Maxime Martin

belgischer Automobilrennfahrer

Maxime Martin (* 20. März 1986 in Uccle/Ukkel) ist ein belgischer Automobilrennfahrer. Er fuhr von 2010 bis 2012 in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Zwischen 2014 und 2017 startete er in der DTM.

Maxime Martin
Maxime Martin
Maxime Martin 2012
Nation:Belgien Belgien
DTM
Erstes Rennen:Hockenheim I 2014
Letztes Rennen:Hockenheim II 2017
Teams (Hersteller)
2014–2015 RMG • 2016–2017 RBM (alle BMW)
Statistik
StartsSiegePolesSR
64331
Podestplätze:10
Gesamtsiege:-
Punkte:363

Karriere

Maxime Martin, der Sohn von Jean-Michel Martin und Neffe von Philippe Martin, begann seine Motorsportkarriere 2004 im Tourenwagensport. Er startete zwei Jahre in der belgischen Mini Cooper Challenge und erreichte in seiner zweiten Saison den dritten Gesamtrang. 2006 übte Martin für eine Saison Formelsport aus und wurde Vierter der belgischen Formel Renault 1.6. Im Jahre 2007 wechselte er in den Tourenwagen/GT-Sport. Sein Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Renault Mégane Eurocup, in dem er mit einem Sieg Meisterschaftsdritter wurde. Darüber hinaus startete er zu einzelnen Rennen im THP Spider Cup sowie im GT4 Europacup und nahm im Formelsport an zwei Rennen der französischen Formel Renault teil. 2008 blieb Martin im Renault Mégane Eurocup. Mit sechs Siegen aus vierzehn Rennen gewann er zwar die meisten Rennen, in der Meisterschaft musste er sich allerdings Michaël Rossi geschlagen geben. Darüber hinaus gewann Martin den französischen Renault Clio Cup. Außerdem nahm er an einem Rennen der FIA-GT-Meisterschaft sowie drei Rennen der FIA-GT3-Europameisterschaft teil.

2009 lag Martins Hauptaugenmerk auf der FIA-GT3-Europameisterschaft. Er gewann ein Rennen und wurde Zehnter in der Fahrerwertung. Darüber hinaus trat er in mehreren anderen Meisterschaften zu einzelnen Rennen an und erzielte dabei drei Siege im GT4 Europacup sowie den Sieg in der G3-Wertung beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. In der ADAC GT Masters erzielte er bei zwei Gaststarts zwei Siege. 2010 wechselte Martin in die neugegründete FIA-GT1-Weltmeisterschaft zum Marc VDS Racing Team, wo er zusammen mit Bas Leinders einen Ford GT1 pilotierte. Die beiden beendeten zwei Qualifikationsrennen auf dem dritten Platz und wurden 14. in der Meisterschaft. Darüber bestritt er drei Rennwochenenden für Marc VDS Racing Team in der FIA-GT3-Europameisterschaft. Außerdem nahm Martin noch an der französischen GT-Meisterschaft teil.

2011 blieb Martin beim Marc VDS Racing Team in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Mit vier Siegen (drei Qualifikations-, ein Meisterschaftsrennen) erreichte er den sechsten Platz in der Meisterschaft. Bei den Siegen war jeweils Frédéric Makowiecki sein Teamkollege. Außerdem trat Martin 2011 zur FIA-GT3-Europameisterschaft sowie der Blancpain Endurance Series an. In der FIA-GT3-Europameisterschaft wurde er zusammen mit Gaël Lesoudier Siebter in der Fahrerwertung mit einem Aston Martin DBRS9 vom Team LMP Motorsport. In der Blancpain Endurance Series gewann er zusammen mit Bas Leinders zwei Rennen und beendete die Saison mit seinem Teamkollegen auf dem fünften Platz. Darüber hinaus debütierte Martin 2011 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Für Kronos Racing pilotierte er zusammen mit Vanina Ickx und Leinders einen Lola-Aston Martin LMP1. Die drei Rennfahrer wurden Siebte in der Gesamtwertung. Außerdem nahm Martin an einigen Belcar-Rennen teil.

2012 startete Martin an drei Rennwochenenden in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft für das von LMP Motorsport betreute Valmon Racing Team Russia bevor sich dieses aus der Meisterschaft zurückzog.[1] Martin erreichte den 28. Gesamtrang mit einem neunten Platz als bestem Resultat. Darüber hinaus war Martin in der ADAC-GT-Masters-Saison 2012 gemeinsam mit Dino Lunardi in einem BMW Alpina B6 GT3 am Start. Die beiden erzielten mit drei Siegen den vierten Platz in der Fahrerwertung. Außerdem teilte er sich in der Blancpain Endurance Series 2012 einen BMW Z4 GT3 vom Marc VDS Racing Team mit Bas Leinders und Markus Palttala. Die drei gewannen zwei Rennen und erzielten den zweiten Platz in der GT3-Pro-Cup-Wertung nach. Das Trio belegte außerdem bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps jeweils den vierten Gesamtrang im BMW Z4 GT3 von Marc VDS Racing. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2012 war Martin erneut am Start. Er debütierte im Rahmen dessen in der neugegründeten FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), in der er den 81. Platz in der Fahrerweltmeisterschaft erreichte.

Maxime Martin in der DTM in Hockenheim 2014

2013 absolvierte Martin Sportwagenrennen in Nordamerika und Europa. In der American Le Mans Series (ALMS) ging er für Rahal Letterman Lanigan Racing in der GT-Klasse bei neun von zehn Rennen an den Start und wurde mit einem Sieg Gesamtsechster. In der Rolex Sports Car Series stand er bei zwei Teilnahmen einmal auf dem Podest der GT-Wertung. In Europa startete Martin 2013 für das Marc VDS Racing Team in der Blancpain Endurance Series. Zusammen mit seinen Teamkollegen Yelmer Buurman und Leinders gewann er ein Rennen im GT3-Pro-Cup und erreichte in dieser Wertung den dritten Gesamtrang. GT-Sprintrennen fuhr Martin 2013 in der FIA GT Series, wo er für das Marc VDS Racing Team an den letzten zwei Rennen teilnahm. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2013 wurde er für das Marc VDS Racing Team im BMW Z4 GT3 mit Buurman, Richard Göransson und Andrea Piccini Zweiter. Martin trug maßgeblich zum Erfolg seines Teams bei, indem er im letzten Stint 20 Sekunden pro Runde auf die Führenden aufholte und das Fahrzeug von Platz vier auf zwei vorschob. Vor allem bei nassen Streckenbedingungen fiel er durch herausragende Leistungen auf.[2][3] Darüber hinaus war Martin 2013 DTM-Testfahrer bei BMW.

2014 erhielt Martin bei Reinhold Motorsport ein DTM-Cockpit im BMW M4 DTM.[4] In Wolokolamsk gewann er sein erstes DTM-Rennen. Während sein Teamkollege Marco Wittmann die Rennserie gewann, beendet er seine Debütsaison auf dem siebten Gesamtrang. Darüber hinaus fuhr Martin 2014 je ein Rennen in der Blancpain Endurance Series und der United SportsCar Championship (USCC). 2015 blieb Martin bei Reinhold Motorsport in der DTM und wählte die 36 als seine Startnummer.[5] Auf dem Nürburgring gewann er ein Rennen. Mit zwei weiteren Podest-Platzierungen erreichte er erneut den siebten Platz in der Fahrerwertung. Außerdem bestritt er je zwei Rennen in der Blancpain Sprint Series und der Blancpain Endurance Series.

2016 wechselte Martin innerhalb der BMW-DTM-Teams zu Racing Bart Mampaey. Er wurde zweimal Dritter. Die Saison beendete er auf dem achten Gesamtrang. Darüber hinaus gewann Martin für das BMW-Team Rowe Racing im Rahmen der Blancpain Endurance Series das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Seine Teamkollegen bei dem Sieg waren Philipp Eng und Alexander Sims.[6] In der DTM-Saison 2017 blieb er Fahrer bei Racing Bart Mampaey. Mit einem Rennsieg wurde er erneut Achter in der Gesamtwertung. Am 14. Dezember 2017 wurde bekannt, dass Martin BMW und damit auch die DTM zur neuen Saison verlassen wird, um sich ab 2018 auf eine neue Herausforderung zu konzentrieren.[7]

Statistik

Karrierestationen

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2011Belgien  Kronos RacingLola B09/60Belgien  Vanina IckxBelgien  Bas LeindersRang 7
2012Frankreich OAK RacingMorgan LMP2Danemark  David Heinemeier HanssonBelgien Bas LeindersRang 14
2013Frankreich Thiriet by TDS RacingOreca 03Frankreich  Ludovic BadeyFrankreich  Pierre ThirietAusfallUnfall
2018Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRVereinigtes Konigreich Alex LynnVereinigtes Konigreich Jonny AdamRang 37
2019Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRVereinigtes Konigreich Alex LynnVereinigtes Konigreich Jonny AdamRang 44
2020Vereinigtes Konigreich Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRVereinigtes Konigreich Alex LynnVereinigtes Konigreich Harry TincknellRang 20 und Klassensieg
2021Taiwan HubAuto RacingPorsche 911 RSR-19Portugal Álvaro ParenteBelgien Dries VanthoorAusfallKraftübertragung
2023Luxemburg DKR EngineeringOreca 07Belgien Tom Van RompuyBelgien Ugo de WildeRang 32

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
2013Vereinigte Staaten BMW Team RLLBMW Z4 GTEVereinigte Staaten Bill AuberlenDeutschland Jörg MüllerRang 18
2022Vereinigte Staaten Heart of Racing TeamAston Martin Vantage AMR GT3Vereinigtes Konigreich Ross GunnSpanien Alex RiberasAusfallBremsdefekt
2024Vereinigte Staaten BMW M Team RLLBMW M Hybrid V8Vereinigte Staaten Connor De PhillippiVereinigtes Konigreich Nick YellolyRang 4

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen12345678
2012OAK RacingMorgan LMP2Vereinigte Staaten  SEBBelgien  SPAFrankreich  LEMVereinigtes Konigreich  SILBrasilien  SAOBahrain  BAHJapan  FUJChina Volksrepublik  SHA
14
2013TDS RacingOreca 03Vereinigtes Konigreich  SILBelgien  SPAFrankreich  LEMBrasilien  SAOVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAH
DNF
2018/19Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRBelgien  SPAFrankreich  LEMVereinigtes Konigreich  SILJapan  FUJChina Volksrepublik  SHAVereinigte Staaten  SEBBelgien  SPAFrankreich  LEM
1837141911181544
2019/20Aston Martin RacingAston Martin Vantage AMRVereinigtes Konigreich  SILJapan  FUJChina Volksrepublik  SHABahrain  BAHVereinigte Staaten  AUSBelgien  SPAFrankreich  LEMBahrain  BAH
1515161516112011
2021HubAuto RacingPorsche 911 RSRBelgien  SPAPortugal  PORItalien  MONFrankreich  LEMBahrain  BAHBahrain  BAH
DNF
2023DKR EngineeringOreca 07Vereinigte Staaten  SEBPortugal  PORBelgien  SPAFrankreich  LEMItalien  MONJapan  FUJBahrain  BAH
32
2024Team WRTBMW M4 GT3Katar  KATItalien  IMOBelgien  SPAFrankreich  LEMBrasilien  SAOVereinigte Staaten  AUSJapan  FUJBahrain  BAH
1919DNF

Einzelergebnisse in der DTM

SaisonTeamHersteller123456789101112131415161718PunkteRang
2014BMW-Team-RMG BMWDeutschland  HO1Deutschland  OSCUngarn  HUNDeutschland  NORRussland MOSOsterreich  SPIDeutschland  NÜRDeutschland  LAUNiederlande  ZANDeutschland  HO2        477.
20146171147146DNF        
2015BMW-Team-RMG BMWDeutschland  HO1Deutschland  LAUDeutschland  NORNiederlande  ZANOsterreich  SPIRussland MOSDeutschland  OSCDeutschland  NÜRDeutschland  HO2947.
71478DNF10317141918411911336
2016BMW Team RBM BMWDeutschland  HO1Osterreich  SPIDeutschland  LAUDeutschland  NORNiederlande  ZANRussland MOSDeutschland  NÜRUngarn  HUNDeutschland  HO2908.
83659136310DNF617810127136
2017BMW Team RBM BMWDeutschland  HO1Deutschland  LAUUngarn  HUNDeutschland  NORRussland MOSNiederlande  ZANDeutschland  NÜROsterreich  SPIDeutschland  HO21328.
11DNF48DNF32116DNF36171161146
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung
Commons: Maxime Martin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise