Heinersreuth (Presseck)

Ortsteil von Presseck

Heinersreuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Presseck im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Heinersreuth ist von der Fläche identisch mit der ehemaligen Gemeinde.

Heinersreuth
Markt Presseck
Koordinaten:, 11° 35′ O50° 14′ 42″ N, 11° 35′ 19″ O
Höhe: 614 (610–660) m ü. NHN
Einwohner:144 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1978
Postleitzahl:95355
Vorwahl:09222
Der Pressecker Gemeindeteil Heinersreuth
Der Pressecker Gemeindeteil Heinersreuth
Das Alte Schloss Heinersreuth

Geografie

Das Dorf liegt am Fuße der Höhe (677 m ü. NHN), einer Erhebung des Frankenwaldes. Die Staatsstraße 2195 führt nach Enchenreuth (2,2 km östlich) bzw. über Schnebes nach Presseck (3 km südwestlich).[3]

Geschichte

1397 kaufte Konrad von Wildenstein die Wüstung Heinersreuth von Hans Haueisen. Das Alte Schloss wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Ab 1697 hatte die reichsunmittelbare Adelsfamilie der von Wildenstein eine eigene Gerichtsbarkeit, der auch der Heinersreuth unterstand.[4]Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Heinersreuth aus 23 Anwesen (2 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Wirtshaus mit Brau, 6 Güter, 11 Tropfhäuser). Das Hochgericht sowie die Vogtei und Grundherrschaft übte die Herrschaft Wildenstein aus.[5]

Als die reichsritterschaftlichen Territorien im Bereich des Frankenwaldes infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde Heinersreuth unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde das Dorf zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[6]

Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Heinersreuth gebildet, zu dem Birken, Breiteneben, Elbersreuth, Elbersreuthermühle, Fels, Güldenstein, Köstenberg, Köstenhof, Kreuzknock, Pinzenhof, Schmölz, Schnebes und Wustuben gehörten. Im selben Jahr entstanden drei Ruralgemeinden:

  • Heinersreuth mit Birken, Breiteneben, Elbersreuth, Elbersreuthermühle, Fels, Güldenstein, Kreuzknock, Pinzenhof, Schmölz und Wustuben;
  • Köstenberg mit Köstenhof;
  • Schnebes.

Die Gemeinde Heinersreuth war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt). Von 1816 bis 1823 war das Herrschaftsgericht Heinersreuth zuständig.[7] Ab 1862 gehörte Heinersreuth zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,524 km².[8] Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Presseck eingegliedert.[9][10]

Baudenkmäler

Am nordwestlichen Ortsrand von Heinersreuth befindet sich drei denkmalgeschützte Bauwerke, darunter das Alte Schloss Heinersreuth.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Heinersreuth

Jahr181918401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner426584605625632646695708713681630616600570569531478430396614571516425351
Häuser[11]80817976818292
Quelle[12][13][13][13][14][15][16][17][18][19][20][13][21][13][22][13][23][13][13][13][24][13][8][25]

Ort Heinersreuth

Jahr001818001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner170230269266258217271209173144
Häuser[11]30272731344250
Quelle[7][12][14][16][19][21][23][24][8][25][1]

Religion

Heinersreuth ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten sind nach Heilige Dreifaltigkeit (Presseck) gepfarrt,[5] die Katholiken gehören zur Pfarrei St. Jakobus der Ältere (Enchenreuth).[8]

Literatur

Weblinks

Commons: Heinersreuth (Presseck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten