1000-Meilen-Rennen von Sebring 2019

Das erste 1000-Meilen-Rennen von Sebring, auch 1000 Miles of Sebring, fand am 15. März 2019 auf dem Sebring International Raceway statt und war der sechste Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/19.

Sebring International Raceway Streckenlayout

Vor dem Rennen

Der Porsche des Team Project 1 brannte bei den Testfahrten komplett aus.

In der vor dem Rennen von der FIA veröffentlichten Meldeliste fehlte für das 1000-Meilen-Rennen von Sebring der ENSO CLM P1/01 vom ByKolles Racing Team. Wegen Problemen mit einem Zulieferer wurde das Rennen ausgelassen. Die Kolles-Mannschaft plante beim nächsten Rennen in Spa-Francorchamps wieder anzutreten.[1] Wie in Shanghai setzte Corvette Racing wieder als Gaststarter eine Corvette C7.R in der LMGTE Pro Klasse ein.[2]

Vor dem Rennen fanden am 9. und 10. März offizielle Testfahrten statt. Während des zweiten Testtages fing der vor dem Rennen in der LMGTE-Am-Klasse führende Porsche 911 RSR von Jörg Bergmeister Feuer und brannte komplett aus.[3] Das Team konnte jedoch ein eigentlich für die European Le Mans Series vorgesehenes Chassis von Porsche einfliegen lassen und sowohl an der Qualifikation als auch am Rennen teilnehmen.

Da das Rennen am gleichen Wochenende wie das 12-Stunden-Rennen von Sebring 2019 stattfand, wurden die beiden Veranstaltungen als SuperSebring-Wochenende beworben.

Die Qualifikationssitzung der zwei Gran-Turismo-Klassen startete in der Nacht um 21:30 Uhr Ortszeit. Die Sitzung wurde acht Minuten vor Ende mit einer roten Flagge unterbrochen, nachdem Luís Pérez Companc in die Leitplanken eingeschlagen war. In den beiden Klassen gab es jeweils die besten Startpositionen für Fahrzeuge von Porsche: Kevin Estre erreichte in der Profiklasse die Pole-Position, während in der Amateurklasse der Porsche von Dempsey-Proton Racing an erster Stelle stand.

In der LMP1-Klasse trugen den Kampf um die Pole-Position erwartungsgemäß die beiden Toyota TS050 aus. Da José María López von der Strecke abgekommen war, erzielten Fernando Alonso und Kazuki Nakajima die Pole-Position. Den dritten Startplatz erlangte der BR Engineering BR1 mit der Nummer 17 von SMP Racing, allerdings wurde diese Zeit gestrichen und der Rebellion R13 mit der Nummer 3 rückte auf den 3. Startplatz vor. Die schnellsten Zeiten in der LMP2-Klasse fuhren die beiden Oreca 07 vom Jackie Chan DC Racing Team.

Das Rennen

Nach einem Unfall des Ferrari 488 GTE von Clearwater Racing in der Qualifikation konnte das Team das Fahrzeug nicht mehr bis zum Rennen reparieren. Somit gingen nur 33 Fahrzeuge an den Start. Pünktlich um 16:00 Uhr Ortszeit, bei strahlendem Sonnenschein, begann das Rennen. Erwartungsgemäß konnten nach dem Start die beiden Hybrid-Toyota ihre Führung schnell ausbauen. Nach wenig mehr als einer Rennstunde kam der Ford GT mit der Nummer 66 an die Box. Ein notwendiger Wechsel der Lichtmaschine kostete das Team 9 Runden und damit die Hoffnung auf ein gutes Gesamtergebnis. Am Ende kam der Wagen als vorletzter ins Ziel. Auch der Oreca 07, mit der Nummer 38, vom Jackie Chan DC Racing musste nach Problemen mit der Gangschaltung in die Box. Nachdem der Himmel sich immer mehr bewölkt hatte, fing es nach knapp zwei Stunden Renndauer an zu regnen. Auf nasser Strecke verunglückte Egor Orudzhev im BR Engineering BR1 vom SMP Racing Team in der ersten Kurve und konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen; es folgte eine Safety-Car-Phase.

Das Rennen wurde entsprechend dem Reglement nach 8 Stunden und 1523,06 Kilometer Renndistanz beendet. Die Distanz von 1000 Meilen wurde durch den Safety-Car-Einsatz und einige Code-80-Zonen nicht erreicht. Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso gewannen das Rennen mit einer Runde Vorsprung vor dem Schwesterfahrzeug. Auf den dritten Platz kam mit 11 Runden Rückstand der BR Engineering BR1 mit der Nummer 11 von SMP Racing. Klassensieger in der LMP2-Klasse wurde der Oreca 07 vom Jackie Chan DC Racing Team mit Hansson, King und Stevens vor dem Alpine A470 mit der Nummer 36. In der LMGTE-Pro-Klasse gewann der Porsche von Lietz und Bruni. Ebenfalls ein Porsche gewann in der LMGTE-Am-Klasse; hier siegten Ried, Andlauer und Campbell vom Dempsey-Proton Racing Team.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1[4]LMP18Japan Toyota Gazoo RacingSchweiz Sébastien Buemi
Japan Kazuki Nakajima
Spanien Fernando Alonso
Toyota TS050 Hybrid253
2LMP17Japan Toyota Gazoo RacingVereinigtes Konigreich Mike Conway
Japan Kamui Kobayashi
Argentinien José María López
Toyota TS050 Hybrid252
3LMP111Russland SMP RacingRussland Mikhail Aleshin
Russland Vitaly Petrov
Australien Brendon Hartley
BR Engineering BR1242
4LMP237China Volksrepublik Jackie Chan DC RacingDanemark  David Heinemeier Hansson
Vereinigtes Konigreich  Jordan King
Vereinigtes Konigreich  Will Stevens
Oreca 07239
5LMP236Frankreich Signatech Alpine MatmutFrankreich Nicolas Lapierre
Brasilien André Negrão
Frankreich Pierre Thiriet
Alpine A470239
6LMP231Vereinigte Staaten DragonspeedMexiko Roberto Gonzalez
Venezuela Pastor Maldonado
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson
Oreca 07237
7LMP13Schweiz Rebellion RacingFrankreich Thomas Laurent
Vereinigte Staaten Gustavo Menezes
Frankreich Nathanael Berthon
Rebellion R13237
8LMP250Frankreich Larbre CompétitionFrankreich Erwin Creed
Frankreich Romano Ricci
Vereinigte Staaten Gunnar Jeannette
Ligier JS P217234
9LMP229Niederlande Racing Team NederlandNiederlande Frits van Eerd
Niederlande Giedo van der Garde
Niederlande Nyck de Vries
Dallara P217230
10LMGTE Pro91Deutschland Porsche GT TeamOsterreich Richard Lietz
Italien Gianmaria Bruni
Porsche 911 RSR226
11LMGTE Pro81Deutschland BMW Team MTEKDeutschland Martin Tomczyk
Niederlande Nicky Catsburg
Vereinigtes Konigreich Alexander Sims
BMW M8 GTE226
12LMGTE Pro67Vereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team UKVereinigtes Konigreich Andy Priaulx
Vereinigtes Konigreich Harry Tincknell
Vereinigte Staaten Jonathan Bomarito
Ford GT225
13LMGTE Pro51Italien AF CorseItalien Alessandro Pier Guidi
Vereinigtes Konigreich James Calado
Brasilien Daniel Serra
Ferrari 488 GTE EVO225
14LMGTE Pro92Deutschland Porsche GT TeamDanemark Michael Christensen
Frankreich Kévin Estre
Porsche 911 RSR225
15LMGTE Pro71Italien AF CorseItalien Davide Rigon
Vereinigtes Konigreich Sam Bird
Spanien Miguel Molina
Ferrari 488 GTE EVO225
16LMGTE Pro82Deutschland BMW Team MTEKPortugal António Félix da Costa
Vereinigtes Konigreich Tom Blomqvist
BMW M8 GTE225
17LMGTE Pro63Vereinigte Staaten Corvette Racing - GMDanemark Jan Magnussen
Spanien Antonio García
Deutschland Mike Rockenfeller
Chevrolet Corvette C7.R109
18LMGTE Pro97Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingVereinigtes Konigreich Alex Lynn
Belgien Maxime Martin
Aston Martin Vantage AMR224
19LMGTE Pro95Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingDanemark Marco Sørensen
Danemark Nicki Thiim
Vereinigtes Konigreich Darren Turner
Aston Martin Vantage AMR224
20LMGTE Am77Deutschland Dempsey-Proton RacingDeutschland Christian Ried
Frankreich Julien Andlauer
Australien Matt Campbell
Porsche 911 RSR221
21LMGTE Am54Schweiz Spirit of RaceSchweiz Thomas Flohr
Italien Francesco Castellacci
Italien Giancarlo Fisichella
Ferrari 488 GTE221
22LMGTE Am56Deutschland Team Project 1Deutschland Jörg Bergmeister
Vereinigte Staaten Patrick Lindsey
Norwegen Egidio Perfetti
Porsche 911 RSR221
23LMGTE Am86Vereinigtes Konigreich Gulf Racing UKVereinigtes Konigreich Mike Wainwright
Vereinigtes Konigreich Ben Barker
Osterreich Thomas Preining
Porsche 911 RSR221
24LMGTE Am70Japan MR RacingJapan Motoaki Ishikawa
Monaco Olivier Beretta
Italien Eddie Cheever III
Ferrari 488 GTE220
25LMGTE Am90Vereinigtes Konigreich TF SportTurkei Salih Yoluç
Vereinigtes Konigreich Jonny Adam
Irland Charlie Eastwood
Aston Martin Vantage220
26LMGTE Am88Deutschland Dempsey-Proton RacingItalien Giorgio Roda
Italien Gianluca Roda
Italien Matteo Cairoli
Porsche 911 RSR219
27LMGTE Am98Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingKanada Paul Dalla Lana
Portugal Pedro Lamy
Osterreich Mathias Lauda
Aston Martin Vantage219
28LMGTE Pro66Vereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team UKDeutschland Stefan Mücke
Frankreich Olivier Pla
Vereinigte Staaten Billy Johnson
Ford GT216
29LMP238China Volksrepublik Jackie Chan DC RacingNiederlande Ho-Pin Tung
Frankreich Gabriel Aubry
Monaco Stéphane Richelmi
Oreca 07209
Nicht Klassiert
30LMP228Frankreich TDS RacingFrankreich François Perrodo
Frankreich Matthieu Vaxivière
Frankreich Loïc Duval
Oreca 07232
31LMP117Russland SMP RacingFrankreich Stéphane Sarrazin
Russland Egor Orudzhev
Russland Sergei Sirotkin
BR Engineering BR162
Ausgefallen
32LMP110Vereinigte Staaten DragonspeedSchweden Henrik Hedman
Vereinigtes Konigreich Ben Hanley
Niederlande Renger van der Zande
BR Engineering BR1143
33LMP11Schweiz Rebellion RacingSchweiz Mathias Beche
Schweiz Neel Jani
Brasilien Bruno Senna
Rebellion R13138

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
34LMGTE Am61Singapur Clearwater RacingArgentinien Luís Pérez Companc
Italien Matteo Cressoni
Irland Matt Griffin
Ferrari 488 GTE

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
LMP1Schweiz Sébastien BuemiJapan Kazuki NakajimaSpanien Fernando AlonsoToyota TS050 HybridGesamtsieg
LMP2Danemark David Heinemeier HanssonVereinigtes Konigreich Jordan KingVereinigtes Konigreich Will StevensOreca 07Rang 4
LMGTE ProOsterreich Richard LietzItalien Gianmaria BruniPorsche 911 RSRRang 10
LMGTE AmDeutschland Christian RiedFrankreich Julien AndlauerAustralien Matt CampbellPorsche 911 RSRRang 20

Renndaten

  • Gemeldet: 34
  • Gestartet: 33
  • Gewertet: 29
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: Wechselhaft, regnerisch
  • Streckenlänge: 6,020 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 8:00:38.186 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 253
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1.523,06 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: Fernando Alonso & Kazuki Nakajima – Toyota TS050 Hybrid (#8) – 1:40.318[5]
  • Schnellste Rennrunde: Fernando Alonso – Toyota TS050 Hybrid (#8) – 1:40,124[6]
  • Rennserie: 6. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/19

Einzelnachweise

Vorgängerrennen
6-Stunden-Rennen von Shanghai 2018
FIA-Langstrecken-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2019