γ-Linolensäure

chemische Verbindung

γ-Linolensäure (18:3) oder gamma-Linolensäure, in der Literatur oft kurz GLA genannt, ist eine dreifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure. Sie wird in jedem tierischen und menschlichen Organismus aus der essentiellen Omega-6-Fettsäure Linolsäure synthetisiert oder direkt über die Nahrung aufgenommen. Die γ-Linolensäure ist Vorläufer der Dihomo-γ-Linolensäure (DGLA), welche wiederum der Grundstoff der „guten“, weil z. B. entzündungshemmenden Serie-1-Eicosanoide, als auch der (unter anderem) entzündungsverstärkenden Arachidonsäure und damit von Serie-2-Eicosanoiden ist.[3]

Strukturformel
Strukturformel von γ-Linolensäure
Allgemeines
NameΓ-Linolensäure
Andere Namen
  • gamma-Linolensäure
  • (6Z,9Z,12Z)-Octadeca-6,9,12-triensäure (IUPAC)
  • Gamolensäure
  • 18:3 (ω−6) (Lipidname)
SummenformelC18H30O2
Kurzbeschreibung

hellgelbe Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer506-26-3
EG-Nummer (Listennummer)624-740-4
ECHA-InfoCard100.107.263
PubChem5280933
ChemSpider4444436
DrugBankDB13854
WikidataQ415885
Eigenschaften
Molare Masse278,44 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,91 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−11 °C[2]

Siedepunkt

230–232 °C (1,3 hPa)[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Die Einnahme von γ-Linolensäure (zum Beispiel aus Borretschöl, Nachtkerzenöl oder Hanföl) kann entzündliche Vorgänge im Körper günstig beeinflussen. Zudem ist γ-Linolensäure essentiell für das Gehirn, insbesondere für die Nervenreizleitung[4], und senkt den Blutdruck.[5]

Vorkommen

Folgende Lebensmittel sind gute Quellen von γ-Linolensäure:

  • Borretschöl (ca. 20 %)
  • Nachtkerzenöl (ca. 10 %)
  • Hanföl (ca. 3 %)

Nachweis

Der Nachweis und die Gehaltsbestimmung von Linolensäure wird in der Regel durch Gaschromatographie des Methylesters durchgeführt; ergänzend kann eine Trennung der ungesättigten Isomere mit Silbernitrat-Dünnschichtchromatographie erfolgen.[6]

Siehe auch

Weitere Linolensäuren sind:

Weblinks

Einzelnachweise