Großer Preis von Spanien 1968

Formel-1-Rennen

Der Große Preis von Spanien 1968 (offiziell XIV Gran Premio de España) fand am 12. Mai auf dem Circuito del Jarama in San Sebastián de los Reyes statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

 Großer Preis von Spanien 1968
Renndaten
2. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name:XIV Gran Premio de España
Datum:12. Mai 1968
Ort:San Sebastián de los Reyes
Kurs:Circuito Permanente del Jarama
Länge:306,36 km in 90 Runden à 3,404 km

Wetter:heiß
Zuschauer:~ 20.000
Pole-Position
Fahrer:Neuseeland Chris AmonItalien Ferrari
Zeit:1:27,9 min
Schnellste Runde
Fahrer:Frankreich Jean-Pierre BeltoiseFrankreich Matra
Zeit:1:28,3 min (Runde 47)
Podium
Erster:Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter:Neuseeland Denis HulmeVereinigtes Konigreich McLaren
Dritter:Vereinigtes Konigreich Brian RedmanVereinigtes Konigreich Cooper

Berichte

Hintergrund

Erst rund fünf Monate nach dem Saisonauftakt in Südafrika fand der zweite WM-Lauf des Jahres statt.

Im März hatte zwischenzeitlich Bruce McLaren mit seiner neuen Eigenkonstruktion McLaren M7A das nicht zur Weltmeisterschaft zählende Race of Champions in Brands Hatch gewonnen. Bei diesem Rennen waren die Lotus-Rennwagen erstmals nicht mehr im klassischen British Racing Green angetreten, sondern in der rot-weißen Farbgebung des neuen Hauptsponsors. Das Team begründete damit einen Trend, der sich in den folgenden Monaten rasant im Motorsport verbreitete.

Drei Wochen nach diesem Rennen war Jim Clark während eines Formel-2-Rennens auf dem Hockenheimring tödlich verunglückt. Als wenige Tage danach ein weiteres nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Formel-1-Rennen in Silverstone stattfand, trat Lotus aus diesem Grund mit nur einem Wagen an und Denis Hulme bescherte dem McLaren-Team einen weiteren Sieg. Am selben Wochenende verunglückte Jackie Stewart bei einem Formel-2-Rennen im Jarama schwer und erlitt dabei Verletzungen, die ihn zu einer einmonatigen Pause zwangen, sodass er nicht am Großen Preis von Spanien teilnehmen konnte.

Mit Mike Spence kam ein weiterer Formel-1-Pilot noch vor dem zweiten WM-Lauf ums Leben. Er starb bei Vortests für das Indianapolis 500.

Nur 14 Wagen wurden schließlich für den ersten Großen Preis von Spanien seit 1954 gemeldet. B.R.M., Lotus und Matra International traten ausnahmsweise nur mit jeweils einem Fahrzeug an. Im Gegenzug bereicherte das von Reg Parnell gegründete gleichnamige Privatteam das Feld, indem ein BRM P126 für Piers Courage gemeldet wurde. Das Privatteam von Rob Walker verfügte nun anstelle eines Cooper T81 über einen Lotus 49. Das Cooper-Werksteam hatte seine Fahrzeuge von Maserati- auf B.R.M.-Motoren umgerüstet.

Training

Chris Amon wurde im Ferrari 312F1 erstmals in seiner Grand-Prix-Karriere Trainingsschnellster. Er teilte sich die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Startreihe mit Pedro Rodríguez und Denis Hulme. Dahinter qualifizierten sich Bruce McLaren und Jean-Pierre Beltoise, der Jackie Stewart im Matra-Kundenteam Tyrrell vertrat. Graham Hill erreichte im favorisierten Lotus 49 nur den sechsten Startplatz.[1]

Rennen

Rodríguez übernahm nach dem Start sofort die Führung vor Beltoise, Amon und Hulme. Diese Reihenfolge blieb bis zur zwölften Runde konstant, als Beltoise kurzzeitig die Führung übernahm. Vier Runden später schied er jedoch wegen eines Motorproblems aus und überließ somit Amon, der zwischenzeitlich Rodríguez überholt hatte, die Führung. 30 Runden lang blieb der Neuseeländer daraufhin an der Spitze. Bis zur 28. Runde wurde er dabei stets von Rodríguez bedrängt, bis dieser die Kontrolle über seinen Wagen verlor und verunglückte. Dadurch gelangte Hill auf den zweiten Platz vor Hulme und John Surtees.

Als in Runde 58 Amons Kraftstoffpumpe ausfiel, übernahm Hill die Führung und gewann vor Hulme und Brian Redman, der somit in seinem zweiten Grand Prix seinen ersten und einzigen Podestplatz erreichte.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich  Bruce McLaren Motor Racing01Neuseeland  Denis HulmeMcLaren M7AFord Cosworth DFV 3.0 V8G
02Neuseeland  Bruce McLaren
Vereinigtes Konigreich  Brabham Racing Organisation03Australien  Jack BrabhamBrabham BT26Repco 860 3.0 V8G
04Osterreich  Jochen RindtBrabham BT24Repco 740 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich  Reg Parnell Racing05Vereinigtes Konigreich  Piers CourageBRM P126BRM P142 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich  Matra International (Tyrrell)06Frankreich  Jean-Pierre BeltoiseMatra MS10Ford Cosworth DFV 3.0 V8D
Japan  Honda Racing07Vereinigtes Konigreich  John SurteesHonda RA301Honda RA301E 3.0 V12F
Vereinigtes Konigreich  Owen Racing Organisation09Mexiko 1934  Pedro RodríguezBRM P133BRM P142 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich  Gold Leaf Team Lotus10Vereinigtes Konigreich  Graham HillLotus 49Ford Cosworth DFV 3.0 V8F
Vereinigtes Konigreich  Cooper Car Company14Vereinigtes Konigreich  Brian RedmanCooper T86BBRM P142 3.0 V12F
15Italien  Ludovico Scarfiotti
Vereinigtes Konigreich  Rob Walker Racing16Schweiz  Joseph SiffertLotus 49Ford Cosworth DFV 3.0 V8F
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC19Neuseeland  Chris AmonFerrari 312 (67/68)Ferrari 242 3.0 V12F
21Belgien  Jacky Ickx

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Neuseeland  Chris AmonItalien  Ferrari1:27,9139,413 km/h01
02Mexiko 1934  Pedro RodríguezVereinigtes Konigreich  B.R.M.1:28,1139,096 km/h02
03Neuseeland  Denis HulmeVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford1:28,3138,781 km/h03
04Neuseeland  Bruce McLarenVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford1:28,3138,781 km/h04
05Frankreich  Jean-Pierre BeltoiseFrankreich  Matra-Ford1:28,3138,781 km/h05
06Vereinigtes Konigreich  Graham HillVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford1:28,4138,624 km/h06
07Vereinigtes Konigreich  John SurteesJapan  Honda1:28,8138,000 km/h07
08Belgien  Jacky IckxItalien  Ferrari1:29,6136,768 km/h08
09Osterreich  Jochen RindtVereinigtes Konigreich  Brabham-Repco1:29,7136,615 km/h09
10Schweiz  Joseph SiffertVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford1:29,7136,615 km/h10
11Vereinigtes Konigreich  Piers CourageVereinigtes Konigreich  B.R.M.1:29,9136,311 km/h11
12Italien  Ludovico ScarfiottiVereinigtes Konigreich  Cooper-B.R.M.1:30,8134,960 km/h12
13Vereinigtes Konigreich  Brian RedmanVereinigtes Konigreich  Cooper-B.R.M.1:31,0134,664 km/h13
14Australien  Jack BrabhamVereinigtes Konigreich  Brabham-Repco1:44,2117,605 km/hDNS

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste Runde
01Vereinigtes Konigreich  Graham HillVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford9002:15:02,106
02Neuseeland  Denis HulmeVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford900+ 15,103
03Vereinigtes Konigreich  Brian RedmanVereinigtes Konigreich  Cooper-B.R.M.890+ 1 Runde13
04Italien  Ludovico ScarfiottiVereinigtes Konigreich  Cooper-B.R.M.890+ 1 Runde12
05Frankreich  Jean-Pierre BeltoiseFrankreich  Matra-Ford812+ 9 Runden051:28,3 (47.)
Neuseeland  Bruce McLarenVereinigtes Konigreich  McLaren-Ford770DNF04
Vereinigtes Konigreich  John SurteesJapan  Honda740DNF07
Schweiz  Joseph SiffertVereinigtes Konigreich  Lotus-Ford621DNF10
Neuseeland  Chris AmonItalien  Ferrari570DNF01
Vereinigtes Konigreich  Piers CourageVereinigtes Konigreich  B.R.M.520DNF11
Mexiko 1934  Pedro RodríguezVereinigtes Konigreich  B.R.M.270DNF02
Belgien  Jacky IckxItalien  Ferrari130DNF08
Osterreich  Jochen RindtVereinigtes Konigreich  Brabham-Repco100DNF09

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich  Graham HillLotus-Ford15
02Vereinigtes Konigreich  Jim ClarkLotus-Ford9
03Neuseeland  Denis HulmeMcLaren-Ford8
04Osterreich  Jochen RindtBrabham-Repco4
05Vereinigtes Konigreich  Brian RedmanCooper-B.R.M.4
06Neuseeland  Chris AmonFerrari3
07Italien  Ludovico ScarfiottiCooper-B.R.M.3
08Frankreich  Jean-Pierre BeltoiseMatra-Ford3
09Schweiz  Joseph SiffertLotus-Ford / Cooper-Maserati0
10Vereinigtes Konigreich  John SurteesHonda0
11Rhodesien 1965  John LoveBrabham-Repco0
Sudafrika 1961  Jackie PretoriusBrabham-Climax0
Vereinigte Staaten  Dan GurneyEagle-Weslake0
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
Belgien  Jacky IckxFerrari0
Schweden  Joakim BonnierCooper-Maserati0
Vereinigtes Konigreich  Jackie StewartMatra-Ford0
Rhodesien 1965  Sam TingleLDS-Repco0
Sudafrika 1961  Basil van RooyenCooper-Climax0
Mexiko 1934  Pedro RodríguezB.R.M.0
Australien  Jack BrabhamBrabham-Repco0
Italien  Andrea de AdamichFerrari0
Vereinigtes Konigreich  Mike SpenceB.R.M.0
Sudafrika 1961  Dave CharltonBrabham-Repco0
Neuseeland  Bruce McLarenMcLaren-Ford0
Vereinigtes Konigreich  Piers CourageB.R.M.0

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford18
02Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford6
03Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco4
04Vereinigtes Konigreich  Cooper-B.R.M.4
05Italien  Ferrari3
06Frankreich  Matra-Ford3
07Vereinigtes Konigreich  McLaren-B.R.M.2
Pos.KonstrukteurPunkte
08Vereinigtes Konigreich  Cooper-Maserati0
09Japan  Honda0
Vereinigtes Konigreich  Brabham-Climax0
Vereinigte Staaten  Eagle-Weslake0
Sudafrika 1961 LDS-Repco0
Vereinigtes Konigreich  B.R.M.0

Einzelnachweise

Weblinks