Welterbe in den Palästinensischen Autonomiegebieten

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Zum Welterbe in den Palästinensischen Autonomiegebieten gehören (Stand 2023) vier UNESCO-Welterbestätten, sämtlich Stätten des Weltkulturerbes. Die Palästinensischen Autonomiegebiete haben die Welterbekonvention 2011 ratifiziert, die erste Welterbestätte wurde 2012 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2023 eingetragen, zwei Stätten stehen auf der Liste des gefährdeten Welterbes.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in den Palästinensischen Autonomiegebieten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Geburtsstätte Jesu Christi: Geburtskirche und Pilgerweg, Bethlehem
()
2012K1433Die Stätte enthält u. a. die Geburtskirche in Bethlehem.
Von 2012 bis 2019 befand sich die Stätte auf der Liste des gefährdeten Welterbes.
„Land der Oliven und des Weins“ – Kulturlandschaft von Südjerusalem, Battir
(Lage)
2014K
(G)
1492Kulturlandschaft südlich von Jerusalem
Altstadt von Hebron/al-Chalil
()
2017K
(G)
1565
Das antike Jericho / Tell es-Sultan
()
2023K1687Kombinierter Vorschlag aus der Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Tell es-Sultan (stand seit 2012 auf der Tentativliste) und den Stätten Khirbat al-Mafjar und Dier Quruntul (2020 auf der Tentativliste als „Jericho Jahrtausendstadt, Archäologische und historische urbane Entwicklung“).

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind. Derzeit (2023) sind 13 Stätten in der Tentativliste der Palästinensischen Autonomiegebiete eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im Mai 2021.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Berg Garizim und die Samaritaner
()
2012K5706Der Berg Garizim ist ein heiliger Berg und religiöses Zentrum der Religionsgemeinschaft der Samaritaner
Qumran: Höhlen und Kloster der Schriftrollen vom Toten Meer
()
2012K5707Qumran ist eine Ruinenstätte in der Nähe des Toten Meeres, wo die Schriftrollen vom Toten Meer gefunden wurden.
El-Bariyah, Wildnis mit Klöstern2012K5708
Altstadt von Nablus und ihre Umgebung2012K5714
Tell Umm el-ʿAmr2012K5716
Sebastia2012K5718
Hafen von Anthedon2012K5719ältester bekannter Seehafen von Gaza
Wald von Umm al-Rihan2012N5721
Küsten-Feuchtgebiet Wadi Gaza2012N5722
Wadi an-Natuf und Shuqba-Höhle2013K5712Wadi an-Natuf ist ein Trockental im Westjordanland etwa 1 km südlich der Stadt Shuqba. In dem Tal, besonders in der Shuqba-Höhle am Nordrand des Tales, liegen Fundstellen einer protoneolithischen Kultur, die nach dem Tal als Natufien benannt wurde.
Throndörfer2013K5717Ibwein, Arrabeh, Beit Wazan, Burqa, Deir Ghassaneh, Dear Istia, Dura, Jamma'in, Kur, Nelean, Ras Karkar, Sebastià und Sanur
Taufstätte “Eshria’a”2015K6155Al-Maghtas auf der jordanischen Seite des Jordans wurde 2015 in das Welterbe aufgenommen (Ref. 1446)


Palast des Hischam / Khirbet al-Mafjar2021K6546

Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem

Altstadt von Jerusalem

Die Jerusalemer Altstadt im 1950 von Jordanien und 1980 von Israel annektierten Ostjerusalem, das auch durch die Palästinensischen Autonomiegebiete beansprucht wird, war von Jordanien für die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe vorgeschlagen worden. 1981 wurde sie unter der Bezeichnung Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem als Weltkulturerbestätte in die Welterbeliste aufgenommen, wobei jedoch betont wurde, dass diese Entscheidung keine Implikation über die Zugehörigkeit Jerusalems zu einem bestimmten Staat beinhalte. Die Welterbestätte ist keinem Staat zugeordnet, sondern separat unter „Jerusalem (auf Vorschlag von Jordanien)“ in die Welterbeliste eingetragen. 1982 wurde sie, wiederum auf Vorschlag von Jordanien, auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.[3]

Weblinks

Commons: Welterbestätten in den Palästinensischen Autonomiegebieten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise