über die Platzierung.

SportartLeichtathletik
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer19 Athleten aus 10 Ländern
WettkampfortLondoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase31. Juli 1948 (Qualifikation)
2. August 1948 (Finale)
Medaillengewinner
Guinn Smith (Vereinigte Staaten 48 USA)
Erkki Kataja (Finnland FIN)
Bob Richards (Vereinigte Staaten 48 USA)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Guinn Smith. Er gewann vor dem Finnen Erkki Kataja und dem US-Amerikaner Bob Richards.

Bestehende Rekorde

Weltrekord4,77 mCornelius Warmerdam (Vereinigte Staaten 48  USA)Modesto, USA23. Mai 1942[1]
Olympischer Rekord4,35 mEarle Meadows (Vereinigte Staaten 48  USA)Finale OS Berlin, Deutsches Reich5. August 1936

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Guinn Smith verfehlte diesen Rekord mit seinem besten Sprung um 5 Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Teilnehmer traten am 31. Juli zu einer Qualifikationsrunde an. Als Qualifikationshöhe waren 4,00 Meter gefordert. Die zwölf Springer, die diese Höhe schafften – hellblau unterlegt –, qualifizierten sich für das Finale am 2. August.

Qualifikation

31. Juli 1948, 11:00 Uhr[2]

Die Versuchsserien der einzelnen Athleten sind nicht bekannt.

PlatzNameNationHöhe
1José BarbosaPuerto Rico Olympia  Puerto Rico4,00 m
Hugo GöllorsSchweden  Schweden4,00 m
Erling KaasNorwegen  Norwegen4,00 m
Erkki KatajaFinnland  Finnland4,00 m
Allan LindbergSchweden  Schweden4,00 m
Ragnar LundbergSchweden  Schweden4,00 m
Boo MorcomVereinigte Staaten 48  USA4,00 m
Valto OleniusFinnland  Finnland4,00 m
Bob RichardsVereinigte Staaten 48  USA4,00 m
Victor SillonFrankreich 1946  Frankreich4,00 m
Guinn SmithVereinigte Staaten 48  USA4,00 m
José VicentePuerto Rico Olympia  Puerto Rico4,00 m
13Georges BreitmanFrankreich 1946  Frankreich3,90 m
14Theodosios BalafasKönigreich Griechenland  Griechenland3,80 m
Torfi BryngeirssonIsland  Island3,80 m
16Luis GanozaPeru 1825  Peru3,70 m
17Charles BouvetFrankreich 1946  Frankreich3,60 m
Jaime PiquerasPeru 1825  Peru3,60 m
Richard WebsterVereinigtes Konigreich  Großbritannien3,60 m

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig

Finale

2. August 1948, 14:30 Uhr[2]

PlatzNameNationResultat3,95 m4,10 m4,20 m4,30 m4,40 m
1Guinn SmithVereinigte Staaten 48  USA4,30 mxoxooxxox–
2Erkki KatajaFinnland  Finnland4,30 moooxxx
3Bob RichardsVereinigte Staaten 48  USA4,20 moxoxoxxx
4Erling KaasNorwegen  Norwegen4,10 mooxxx
5Ragnar LundbergSchweden  Schweden4,10 moxxoxxx
6Boo MorcomVereinigte Staaten 48  USA3,95 moxxx
7Hugo GöllorsSchweden  Schweden3,95 mVersuchsserien

ab Rang sieben

nicht bekannt
Valto OleniusFinnland  Finnland3,95 m
9José BarbosaPuerto Rico Olympia  Puerto Rico3,95 m
Victor SillonFrankreich 1946  Frankreich3,95 m
José VicentePuerto Rico Olympia  Puerto Rico3,95 m
12Allan LindbergSchweden  Schweden3,80 m

Als Favoriten galten die US-Springer Boo Morcom, Bob Richards und Guinn Smith. Morcom, amtierender US-Meister und Gewinner der Olympiaausscheidung, wurden die besten Chancen eingeräumt. Doch er laborierte an einer Knöchelverletzung und kam nur auf Platz sechs. Der Wettkampf, der bei Regen stattfand, entwickelte sich zu einem Dreikampf zwischen Smith, Richards und dem Finnen Erkki Kataja. Die drei Athleten hatten 4,20 m übersprungen und nach der neu eingeführten Mehrversuchsregel lag Kataja vorn. Smith schaffte dann als einziger die 4,30 m im letzten Versuch, während Kataja und Richards scheiterten. Nach einem Fehlversuch über 4,40 m brach Smith den Wettkampf wegen des strömenden Regens ab. So gewann der Finne Silber und Bob Richards, Goldmedaillengewinner bei den kommenden beiden Olympischen Spielen 1952 und 1956, wurde Dritter.[3]

Im elften olympischen Wettkampf sprang Guinn Smith zur zwölften US-Goldmedaille – 1908 hatte es zwei US-Sieger gegeben.
Im olympischen Stabhochsprung wurden bei elf Wettkämpfen 39 Medaillen vergeben, von denen US-Springer alleine 26 gewannen.
1896 gab es zwei Drittplatzierte, 1908 zwei Sieger und drei Bronzemedaillisten, 1912 zwei Silber- und drei Bronzemedaillengewinner.
Erkki Kataja gewann die erste finnische Medaille im Stabhochsprung.

Videolinks

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 33f

Weblinks

Einzelnachweise