12-Stunden-Rennen von Sebring 1991

Sebring International Raceway, Sebring, Florida, USA

Das 39. 12-Stunden-Rennen von Sebring, auch Nissan Presents the 39th Annual 12 Hours of Sebring International Grand Prix of Endurance, Sebring International Raceway, fand am 16. März 1991 auf dem Sebring International Raceway statt und war der fünfte Wertungslauf der IMSA-GTP-Serie dieses Jahres.

Gewann nach seinem Triumph 1990 die Gesamtwertung des Rennens auch 1991; der Ire Derek Daly
Nissan NPT-90, Siegerwagen von Geoff Brabham, Derek Daly und Gary Brabham

Vor dem Rennen

In den späten 1990er-Jahren wurden immer mehr Rennen in den Rennkalender der IMSA-GTP-Serie aufgenommen. 1991 wurden vor der Veranstaltung in Sebring schon vier Rennen ausgefahren. Beim 24-Stunden-Rennen von Daytona standen fünf Fahrer ganz oben auf dem Siegerpodest. Frank Jelinski, Hurley Haywood, Bob Wollek, Henri Pescarolo und Louis Krages gewannen das Rennen auf einem Joest-Porsche 962 C. Den folgenden Großen Preis von Palm Beach gewann Pete Halsmer mit einem Mazda RX-7. Es folgten Siege von Davy Jones (Jaguar XJR-10) beim 2-Stunden-Rennen von West Palm Beach und Halsmer beim dortigen 1-Stunden-Rennen.

Das Rennen

Nach zwei Siegen in Folge mit dem Nissan GTP ZX-Turbo kam die US-amerikanische Rennmannschaft des japanischen Automobilherstellers mit einem neuen Rennwagen, dem Nissan NPT-90, nach Sebring. Nach fünf Jahren Weiterentwicklung und Verbesserung des GTP-ZX-Turbo erkannte Nissan, dass die zunehmende Konkurrenz von Toyota und Jaguar den Einsatz eines neuen Autos notwendig machte, wenn die Meisterschaft verteidigt werden sollte. NPTI, die US-amerikanische Motorsport-Abteilung von Nissan, konstruierte daher ein vollkommen neues Auto. Der neue Wagen hatte statt des kantigen Aussehens des Vorgängers ein runderes und schmäleres Cockpit. Die großen Lufteinlassöffnungen an der Fahrzeugfront wurden durch kleinere ersetzt, wogegen die großen vertikalen Schnorchel des Turboladers an den Fahrzeugseiten Platz fanden.

Nissan verwendete weiterhin den VG30-Motor, ein 3,0-Liter-V6-Turbo, der schon vorher den GTP-ZX-Turbo angetrieben hatte. Die Leistung des Motors wurde gesteigert, unter anderem durch den Einsatz eines Vierventil-Zylinderkopfes anstatt des vorher verwendeten Zweiventilkopfes. Letztlich entschloss sich Nissan, 1992 beim Modell NPT-91 den Hubraum des VG-Motors auf 2,5 Liter zu reduzieren, um ihn mit zwei Turboladern ausrüsten zu können und gegenüber den Toyota-Rennwagen konkurrenzfähiger zu sein. Als Fahrer wurden unter anderem die Brüder Geoff und Gary Brabham, Söhne des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Jack Brabham, verpflichtet.

Massive Eingriffe gab es an der Rennstrecke. Ein lokaler Unternehmer übernahm das Management der Strecke, sehr zum Vorteil des 12-Stunden-Rennens. Die Piste erhielt, bis auf die Teile des alten Flughafens, einen neuen Belag. Um ein noch immer im Streckeninnenteil liegendes Gebäude nicht komplett abtragen zu müssen, wurde der Streckenverlauf an dieser Stelle so verändert, dass das alte Warenhaus nunmehr außerhalb der Strecke lag. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verbessert und erneut neue Tribünen errichtet. Die Boxenanlagen wurden komplett modernisiert und ein neuer Fußgängerübergang zwischen Innen- und Boxenbereich gebaut. Nicht zuletzt diese Umbaumaßnahmen machten aus Sebring in den kommenden Jahren eine der am meisten gebuchten Teststrecken in Nordamerika.

Zum ersten Mal seit 1965, als ein schwerer Gewitterregen die Strecke unter Wasser setzte, regnete es während des Rennens. Die Folge waren viele Dreher und Unfälle. Eine Stunde vor Rennende lag der Nissan von Vorjahressieger Derek Daly und den beiden Brabham-Brüdern komfortabel in Führung, als Daly 40 Minuten vor Schluss eine Barriere streifte und sich dabei einen Reifenschaden zuzog. Während Daly in langsamer Fahrt an die Box kam, übernahm Chip Robinson im zweiten Nissan die Spitze. 15 Minuten vor Rennende erlitt dieser Nissan technische Probleme, Robinson musste mit Zündaussetzern ebenfalls die Box ansteuern. Trotz der sehr schnellen Problembeseitigung der Mechaniker verlor er dabei eine Runde, sodass Daly und die Brabham-Brüder das Rennen doch noch gewinnen konnten.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1GTP83Vereinigte Staaten Nissan PerformanceAustralien Geoff Brabham
Irland Derek Daly
Australien Gary Brabham
Nissan NPT-90298
2GTP84Vereinigte Staaten Nissan PerformanceVereinigte Staaten Chip Robinson
Vereinigte Staaten Bob Earl
Vereinigtes Konigreich Julian Bailey
Nissan NPT-90297
3GTP6Deutschland Joest Porsche RacingFrankreich Bob Wollek
Deutschland Bernd Schneider
Italien Massimo Sigala
Porsche 962C296
4GTP7Deutschland Joest Porsche RacingDeutschland Frank Jelinski
Frankreich Henri Pescarolo
Deutschland Louis Krages
Porsche 962C295
5GTP3Vereinigtes Konigreich Bud Light Jaguar RacingVereinigte Staaten Davy Jones
Brasilien 1968 Raul Boesel
Danemark John Nielsen
Jaguar XJR-12D284
6GTP4Vereinigte Staaten Tom Milner RacingVereinigte Staaten Brian Bonner
Vereinigte Staaten Scott Sharp
Vereinigte Staaten Jeff Kline
Spice SE89P283
7Lights8Vereinigte Staaten Essex RacingVereinigte Staaten Charles Morgan
Vereinigte Staaten Jim Pace
Kudzu DG-1280
8GTO15Vereinigte Staaten Roush RacingVereinigte Staaten Max Jones
Vereinigte Staaten Robby Gordon
Ford Mustang279
9GTP10Vereinigte Staaten Hotchkis RacingVereinigte Staaten Chris Cord
Vereinigte Staaten Jim Adams
Vereinigte Staaten John Hotchkis
Spice SE90P278
10GTP30Vereinigte Staaten Momo Gebhardt RacingItalien Giampiero Moretti
Deutschland Hellmut Mundas
Schweden Stanley Dickens
Porsche 962C277
11GTO11Vereinigte Staaten Cunningham RacingKanada Jeremy Dale
Neuseeland Steve Millen
Vereinigte Staaten Johnny O’Connell
Nissan 300ZX277
12GTO63Japan MazdaVereinigte Staaten John O’Steen
Vereinigte Staaten Price Cobb
Vereinigtes Konigreich Brian Redman
Mazda RX-7275
13GTO12Vereinigte Staaten Roush RacingVereinigte Staaten Dorsey Schroeder
Vereinigte Staaten John Fergus
Ford Mustang271
14GTO12Japan MazdaVereinigte Staaten Calvin Fish
Vereinigte Staaten Pete Halsmer
Vereinigte Staaten John Morton
Mazda RX-7270
15Lights33Vereinigte Staaten Spice Engineering USAItalien Almo Coppelli
Vereinigte Staaten Jay Hill
Spice SE90P265
16GTO92Vereinigte Staaten Morrison MotorsportsVereinigtes Konigreich Andy Pilgrim
Vereinigte Staaten R. K. Smith
Chevrolet Corvette260
17GTU95Vereinigte Staaten Leitzinger RacingVereinigte Staaten Bob Leitzinger
Vereinigte Staaten David Loring
Nissan 240SX257
18GTO99Vereinigte Staaten Roush RacingVereinigte Staaten Jim Stevens
Vereinigte Staaten Jim Jaeger
Vereinigte Staaten Don Walker
Ford Mustang250
19GTU26Vereinigte Staaten Alex Job RacingVereinigte Staaten Alex Job
Vereinigte Staaten Chris Kraft
Vereinigte Staaten Jack Refenning
Porsche 911247
20Lights18Vereinigte Staaten Carlos Bobeda RacingVereinigte Staaten Andy Evans
Vereinigte Staaten George Robinson
Vereinigte Staaten Carlos Bobeda
Spice SE90P236
21GTU69Vereinigte Staaten North Coast RacingVereinigte Staaten Brad Hoyt
Vereinigte Staaten Leighton Reese
Mazda RX-7234
22GTU82Vereinigte Staaten Greer RacingVereinigte Staaten Dick Greer
Vereinigte Staaten Al Bacon
Vereinigte Staaten Peter Uria
Mazda RX-7232
23Lights54Vereinigte Staaten HDF MotorsportsVereinigte Staaten Michael Dow
Kanada David Tennyson
Vereinigte Staaten Ken Knott
Spice SE89P227
24GTU57Vereinigte Staaten KryderacingVereinigte Staaten Reed Kryder
Vereinigte Staaten Frank Del Vecchio
Vereinigte Staaten Joe Danaher
Nissan 240SX207
25GTO04Vereinigte Staaten Henry BrosnahamVereinigte Staaten Henry Brosnaham
Vereinigte Staaten Steve Roberts
Vereinigte Staaten Bobby Scolo
Argentinien Paul Mazzacane
Kanada Richard Andison
Chevrolet Camaro166
Ausgefallen
26GTP99Vereinigte Staaten All American RacersArgentinien Juan Manuel Fangio II
Vereinigte Staaten Willy T. Ribbs
Eagle HF90256
27GTP24Vereinigte Staaten John ShapiroVereinigtes Konigreich James Waver
Vereinigte Staaten John Paul junior
Porsche 962 GTi218
28Lights48Vereinigte Staaten Comptech RacingVereinigte Staaten Parker Johnstone
Vereinigte Staaten Doug Peterson
Spice SE90P204
29GTP5Vereinigte Staaten Tom Milner RacingVereinigte Staaten Tim McAdam
Vereinigte Staaten Jeff Purner
Vereinigte Staaten Fred Phillips
Spice SE89P165
30Lights80Kanada Bieri RacingItalien Ruggero Melgrati
Italien Martino Finotto
Spanien Fermín Vélez
Spice SE89P147
31GTU37Kolumbien Botero RacingNeuseeland Rob Wilson
Kolumbien Felipe Solano
Kolumbien Francisco Lopez
Kolumbien Honorato Espinosa
Mazda MX-6140
32Lights40Kanada Bieri RacingKanada Uli Bieri
Kanada John Graham
Alba AR2138
33GTO91Vereinigte Staaten Morrison MotorsportsVereinigte Staaten Stu Hayner
Vereinigte Staaten Scott Lagasse
Vereinigte Staaten Don Knowles
Chevrolet Corvette134
34Lights9Vereinigte Staaten Essex RacingVereinigte Staaten Tom Hessert
Griechenland Costas Los
Kudzu DG-1128
35GTU94Vereinigte Staaten Guy ChurchVereinigte Staaten E. J. Generotti
Vereinigte Staaten Paul Tavilla
Vereinigte Staaten Guy Church
Mazda RX-7113
36GTO53Vereinigte Staaten Bill McDillVereinigte Staaten Richard McDill
Vereinigte Staaten Bill McDill
Chevrolet Camaro112
37GTU72Vereinigte Staaten Jay Kjoller MotorsportsVereinigte Staaten Jay Kjoller
Vereinigte Staaten Patrick Mooney
Vereinigte Staaten Steve Volk
Porsche 911108
38GTU41Vereinigte Staaten Red Line RacingVereinigte Staaten Dave Russell
Vereinigte Staaten Mike Graham
Vereinigte Staaten Cameron Worth
BMW 325103
39GTP98Vereinigte Staaten All American RacersVereinigte Staaten Rocky Moran
Vereinigtes Konigreich Andy Wallace
Eagle HF9082
40Lights09Vereinigte Staaten R. J. RacingVereinigte Staaten Tommy Johnson
Vereinigte Staaten Rob Robertson
Vereinigtes Konigreich John Sheldon
Tiga GC28782
41GTO87Vereinigte Staaten PowertronVereinigte Staaten Anthony Puleo
Vereinigte Staaten John Annis
Vereinigte Staaten Tom Panaggio
Vereinigte Staaten Tom Walsh
Chevrolet Camaro75
42GTP21Schweiz AlucraftSchweiz René Herzog
Vereinigte Staaten Hurley Haywood
Sudafrika 1961 Wayne Taylor
Vereinigte Staaten Daniel Mueller
Porsche 96270
43GTU96Vereinigte Staaten Leitzinger RacingVereinigte Staaten Bob Leitzinger
Vereinigte Staaten Chuck Kurtz
Vereinigte Staaten Butch Leitzinger
Nissan 240SX52
44GTO76Vereinigte Staaten Cunningham RacingVereinigte Staaten Johnny O’Connell
Kanada Jeremy Dale
Neuseeland Steve Millen
Nissan 300ZX33
45GTP05Vereinigte Staaten Milner RacingVereinigte Staaten Craig Carter
Vereinigte Staaten Les Delano
Vereinigte Staaten Andy Petery
Fabcar GTP23
46GTO52Vereinigte Staaten Ken BuppKanada Robert Peters
Vereinigte Staaten Ken Bupp
Chevrolet Camaro3
Nicht gestartet
47GTP2Vereinigtes Konigreich Bud Light Jaguar RacingVereinigte Staaten Davy Jones
Vereinigtes Konigreich Kenny Acheson
Brasilien 1968 Raul Boesel
Jaguar XJR-12D1
48GTP1Vereinigte Staaten Nissan PerformanceAustralien Geoff Brabham
Vereinigte Staaten Chip Robinson
Irland Derek Daly
Vereinigte Staaten Bob Earl
Nissan NPT-902
49GTO77Vereinigte Staaten Cunningham RacingKanada Jeremy Dale
Neuseeland Steve Millen
Vereinigte Staaten Johnny O’Connell
Nissan 300ZX3
50GTU70Vereinigte Staaten Auto ConceptsVereinigte Staaten Boris Said III
Vereinigte Staaten Roger Schramm
Vereinigte Staaten Mike Nolan
Oldsmobile Cutlass4
Nicht qualifiziert
51GTO06Vereinigte Staaten HiTex Corp.Vereinigte Staaten Oma Kimbrough
Vereinigte Staaten Mark Montgomery
Vereinigte Staaten Hoyt Overbagh
Chevrolet Camaro5
52GTO17Vereinigte Staaten Beckett RacingVereinigte Staaten Don Beckett
Vereinigte Staaten Scott Lieb
Vereinigte Staaten Robert McElheny
Chevrolet Corvette6

1 Unfall im Training2 Trainingswagen3 Trainingswagen4 nicht trainiert5 nicht qualifiziert6 nicht qualifiziert

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
53GTP16Vereinigte Staaten Dyson RacingVereinigte Staaten Rob Dyson
Vereinigtes Konigreich James Weaver
Vereinigte Staaten John Paul junior
Porsche 962C
54Lights32Vereinigtes Konigreich SpiceKanada David TennysonSpice

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
GTPAustralien Geoff BrabhamIrland Derek DalyAustralien Gary BrabhamNissan GTP ZX-TurboGesamtsieg
LightsVereinigte Staaten Charles MorganVereinigte Staaten Jim PaceKudzu DG-1Rang 7
GTOVereinigte Staaten Max JonesVereinigte Staaten Robby GordonFord MustangRang 8
GTUVereinigte Staaten Bob LeitzingerVereinigte Staaten David LoringNissan 240SXRang 17

Renndaten

  • Gemeldet: 54
  • Gestartet: 46
  • Gewertet: 25
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: 80000
  • Wetter am Renntag: kalt und regnerisch
  • Streckenlänge: 5,955 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:02:01,391 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 298
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1774,463 km
  • Siegerschnitt: 147,458 km/h
  • Pole Position: Geoff Brabham – Nissan NPT-90 (#83) – 1:49,761 – 195,300 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Bob Wollek – Porsche 962C (#6) – 1:51,120 – 192,912 km/h
  • Rennserie: 5. Lauf zur IMSA-GTP-Serie 1991

Literatur

  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
  • J. A. Martin und Ken Welles: Prototypes – the History of the IMSA GTP Series. Bull Publishing, Phoenix 2000, ISBN 1-893618-01-3.

Weblinks

Vorgängerrennen
30-Minuten-Rennen von Palm Beach 1991
IMSA-GTP-SerieNachfolgerennen
1-Stunden-Rennen von Miami 1991