12-Stunden-Rennen von Sebring 2000

12-Stunden-Rennen

Das 48. 12-Stunden-Rennen von Sebring, auch The 48th Annual Superflo 12 Hours of Sebring presented by Dodge, Sebring International Raceway, fand am 18. März 2000 auf dem Sebring International Raceway statt und war der erste Wertungslauf der ALMS-Saison 2000.

Gab in Sebring 2000 sein Renndebüt, der Cadillac Northstar LMP
Erster Sieg für Audi in Sebring. Der zweitplatzierte R8 mit der Startnummer 77; hier beim Goodwood Festival of Speed 2009
War gegen die Hersteller-LMP-Rennwagen chancenlos; der Lola B2K/10

Vor dem Rennen

Mit der Saison des Jahres 2000 ging die American Le Mans Series in ihr zweites Jahr. Die ALMS-Saison 1999 hatte bei den Fahrern mit dem Gesamtsieg von Elliott Forbes-Robinson (LMP und Gesamt), Olivier Beretta (GTS) und Cort Wagner (GT) geendet. Die Gesamtwertung der Hersteller sicherte sich Panoz. Wie im Vorjahr war das Rennen in Sebring der erste Wertungslauf der Saison.

Das Rennen

Großes Interesse bei den US-amerikanischen Medien erzeugte der Eintritt von Cadillac in den internationalen Motorsport. Der Cadillac Northstar LMP gab in Sebring sein Renndebüt. Bei General Motors entschieden die Verantwortlichen, dass anders als beim Corvette-Programm in den ersten Jahren des Wettbewerbseinsatzes keine komplett neuen Fahrzeuge gebaut werden sollten. Stattdessen ging man von einem bereits etablierten Fahrgestell aus und setzte einen eigenen Motor ein. Man wandte sich zu diesem Zweck an Riley & Scott und die Konstrukteure des erfolgreichen Riley & Scott Mk III-Fahrgestells. GM nutzte das Basischassis des MK III, entwickelte aber eine eigenständige Karosserie.

Eine stark weiterentwickelte 650 bhp-(478 kW)-Version des Northstar-Motors wurde von der GM-Rennabteilung anfangs für die Indy Racing League ab 1995 verwendet; ab 2000 wurde er im Northstar-LMP-Programm eingesetzt. Die beiden Motoren besaßen 4,0 l Hubraum, aber die Version für Northstar LMP hatte zwei Turbolader. Der Motor für die Northstar LMP basierte auf einer kleineren 4,0 l-Variante des Northstar, der in Cadillac-Serienfahrzeugen eingesetzt war, die Codenummer L47 hatte und im Oldsmobile Aurora eingebaut war. Er wurde bereits 1995 auf die Erfordernisse des Rennsports in der Indy Racing League angepasst, nun aber sorgfältig überarbeitet, sodass nicht nur die Höchstleistung zunahm, sondern auch auf Standfestigkeit geachtet wurde. McLaren unterstützte GM in der Entwicklung der neuen Rennmaschine, und IHI lieferte die beiden Turbolader, die die Leistungsausbeute verbessern sollten.

Im Rennen waren die eingesetzten Cadillac gegen die LMP-Fahrzeuge von Audi und BMW chancenlos. Einzig der Panoz LMP-1 Roadster S, der von David Brabham, Pierre-Henri Raphanel und Jan Magnussen gefahren wurde und in der Anfangsphase sogar zweimal in Führung lag, konnte bis zu technischen Problemen mithalten. Zwei Audi R8 und zwei BMW V12 LMR lieferten sich ein rennenlanges Duell um den Gesamtsieg, das durch perfekte Boxenstopps mit einem Audi-Doppelsieg endete.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1LMP78Vereinigte Staaten Audi Sport North AmericaDeutschland Frank Biela
Danemark Tom Kristensen
Italien Emanuele Pirro
Audi R8360
2LMP77Vereinigte Staaten Audi Sport North AmericaItalien Rinaldo Capello
Vereinigtes Konigreich Allan McNish
Italien Michele Alboreto
Audi R8360
3LMP42Deutschland BMW MotorsportFinnland JJ Lehto
Deutschland Jörg Müller
BMW V12 LMR359
4LMP43Deutschland BMW MotorsportVereinigte Staaten Bill Auberlen
Frankreich Jean-Marc Gounon
Vereinigtes Konigreich Steve Soper
BMW V12 LMR358
5LMP27Vereinigte Staaten Doran Lista RacingBelgien Didier Theys
Italien Mauro Baldi
Schweiz Fredy Lienhard
Doran Special337
6LMP19Vereinigte Staaten Team CadillacBelgien Eric van de Poele
Sudafrika Wayne Taylor
Italien Max Angelelli
Cadillac Northstar LMP331
7GTS91Frankreich Viper Team OrecaMonaco Olivier Beretta
Osterreich Karl Wendlinger
Frankreich Dominique Dupuy
Dodge Viper GTS-R327
8GTS92Frankreich Viper Team OrecaVereinigte Staaten David Donohue
Vereinigte Staaten Tommy Archer
Belgien Marc Duez
Dodge Viper GTS-R326
9GTS93Frankreich Viper Team OrecaFrankreich Jean-Philippe Belloc
Portugal Ni Amorim
Frankreich Anthony Beltoise
Dodge Viper GTS-R321
10GT5Vereinigte Staaten Dick Barbour RacingDeutschland Dirk Müller
Deutschland Lucas Luhr
Porsche 911 GT3-R313
11GT70Vereinigte Staaten Skea Racing InternationalVereinigtes Konigreich Johnny Mowlem
Vereinigte Staaten David Murry
Porsche 911 GT3-R308
12GTS33Deutschland Konrad MotorsportDeutschland Franz Konrad
Vereinigte Staaten Charles Slater
Vereinigte Staaten John Paul junior
Porsche 911 GT2307
13GT03Vereinigte Staaten Reiser Callas RennsportVereinigte Staaten Craig Stanton
Vereinigte Staaten Hurley Haywood
Vereinigte Staaten Joel Reiser
Porsche 911 GT3-R306
14GT07Deutschland RWS MotorsportItalien Luca Riccitelli
Osterreich Philipp Peter
Osterreich Dieter Quester
Porsche 911 GT3-R302
15GT41Schweiz Team LR OrganisationFrankreich Christophe Bouchut
Italien Angelo Zadra
Porsche 911 GT3-R302
16GTS4Vereinigte Staaten Corvette RacingVereinigtes Konigreich Andy Pilgrim
Vereinigte Staaten Kelly Collins
Frankreich Franck Fréon
Chevrolet Corvette C5-R300
17GT71Vereinigte Staaten Skea Racing InternationalVereinigte Staaten Grady Willingham
Vereinigte Staaten Lloyd Hawkins
Australien Rohan Skea
Porsche 911 GT3-R284
18GT87Vereinigte Staaten MCR NygmatechVereinigtes Konigreich Ian James
Vereinigte Staaten Tim Robertson
Portugal João Barbosa
Porsche 911 Carrera RSR276
19GT66Vereinigte Staaten The Racers GroupVereinigte Staaten Kevin Buckler
Vereinigte Staaten Robert Nagel
Vereinigte Staaten Mike Fitzgerald
Porsche 911 GT3-R266
20GT89Vereinigte Staaten MCR NygmatechVereinigte Staaten Dave Dullum
Vereinigte Staaten James McCormick
Vereinigte Staaten Kurt Baumann
Porsche 911 GT3-R258
21LMP37Vereinigte Staaten Intersport RacingVereinigte Staaten Jon Field
Vereinigte Staaten Dale Whittington
Vereinigte Staaten Don Whittington
Lola B98/10181
22GT88Vereinigte Staaten MCR NygmatechVereinigte Staaten Peter Baron
Vereinigte Staaten Tony Kester
Vereinigte Staaten Leo Hindery
Porsche 911 GT3-R147
Ausgefallen
23GT51Vereinigte Staaten Dick Barbour RacingVereinigte Staaten Sascha Maassen
Frankreich Bob Wollek
Porsche 911 GT3-R251
24LMP1Vereinigte Staaten Panoz Motor SportsAustralien David Brabham
Frankreich Pierre-Henri Raphanel
Danemark Jan Magnussen
Panoz LMP-1 Roadster S249
25GT23Vereinigte Staaten MCR Aspen KnollsVereinigte Staaten Shane Lewis
Vereinigte Staaten Cort Wagner
Vereinigte Staaten Bob Mazzuoccola
Porsche 911 GT3-R229
26GTS3Vereinigte Staaten Corvette RacingKanada Ron Fellows
Vereinigte Staaten Chris Kneifel
Vereinigtes Konigreich Justin Bell
Chevrolet Corvette C5-R201
27LMP38Vereinigte Staaten Champion RacingVereinigtes Konigreich James Waever
Vereinigte Staaten Dorsey Schroeder
Deutschland Ralf Kelleners
Lola B2K/10165
28LMP31Frankreich Motorola-DAMSFrankreich Emmanuel Collard
Frankreich Éric Bernard
Cadillac Northstar LMP163
29GT30Vereinigte Staaten White Lightning RacingVereinigte Staaten Rod McLeod
Vereinigte Staaten Gunnar Jeannette
Deutschland Michael Lauer
Porsche 911 GT3-R143
30GT6Vereinigte Staaten Prototype Technology GroupVereinigte Staaten Boris Said III
Vereinigte Staaten Johannes van Overbeek
Deutschland Hans-Joachim Stuck
BMW M3 E46141
31GTS08Vereinigte Staaten Roock Motorsport North AmericaVereinigte Staaten Vic Rice
Deutschland Claudia Hürtgen
Deutschland Hubert Haupt
Porsche 911 GT2125
32LMP06Kanada Multimatic MotorsportKanada Scott Maxwell
Kanada David Empringham
Kanada John Graham
Lola B98/10124
33GT10Vereinigte Staaten Prototype Technology GroupVereinigte Staaten Peter Cunningham
Vereinigte Staaten Brian Cunningham
Vereinigte Staaten Darren Law
BMW M3 E36106
34GT52Deutschland Seikel MotorsportVereinigte Staaten Philip Collin
Vereinigte Staaten Kurt Mathewson
Kanada Tony Burgess
Porsche 911 GT3-R105
35LMP9Vereinigte Staaten Team CadillacFrankreich Franck Lagorce
Vereinigtes Konigreich Andy Wallace
Cadillac Northstar LMP87
36LMP2Vereinigte Staaten Panoz Motor SportsVereinigte Staaten Johnny O’Connell
Japan Hiroki Katō
Panoz LMP-1 Roadster S79
37GTS09Vereinigte Staaten Roock Motorsport North AmericaVereinigte Staaten Zak Brown
Osterreich Manfred Jurasz
Vereinigte Staaten Stephen Earle
Porsche 911 GT276
38LMP36Vereinigte Staaten Johansson Matthews RacingSchweden Stefan Johansson
Vereinigtes Konigreich Guy Smith
Vereinigte Staaten Jim Matthews
Reynard 2KQ65
39GT23Vereinigte Staaten Alex Job RacingVereinigte Staaten Randy Pobst
Belgien Bruno Lambert
Vereinigte Staaten Mike Conte
Porsche 996 GT3-R59
40LMP0Italien Team Rafanelli SRLItalien Pierluigi Martini
Italien Domenico Schiattarella
Belgien Didier de Radiguès
Lola B2K/1052
41LMP74Vereinigte Staaten Robinson RacingVereinigte Staaten Jack Baldwin
Vereinigte Staaten George Robinson
Vereinigte Staaten Irv Hoerr
Reynard 2KQ38
42LMP02Deutschland Pole TeamDeutschland Norman Simon
Deutschland Günther Blieninger
Vereinigte Staaten Mark Simo
Riley & Scott Mk III38
Nicht gestartet
43GT6TVereinigte Staaten Prototype Technology GroupVereinigte Staaten Mark Simo
Vereinigte Staaten Boris Said III
Vereinigte Staaten Bill Auberlen
BMW M3 E361

1 nicht trainiert

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
44LMP8Vereinigte Staaten Philip Creighton Motorsport Ltd.Vereinigte Staaten Scott Schubot
Vereinigte Staaten Henry Camferdam
Lola B2K/10
45LMP29Vereinigte Staaten Intersport RacingRiley & Scott Mk III
46LMP32Frankreich Motorola-DAMSFrankreich Christophe Tinseau
Belgien Marc Goossens
Cadillac Northstar LMP
47LMP39Vereinigte Staaten Johansson Matthews RacingVereinigte Staaten Jim MatthewsReynard 2KQ
48GT69Kanada Kyser RacingKanada Kye Wankum
Kanada Greg Doff
Kanada Rudy Bartling
Porsche 911 GT3-R
49GT75Vereinigte Staaten Gunnar Porsche RacingDeutschland Michael Lauer
Vereinigte Staaten Mike Brockman
Vereinigte Staaten Gunnar Jeannette
Porsche 911 GT3-R
50LMP79Vereinigte Staaten Sezio Florida Racing TeamFrankreich Patrice Roussel
Vereinigte Staaten John Macaluso
Norma M-2000-01
51GT94Vereinigte Staaten Trinkler MotorsportsVereinigte Staaten Owen TrinklerChevrolet Corvette C5

Klassensieger

KlasseFahrerFahrerFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
LMPDeutschland Frank BielaDanemark Tom KristensenItalien Emanuele PirroAudi R8Gesamtsieg
GTSMonaco Olivier BerettaOsterreich Karl WendlingerFrankreich Dominique DupuyDodge Viper GTS-RRang 7
GTDeutschland Dirk MüllerDeutschland Lucas LuhrPorsche 911 GT3-RRang 10

Renndaten

  • Gemeldet: 51
  • Gestartet: 42
  • Gewertet: 22
  • Rennklassen: 3
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: warm und windig
  • Streckenlänge: 5,955 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 12:02:00,160 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 360
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2143,646 km
  • Siegerschnitt: 178,141 km/h
  • Pole Position: Frank Biela – Audi R8 (#78) – 1:48,825 = 196,980 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Frank Biela – Audi R8 (#78) – 1:50,286 = 194,370 km/h
  • Rennserie: 1. Lauf zur ALMS-Saison 2000

Literatur

  • J. A. Martin und Ken Welles: Prototypes – the History of the IMSA GTP Series. Bull Publishing, Phoenix 2000, ISBN 1-893618-01-3.

Weblinks

Vorgängerrennen
2:45-Stunden-Rennen von Las Vegas 1999
American Le Mans SeriesNachfolgerennen
2:45-Stunden-Rennen von Charlotte 2000