Erdbeben in Mexiko am 8. September 2017

Erdbeben in Mexiko

Das Erdbeben in Mexiko am 8. September 2017 war ein großes Erdbeben vor der Küste von Chiapas im östlichen Teil des Golfes von Tehuantepec. Das Erdbeben mit der Momenten-Magnitude 8,2 MW ereignete sich am 7. September 2017 um 23:49 Uhr Ortszeit (8. Sept. 04:49 Uhr UTC).[2] Das Hypozentrum lag ungefähr 103 km südwestlich der Stadt Pijijiapan in einer Tiefe von 47 km.[3]

Erdbeben in Mexiko
Erdbeben in Mexiko am 8. September 2017 (Mexiko)
Erdbeben in Mexiko am 8. September 2017 (Mexiko)
Koordinaten, 93° 53′ 56″ W15° 1′ 19″ N, 93° 53′ 56″ W
Datum8. September 2017 UTC
Uhrzeit04:49:21 UTC
Magnitude8,2 MW
Tiefe47,4 km
Epizentrum103 km südwestlich von Pijijiapan
LandMexiko
Tsunamija
Tote98[1]
Oberflächenintensität

Das Secretaría de Gobernación veröffentlichte am 12. September 2017 einen Bericht, in dem von mindestens 98 Menschen berichtet wird, die durch das Erdbeben ums Leben kamen. Die meisten Todesopfer gab es in dem westlich von Chiapas gelegenen Bundesstaat Oaxaca mit mindestens 78 Opfern; in Chiapas starben mindestens 16 Menschen; in Tabasco vier.[1]

Das Erdbeben war auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt zu spüren, wo viele Menschen ihre Häuser verließen.[4] Das Erdbeben löste einen Tsunami aus, dessen Höhe mit einem Meter über dem normalen Gezeitenstand relativ moderat war.[5][6]

Es war das stärkste Erdbeben weltweit im Jahr 2017[7] und war von Erdbebenlichtern begleitet.[8][9][10]

Das Beben war stärker als die Beben im Jahr 1932 und am 19. September 1985 in Mexiko[11][12] und nach dem Erdbeben in Mexiko 1787, das eine geschätzte Magnitude von 8,6 erreichte, das zweitstärkste in der aufgezeichneten Geschichte des Landes.[13] Zwölf Tage später kam es mit dem Erdbeben in Mexiko am 19. September 2017 erneut zu einer zerstörerischen Katastrophe.

Tektonischer Überblick

Menschen vor einem Hotel in Mexiko-Stadt, kurz nach dem Erdbeben.

Das Erdbeben vom 8. September 2017 vor der Küste von Chiapas ist das Resultat einer Abschiebung in mittlerer Tiefe. Die Herdlösungen für das Erdbeben deuten darauf hin, dass die Abschiebung entweder an einer Verwerfung erfolgte, die sehr flach nach Südwesten abfällt, oder an einer steilen von Nordwesten nach Südosten streichende Verschiebung. An der Stelle des Erdbebens konvergiert die Cocosplatte mit der Nordamerikanischen Platte mit einer Geschwindigkeit von etwa 76 mm pro Jahr in nordöstlicher Richtung. Die Cocosplatte beginnt ihre Subduktion unter Zentralamerika am Mittelamerikagraben etwa 100 Kilometer südwestlich des Erdbebenepizentrums. Lage, Tiefe und Mechanismus zeigen an, dass es sich wahrscheinlich um ein Intraplattenereignis innerhalb der subduzierenden Cocosplatte handelt.[3]

Während der letzten einhundert Jahre ereigneten sich im Umkreis von 250 km um das Epizentrum des Erdbebens vom 8. September 2017 acht andere Erdbeben mit einer Magnitude höher als 7,0, die meisten in der Subduktionszone südöstlich davon unweit der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala, doch hatte keines davon eine Magnitude höher als 7,5. Das stärkste davon war ein Erdbeben mit der Magnitude 7,4 vor der Küste von Guatemala im November 2012, aufgrund dessen Auswirkungen 48 Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt wurden und das entlang der Küste deutliche Schäden anrichtete.[3]

Am 23. September ereignete sich um 7:53 Uhr Ortszeit (12:53 Uhr UTC) ein Nachbeben mit der Magnitude 6,1 Mw. Dabei sind ein paar bei den vorangegangenen Beben beschädigte Gebäude und eine Brücke eingestürzt, zwei Menschen starben an einem Herzinfarkt.[14][15]

Hilfsmaßnahmen

Nichtstaatliche Hilfsorganisationen aus Deutschland wie u. a. humedica[16] entsendeten Soforthilfe in die Katastrophenregion.

Weblinks

Belege