Welterbe in Norwegen

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Zum Welterbe in Norwegen gehören (Stand 2017) acht UNESCO-Welterbestätten, darunter sieben Stätten des Weltkulturerbes und eine Stätte des Weltnaturerbes. Norwegen hat die Welterbekonvention 1977 ratifiziert, die ersten zwei Welterbestätten wurden 1979 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2015 eingetragen. Zu den Welterbestätten in Norwegen gehört mit dem Struve-Bogen auch eine transnationale Welterbestätte.[1]

Welterbestätten in Norwegen (S=Struve-Bogen)

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Norwegen[2] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Stabkirche von Urnes
()
1979K58Der Ursprung der Stabkirche Urnes geht auf das Jahr 1100 zurück und sie kann somit als die älteste Stabkirche der Welt bezeichnet werden. Das heute noch erhaltene Gebäude stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert.
Bryggen
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1979K59Das Hanseviertel Bryggen der Stadt Bergen besteht aus den ehemaligen Kontoren der Hanse-Kaufleute in Bergen. Das ehemalige Hansekontor nimmt die ganze Ostseite der Bucht Vågen ein.
Bergbaustadt Røros und Umgebung
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1980K55In Røros, Norwegens einziger Bergstadt, wurde ab dem 17. Jahrhundert Kupfererz abgebaut. Dieser Kupferabbau hat das Aussehen der Stadt und seiner großteils noch erhaltenen alten Bausubstanz geprägt.
Felsbildkunst von Alta1985K352Die Felsritzungen von Alta stellen zwischen 2000 und 6500 Jahre alte Glaubensvorstellungen oder Arbeitsabläufe der Menschen dar. Dabei unterscheiden sich die Stile der Zeichnungen nach dem Alter.
Vegaøyan – der Vega-Archipel2004K1143Der Vega-Archipel zeugt von einer über 1500-jährigen Fischerei- und Landwirtschaftsgeschichte und verfügt über eine einmalige offene Kulturlandschaft.

Meridianstein in Hammerfest
Struve-Bogen2005K1187Die transnationale Welterbestätte umfasst 34 besonders markierte geodätische Messpunkte entlang des nach dem Astronomen Wilhelm von Struve benannten Meridianbogens in Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Moldawien, Norwegen, Russland, Schweden, der Ukraine und Weißrussland, welche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur genauen Bestimmung der Erdfigur in Nord- und Osteuropa errichtet wurden.

In Norwegen gehören dazu vier Messpunkte: je einer in Hammerfest und Alta sowie zwei in Kautokeino.


Geirangerfjord
Westnorwegische Fjorde – Geirangerfjord und Næerøyfjord2005N1195Die beiden westnorwegischen Fjorde Geirangerfjord und Nærøyfjord repräsentieren klassische und vor allem besonders gut ausgeprägte Fjordtypen. Sie gelten als die mit Abstand schönsten Fjordlandschaften der Welt und sind als typisches Beispiel für alle Fjorde der Welt anzusehen.
Industriedenkmalstätte Rjukkan-Notodden2015K1486Zu den Stätten der Industriekultur in Rjukan und Notodden zählen durch Wasserkraft angetriebene Schwerindustrie mit dazugehörenden städtischen Siedlungen (Firmen-Städte) und Transportsystem (Rjukanbanen).

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2017 sind fünf Stätten in der Tentativliste von Norwegen eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2011.[3]Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Laponia2002K/N1750geplante Erweiterung der schwedischen Welterbestätte Laponia (Ref. 774) um den Tysfjord, den Hellmofjord und den Rago-Nationalpark
Lofoten
()
2002K/N1751
Spitzbergen-Archipel
()
2007K/N5161

Jan Mayen
System des Mittelatlantischen Rückens2007N5162Zu dem transnationalen Vorschlag gehören aus Norwegen die Inseln von Jan Mayen und Bouvet
Monumente und Stätten der Wikinger2011K5577Zu dem transnationalen Vorschlag gehören aus Norwegen die Schiffsgräber von Vestfold und die Mühlstein-Steinbrüche von Hyllestad

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[4]

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Mølen1979–1979K1979 vertagt
Vingen1979–1979KNorwegens zweitgrößte Sammlung von Felsmalereien
Eidsvollsbygningen
()
1979–1980KDas Gutshaus von Eidsvoll, in dem 1814 die norwegische Verfassung verfasst wurde.

1980 abgelehnt

Kjerringøy gamle handelssted1979–1980K1980 abgelehnt
Tal von Heidal1979–1980K1980 abgelehnt
Kloster St. Albans in Selje1984–1996KRuinen eines um 1100 erbauten Benediktinerklosters in Selje
Hardangervidda1984–1996N/Kgrößte Hochebene Europas
Gebäude des Historischen Museums in Oslo1984–1996K1897 nach Entwürfen des norwegischen Architekten Henrik Bull im Jugendstil errichtetes Museumsgebäude in Oslo
Trondheims Dom und Festung1984–1996Kder Nidarosdom und die Festung Kristiansten in Trondheim

Weblinks

Commons: Welterbestätten in Norwegen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise