Provence-Alpes-Côte d’Azur

französische Region

Provence-Alpes-Côte d’Azur [pʀɔˌvɑ̃sˌalpkotdaˈzyːʀ] (PACA) ist eine Region an der Mittelmeerküste im Südosten Frankreichs. Sie besteht aus den Départements Alpes-de-Haute-Provence, Alpes-Maritimes, Bouches-du-Rhône, Hautes-Alpes, Var und Vaucluse. Die Region hat eine Fläche von 31.688,83 Quadratkilometern und 5.127.840 Einwohner (1. Januar 2021). Sie grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Regionen Okzitanien, Auvergne-Rhône-Alpes, Italien und Monaco. Hauptstadt der Region ist Marseille.

Provence-Alpes-Côte d’Azur
Flagge der Region Provence-Alpes-Côte d’AzurWappen der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Lage der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in FrankreichNouvelle-AquitaineNouvelle-AquitaineNouvelle-AquitaineAuvergne-Rhône-AlpesBretagneBretagneBourgogne-Franche-ComtéCentre-Val de LoireGrand EstÎle-de-FranceKorsikaOkzitanienHauts-de-FranceNormandiePays de la LoirePays de la LoireProvence-Alpes-Côte d’Azur
Lage der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in Frankreich
Basisdaten
StaatFrankreich Frankreich
PräfekturMarseille
Präsident des RegionalratsRenaud Muselier (LR)
Bevölkerung5.127.840 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte162 Einwohner je km²
Fläche31.688,83 km²
Départements6
Arrondissements18
Gemeindeverbände52
Kantone126
Gemeinden946
ISO-3166-2-CodeFR-PAC
Webpräsenzmaregionsud.fr

Reliefkarte der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Logo der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Obwohl der offizielle Name unverändert ist,[1] tritt die Region seit 2018 unter der Marke Région Sud auf, um den langen Namen und die ungeliebte Abkürzung „PACA“ zu vermeiden.[2]

Topographie

Les Baux-de-Provence

Die Region wird durch das Mittelmeer und Monaco im Süden, Italien im Osten sowie das Tal bzw. das Mündungs-Delta des Flusses Rhône im Westen begrenzt. Im Norden grenzt sie an die Region Auvergne-Rhône-Alpes; diese beiden Regionen teilen die französischen Alpen jeweils zur Hälfte unter sich auf.

Abgesehen von den Alpen gliedert sich die Landschaft der Region in die Provence sowie die Küste, die als Côte d’Azur bzw. als Französische Riviera bezeichnet wird.

Wappen

Wappen der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Wappenbegründung: Das Wappen ist gespalten und vorn in Gold vier rote Pfähle, hinten ist es geteilt und oben in Gold ein rot beflosster blauer Delfin und unten auf schwarzem Dreiberg mit blauen Wellen ein roter Adler mit gleichgefärbter Krone. Die hier dargestellten drei Symbole der Region PACA finden ihre jeweilige geschichtliche Herkunft in der Herrschaft der Grafen von Barcelona (12. und 13. Jahrhundert), in der Eingliederung der südöstlichen Dauphiné (Département Hautes-Alpes) und der späteren Wiedereingliederung der Grafschaft Nizza (Département Alpes-Maritimes).

Geschichte

Mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich 1960 entstand die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur-Corse, die 1970 nach Abtrennung Korsikas in Provence-Alpes-Côte d’Azur umbenannt wurde. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.

Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Bevölkerungszahlen in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur[3]
Jahr19621968197519821990199920062016
Einwohner2.818.9923.298.8363.675.7303.965.2094.257.9074.506.1514.864.0055.021.928

Städte

Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur vor dem Hintergrund der Provinz Provence des Ancien Régime und angrenzender Gebiete

Die bevölkerungsreichsten Städte der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur sind:

StadtEinwohner (Jahr)Département
Marseille873.076 (2021)Bouches-du-Rhône
Nizza348.085 (2021)Alpes-Maritimes
Toulon180.452 (2021)Var
Aix-en-Provence147.478 (2021)Bouches-du-Rhône
Avignon90.330 (2021)Vaucluse
Antibes75.130 (2021)Alpes-Maritimes
Cannes73.255 (2021)Alpes-Maritimes
La Seyne-sur-Mer62.763 (2021)Var
Fréjus57.082 (2021)Var
Hyères55.103 (2021)Var
Arles50.415 (2021)Bouches-du-Rhône
Grasse48.323 (2021)Alpes-Maritimes

Politik

Politische Gliederung

Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur ist in sechs Départements untergliedert:

OZ= Ordnungszahl des DépartementsArr.= Anzahl der ArrondissementsGem.= Anzahl der Gemeinden
W= Wappen des DépartementsKant.= Anzahl der Kantone
ISO= ISO-3166-2-CodeG.V.= Anzahl der Gemeindeverbände
OZWDépartementPräfekturISOArr.G.V.Kant.Gem.Einwohner
1. Januar 2021
Fläche
(km²)
Dichte
(Einw./km²)
04 Alpes-de-Haute-ProvenceDigne-les-BainsFR-044 1215 198166.0776.925,2224
05 Hautes-AlpesGapFR-052 915 162140.9765.548,6825
06 Alpes-MaritimesNizzaFR-062 727 1631.103.9414.298,58257
13 Bouches-du-RhôneMarseilleFR-134 429 1192.056.9435.087,49404
83 VarToulonFR-833 1423 1531.095.3375.972,54183
84 VaucluseAvignonFR-843 1417 151564.5663.567,26158
Gesamt18521269465.127.84031.688,83162
Arrondissements in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Kantone in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Gemeindeverbände in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Regionalrat

Wahl 2021

Sitz des Regionalrats in Marseille an der Place Jules Guesde

Bei der Wahl des Regionalrates vom 27. Juni 2021 (zweiter Wahlgang) wurde Renaud Muselier mit 57,30 Prozent (704.431 Stimmen) gewählt.[4] Thierry Mariani unterlag im zweiten Wahlgang mit 42,70 Prozent (524.882 Stimmen).

Wahl 2017

Ergebnis der Wahl des Regionalrates vom 13. Dezember 2015:[5]

Um einen Sieg des Front National (jetzt Rassemblement National) zu verhindern, hat die Sozialistische Partei ihre Liste nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen und zur Wahl der Liste von Christian Estrosi aufgerufen. 2017 folgte Christian Estrosi sein Parteikollege Renaud Muselier.

Wirtschaft

Im Vergleich mit der Europäischen Union erreichte die Region 2006 ein Bruttoinlandsprodukt-Index von 104,6 (EU-27 = 100, ausgedrückt in Kaufkraftstandards).[6] Im Jahr 2016 betrug die Arbeitslosenquote 10,2 Prozent.[7]

Siehe auch

Weblinks

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Einzelnachweise