Lufthansa
Die Lufthansa AG betreibt unter der Marke Deutsche Lufthansa, auch Lufthansa oder Lufthansa German Airlines (intern auch Lufthansa Passage), ihr deutsches Fluggastgeschäft, das in der Öffentlichkeit gemeinhin als Flagcarrier Deutschlands wahrgenommen wird. Wegen des Firmenlogos wird die Lufthansa häufig auch als „Kranich-Airline“ bezeichnet. Ihre beiden Drehkreuze befinden sich am Frankfurter Flughafen und am Flughafen München.[2]
Deutsche Lufthansa | |
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Airbus A350-900 der Lufthansa in der 2018 eingeführten Bemalung | |
IATA-Code: | LH |
ICAO-Code: | DLH |
Rufzeichen: | LUFTHANSA |
Gründung: | 1926 in Berlin Auflösung 1945 Verbot und Liquidation 1951 Neugründung: 1953 |
Sitz: | Köln, Deutschland |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Frankfurt Main |
Unternehmensform: | AG |
IATA-Prefixcode: | 220 |
Leitung: | Carsten Spohr (Vorstandsvorsitzender) Christina Foerster |
Mitarbeiterzahl: | 36.707 (31. Dezember 2023)[1] |
Umsatz: | 16,2 Milliarden € (2023)[1] |
Bilanzsumme: | 45,3 Milliarden € (2023, Konzern)[1] |
Gewinn: | 0,87 Milliarden €[1] (2023, EBIT) |
Fluggastaufkommen: | 60,3 Millionen (2023)[1] |
Allianz: | Star Alliance |
Vielfliegerprogramm: | Miles & More |
Flottenstärke: | 280 (+ 139 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.lufthansa.com |
Geschichte
Vorgänger
Einer der Vorgänger der Lufthansa, die Deutsche Luft-Reederei, die bereits den stilisierten Kranich von Otto Firle als Logo auf ihren Flugzeugen hatte, nahm am 5. Februar 1919 die erste Fluglinie Deutschlands zwischen Berlin und Weimar in Betrieb.Der Name Lufthansa, anfangs noch Luft Hansa, wurde 1924 erstmals verwendet. Anlässlich einer Feier zur Einweihung der Strecke Dresden-München durch die Vorgängerfluggesellschaft Junkers Flugverkehr im Dresdner Rathaus wurde der Name für die geplante neue Fluggesellschaft erstmals gebraucht.[3] Der Unternehmensname ist eine Reverenz an die Hanse, den Zusammenschluss niederdeutscher Kaufleute im Mittelalter. Das althochdeutsche Wort „Hansa“ bedeutet „Schar“ im Sinne einer Gruppe.[4]
Diese erste Fluggesellschaft mit dem Firmennamen Luft Hansa wurde am 6. April 1926 durch den Zusammenschluss der beiden Fluggesellschaften Deutscher Aero Lloyd AG und Junkers Luftverkehr AG unter dem Namen Deutsche Luft Hansa AG mit Sitz in Berlin gegründet. Ein Teil der Gründungsmitglieder verfolgte zwar damit Ziele des Aufbaus einer zivilen Luftfahrt für Deutschland. Aber sie konnten sich gegen die Macht der damit reine militärische Ziele verfolgenden Gruppe nicht durchsetzen.[5] 1933 wurde das Unternehmen in Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft umbenannt.[6]
Ab diesem Zeitpunkt dominierten die Bestrebungen, seit der Bildung des Reichsluftfahrtministeriums, mit dem Unternehmen, vorrangig Ziele zur Errichtung einer deutschen Luftwaffe durchzusetzen. Der Höhepunkt war dazu im November 1941 erreicht. Sie befand sich nun im Zentrum der deutschen Rüstung und schuf eine neue Qualität, des bereits seit 1939 betriebenen Einsatzes von Kriegsgefangenen und weiteren Gruppen von Zwangsarbeitern.[7] Die Gesellschaft musste auf Veranlassung der Alliierten mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 jegliche Aktivitäten einstellen. „The Deutsche Lufthansa was a major government instrument in the development of military air strength“ lautete ihr einhelliges Urteil.[8] Nachdem immer wieder Versuche unternommen wurden, trotz des Verbotes einzelne Segmente wieder aufleben zu lassen oder dieses zu unterlaufen,[9] veranlassten 1951 die Alliierten dann endgültig die Liquidierung des Unternehmens Deutsche Lufthansa AG. Sie galt wegen ihrer Verquickung in das verbrecherische NS-System als Teil der Luftwaffe und musste demgemäß nach Gesetz Nr. 34 vom 20. August 1946 aufgelöst werden. Die „Aufrechterhaltung, Bildung und Wiederherstellung“ eines solchen Unternehmens war gesetzwidrig.[10] Dieser Grundsatz im Umgang mit allen verbrecherischen Organisationen des NS-Regimes wurde nochmals ausdrücklich nach der Vorlage des Berichtes von Martin Wronsky 1946 bestätigt. Wie kein anderer der noch lebenden Gründungsväter der Deutschen Luft Hansa AG hatte er entschieden an der festen Verzahnung von Luftwaffe und Lufthansa seit 1926 gewirkt.
Die heutige Deutsche Lufthansa AG ist formal keine Rechtsnachfolgerin der „ersten“, bereits 1926 in Berlin gegründeten Deutsche Luft Hansa AG, die ab 1933 nationalsozialistisch geprägt war. Dessen ungeachtet sehen sowohl Historiker als auch die heutige Deutsche Lufthansa AG einen inneren historischen Zusammenhang zwischen der damaligen, seit 1933 nationalsozialistisch geprägten Lufthansa und der heutigen Lufthansa, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Intentionen (Einzelheiten im Abschnitt Kritik):
- Mit Blick auf das NSDAP-Regime ist dem heutigen Unternehmen bei seiner Selbstdarstellung eine bewusste Verdrängung der Verstrickung in das NSDAP-Regime nachgewiesen worden.[11][12][13][14] In der Zeit von 1933 bis 1945 beschäftigte die Lufthansa, die im Zweiten Weltkrieg Passagierflugzeuge auch für Kriegszwecke einsetzte, aus wirtschaftlichem Kalkül mindestens 10.000 Männer, Frauen und Kinder unterschiedlicher Nationalität als Zwangsarbeiter, die wegen ihrer ethnischen Herkunft bzw. ihres jüdischen Hintergrunds oder ihrer politischen Überzeugung in nationalsozialistische Gefangenschaft geraten waren.
- Mit der Begründung, die Lufthansa sei nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet worden, bestreitet die heutige Deutsche Lufthansa AG jedweden Anspruch gegen das Unternehmen auf Entschädigung und Rentenzahlungen an damalige Zwangsarbeiter. Dessen ungeachtet stellt das heutige Unternehmen seinen ersten Linienflug am 1. April 1955 als „Neubeginn“ der traditionsreichen Lufthansa dar und macht sich in diesem Zusammenhang die technischen Fortschritte in der deutschen Verkehrsluftfahrt vor Gründung der heutigen Deutschen Lufthansa als Unternehmensgeschichte zu eigen.[15] Im Jahr 1999 überwies das Unternehmen umgerechnet 20 Millionen Euro an den Zwangsarbeiterfond der deutschen Wirtschaft.[16]
Die heutige Deutsche Lufthansa stand ebenfalls in keinerlei rechtlicher Beziehung mit der Deutschen Lufthansa der DDR, die am 1. Juli 1955 gegründet und bereits 1963 wieder liquidiert wurde. Der Flugbetrieb dieser Gesellschaft wurde später von der Interflug weitergeführt.[17]
Heutige Lufthansa (gegründet 1953)
Die heutige Deutsche Lufthansa AG wurde im Jahr 1953 zunächst als Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf (LUFTAG) gegründet und 1954 im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt. Den Linienflugbetrieb nahm das Unternehmen am 1. April 1955 auf, nachdem die Bundesrepublik ihre Lufthoheit wiedererlangt hatte.Bis 1963 war die Deutsche Lufthansa zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. Noch bis 1994 war sie der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1997 ist die Deutsche Lufthansa AG abgesehen von einem temporären Wiedereinstieg der Bundesrepublik Deutschland während der COVID-19-Pandemie[18] vollständig privatisiert. Größter Anteilseigner (Stand: August 2022) ist Klaus-Michael Kühne[19] vor dem deutschen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).[20]Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die Deutsche Lufthansa zu einem Luftverkehrs-Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen, die als eigenständige Tochtergesellschaften geführt werden. Darunter sind zum Beispiel die Luftfracht in der Lufthansa Cargo AG, die Flugzeugwartung in der Lufthansa Technik AG und das Catering in der LSG Service Holding AG. Seit Mitte der 2000er Jahre übernahm die Deutsche Lufthansa AG darüber hinaus mehrere europäische Fluggesellschaften, darunter Swiss International Air Lines, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Air Dolomiti, Eurowings, Teile der Air Berlin sowie zeitweise auch British Midland Airways.
Flugbetrieb
Drehkreuze
Die Lufthansa betreibt zwei übergeordnete Drehkreuze:
- Der Flughafen Frankfurt Main ist das größte Lufthansa-Drehkreuz (157 Ziele), hier starten die meisten Interkontinentalflüge.
- Vom Flughafen München (152 Ziele) verkehren die meisten kontinentalen Flüge.[21]
Streckennetz
Ab Frankfurt und München fliegt Lufthansa viele Ziele innerhalb Europas sowie in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und dem Nahen Osten an. Australien und Neuseeland fliegt Lufthansa nicht mehr an, sondern bedient diese in Kooperation mit Star-Alliance-Partnern über deren Drehkreuze in Singapur (Singapore Airlines), Bangkok (Thai Airways) sowie Los Angeles und San Francisco (United Airlines). Zudem bestehen Codeshare-Abkommen mit Air New Zealand für Strecken über Hongkong, Los Angeles, San Francisco und Vancouver. Die letzte von Lufthansa selbst durchgeführte Australien-Verbindung bestand von Sommerflugplan 1994 bis zum Ende des Sommerflugplans 1995 dreimal wöchentlich von Frankfurt (LH796/LH797) über Bangkok nach Sydney und zurück. Eingesetzt wurde dabei eine Boeing 767 aus der Flotte der Condor.
Die längsten regelmäßig geflogenen Nonstop-Passagierflüge (gemessen an der flugplanmäßigen Blockzeit) sind die Verbindung von Tokio-Haneda zurück nach München und Frankfurt (regulär 11:10 Stunden und 9.384 km (Frankfurt) bzw. 9.381 km (München), aktuell jeweils 14:20 Stunden und etwa 12.800 km), da auf Grund des Kriegs in der Ukraine als Reaktion auf Luftraumsperren in der EU für russische Fluggesellschaften Russland seinen Luftraum ebenfalls für EU-Fluggesellschaften gesperrt hat und somit ein Umweg nötig ist. Dieser führt derzeit von Tokio aus nordostwärts über den Nordpazifik, die Beringstraße entlang vorbei an Alaska und Nunavut bis auf etwa 83° nördlicher Breite und von da an südwärts über Grönland Richtung Zentraleuropa. Die jeweiligen Hinflüge von Frankfurt bzw. München nach Tokio führen hingegen südlich an Russland vorbei über das Schwarze Meer, Georgien, Kasachstan, das nördliche China sowie Südkorea nach Japan. Dadurch verlängert sich die Flugzeit um lediglich etwa 80 Minuten gegenüber der regulären Route über Russland auf ca. 12:35 Stunden. Der längste reguläre Flug (ohne Umwege) ist die Verbindung von Frankfurt nach Buenos Aires-Ezeiza (Hinweg 13:50 Stunden, Rückweg 13:15 Stunden, 11.515 km), gefolgt von Frankfurt nach Singapur-Changi (Hinweg 12:15 Stunden, Rückweg 13:05 Stunden, 10.284 km), Frankfurt nach Kuala Lumpur (Hinweg 12:15 Stunden, Rückweg 13:30 Stunden, 10.000 km; wurde zum 1. März 2016 eingestellt)[22] sowie die Strecken von München nach Los Angeles (Hinweg 12:20 Stunden, Rückweg 11:25 Stunden, 9.625 km) und München nach São Paulo-Guarulhos (Hinweg 12:40 Stunden, Rückweg 11:50 Stunden, 9.868 km).
Am 31. Januar 2021 stellte die Lufthansa inmitten der Corona-Pandemie einen neuen konzerninternen Nonstop-Rekordflug auf. Der Airbus A350-941 „Braunschweig“ (D-AIXP) brachte in einer Flugzeit von 15 Stunden und 37 Minuten Forscher und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts von Hamburg aus in das 13.300 km entfernte Mount Pleasant auf den Falklandinseln. Der Rückflug erfolgte am 3. Februar 2021 nonstop mit einer Flugzeit von 14 Stunden und 4 Minuten und einer Entfernung von 12.950 km nach München.[23]
Der bisherige Rekordflug war am 19. Januar 2011 erfolgt. Der Airbus A340-600 „Lübeck“ (D-AIHF) flog Kreuzfahrtpassagiere mit einer Flugzeit von 14:48 Stunden vom Flughafen München zum Honolulu International Airport und überbot damit den vorherigen Rekord aus dem Jahr 2010 um fünf Minuten, als eine A340-600 der Lufthansa im Kreuzfahrtcharter von München zum Flughafen Santiago de Chile geflogen war.[24]
Lufthansa war unter den ersten westlichen Fluggesellschaften, die neben Moskau und St. Petersburg weitere Ziele in der ehemaligen Sowjetunion anflogen, und betrieb jahrelang erfolgreich bis zu 14 verschiedene Strecken. Nach der Annexion der Krim schwächte sich die Nachfrage nach Flügen nach Russland deutlich ab. Ab Herbst 2015 wurden deshalb nur noch die ursprünglichen Ziele Moskau und St. Petersburg weiter bedient[25][26] und die Flüge nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 ganz eingestellt.
Passagiere
Die Lufthansa hat in den vergangenen Jahren meist Passagiere hinzugewinnen können – so stiegen die Fluggastzahlen von 58,8 Mio. (2010) auf 71,3 Mio. (2019).
In der Lufthansa Group haben sich in den vergangenen Jahren durch Neugründungen sowie über Zukäufe anderer Fluggesellschaften die Passagierzahlen noch deutlicher erhöht. So lag die Passagierzahl aller Flugunternehmen 2010 bei 91,2 Mio., im Jahr 2019 bei 145,2 Mio. beförderten Fluggästen.
Die Corona-Krise wird im gesamten Luftverkehr ab 2020 zu deutlichen Passagier-Rückgängen führen und nach Schätzungen der Unternehmensführung erst wieder 2022 oder 2023 das Niveau von 2019 erreichen.
Seit rund zwei Jahrzehnten macht der Lufthansa die zunehmende Konkurrenz der Golf-Airlines im Langstreckengeschäft zwar zu schaffen, sie konnte sich jedoch im Wettbewerb bisher behaupten.
Flugnummernsystem
Die Flugnummern werden nach einem festen Schema verteilt. So haben Frühflüge üblicherweise eine kleinere Nummer als Flüge auf der gleichen Strecke später am Tag.[27] Flüge von Frankfurt und München aus haben in der Regel eine gerade Endziffer, Flüge dorthin zurück eine ungerade.
Nummern | Linie, Zweck und Ziel | Drehkreuz oder Region |
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LH001 – LH399 | Innereuropäisch | FRA |
LH400 – LH499 | Nord- und Zentralamerika | Alle |
LH500 – LH599 | Zentral-, Südamerika und Afrika | |
LH600 – LH699 | Naher Osten und GUS-Staaten | |
LH700 – LH799 | Asien | |
LH800 – LH1499 | Innereuropäisch | FRA |
LH1600 – LH2799 | Innereuropäisch | MUC |
LH3400 – LH3799 | AIRail, Bus | FRA |
LH5200 – LH7999 | Codesharing der Lufthansa Passage | Alle |
LH6000 Suffix1) – LH7999 Suffix | Parallele Nutzung von Flugnummern mit einem Suffix für LKW-Dienste der Lufthansa Cargo | |
LH8000 – LH8515 | Flüge der Lufthansa Cargo | |
LH8516 – LH9799 | Codesharing der Lufthansa Passage | |
LH9800 – LH9999 | Flugnummern für Spezialflüge (z. B. Trainings- und Werkstattflüge) |
1) Seit 2009 gelten für alle LKW-Dienste Suffix-Flugnummern, bei denen an die Flugnummer ein Buchstabe angehängt wird, z. B. „LH7000A“. Dadurch können die bisherigen Cargo-Flugnummern im Bereich von 7000 bis 7999 parallel genutzt werden:
- ohne Suffix von Lufthansa Passage
- mit Suffix von Lufthansa Cargo.
Lufthansa Group
Hauptartikel: Lufthansa Group
Die Lufthansa Group ist eine Gruppe aus Fluggesellschaften in Besitz von Lufthansa. Ihr gehören Brussels Airlines, Swiss International Airlines, Edelweiss, Air Dolomiti, Austrian Airlines, Lufthansa Cargo, Lufthansa CityLine, Eurowings, Eurowings Discover, und bis 2020, Germanwings. Alle Fluggesellschaften sind ebenfalls Teil der Luftfahrtallianz Star Alliance. Lufthansa Group ist hinter der Ryanair Group die zweitgrößte Gesellschaft nach Passagierzahlen mit 93 Millionen im Jahr 2022. Lufthansa plant ITA Airways schrittweise zu übernehmen, wenn die benötigten Genehmigungen vorliegen.[28][29]
Flotte
Unter dem Markennamen „Lufthansa“ werden die Flotten der Lufthansa (Lufthansa German Airlines[30]), Lufthansa CityLine und Lufthansa Cargo betrieben. Die Flugzeuge der Lufthansa German Airlines sind in Frankfurt und München stationiert.
Aktuelle Flotte
Im August 2023 bestand die Flotte der Lufthansa Passage[2] (Lufthansa German Airlines) aus 274 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,7 Jahren:[31]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[32][33] | Kennzeichen | Anmerkungen | Sitzplätze[34](First/ Business/ Eco+/Eco) | Durchschnittsalter |
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Airbus A319-100 | 23 | D-AIL (ab 1996) D-AIB (ab 2009) | fünf inaktiv; elf weitere A319-100 werden durch Lufthansa Cityline betrieben | 138 (-/var./-/var.) | 20,3 Jahre | |
Airbus A320-200 | 53 | D-AIP (1989 bis 2020) D-AIQ (ab 1991) D-AIZ (ab 2009) D-AIU (ab 2014) D-AIW (ab 2017) | 42 mit Sharklets ausgestattet | 168 (-/var./-/var.) 180 (-/var./-/var.) | 10,4 Jahre | |
Airbus A320neo | 30 | 31[35] | D-AIN (ab 2016) (P&W) D-AIJ (ab 2020) (P&W) D-AII (ab 2023) (CFM) | drei inaktiv; Erste Auslieferung am 20. Januar 2016; Lufthansa ist Erstkunde der A320neo; 43 mit Pratt & Whitney PW1000G, 26 mit CFM International LEAP-1A; drei weitere A320neo werden durch Lufthansa Cityline betrieben | 180 (-/var./-/var.) | 4,7 Jahre |
Airbus A321-100 | 20 | D-AIR (ab 1994) | acht inaktiv | 200 (-/var./-/var.) | 28,1 Jahre | |
Airbus A321-200 | 40 | D-AIS (ab 1999) D-AID (ab 2010) | drei inaktiv | 14,7 Jahre | ||
Airbus A321neo | 17 | 17[36] | D-AIE (ab 2019) (P&W) D-AIO (ab 2022) (CFM) | Auslieferung seit 2019; 18 mit PW1000G, 25 mit LEAP-1A | 215 (-/var./-/var.) | 2,5 Jahre |
Airbus A330-300 | 11 | D-AIK (ab 2004) | einer inaktiv | 255 (-/42/28/185) | 14,3 Jahre | |
Airbus A340-300 | 17 | D-AIG (ab 1996) D-AIF (ab 2000) | zwei inaktiv; Lufthansa ist weltgrößter Betreiber der A340-300 | 279 (-/30/28/221) 251 (-/42/28/181)[37] | 23,9 Jahre | |
Airbus A340-600 | 10 | D-AIH | einer inaktiv | 297 (8/44/32/213)[38] | 16,0 Jahre | |
Airbus A350-900 | 21 | 32[39] | D-AIX (ab 2016) D-AIV (ex Philippine Airlines) | zwei inaktiv; Ersatz für A340. 6 mit neuen Sharklets. 17 von 45 Bestellungen ausgeliefert, 4 von Philippine Airlines geleast übernommen (2022).[40] | 293 (-/48/21/224) 319 (-/36/21/262) | 5,2 Jahre |
Airbus A350-1000 | 10[41] | – offen – | ||||
Airbus A380-800 | 6 | D-AIM | drei aktiv; von ursprünglich 14 wurden 6 an Airbus verkauft, bis 2025 ist geplant, die zuvor geparkten verbliebenen 8 A380 schrittweise zu reaktivieren.[42] | 509 (8/78/52/371) | 11,7 Jahre | |
Boeing 747-400 | 8 | D-ABV (ab 1991) D-ABT (ab 2001) | eine inaktiv; werden ausgemustert und durch Boeing 777-9 ersetzt | 371 (-/67/32/272) 393 (-/53/32/308) | 23,4 Jahre | |
Boeing 747-8I | 19 | D-ABY (ab 2012) | eine inaktiv; Lufthansa ist weltgrößter Betreiber der Boeing 747-8 | 340 (8/92/32/208) 364 (8/80/32/244) | 9,9 Jahre | |
Boeing 777-9 | 20[43] | D-ABT (ab 2022) | Auslieferung frühestens ab 2025;[44] Ersatz für Boeing 747-400 | – offen – | ||
Boeing 787-9 | 5 | 29[45] | D-ABP (ab 2022) | Auslieferung vsl. bis 2027; Bestellung wurde von der Lufthansa Group getätigt. Die fünf Boeing 787-9, welche die Konfiguration von Hainan Airlines besitzen, werden an Austrian Airlines abgegeben.[46] | 294 (-/26/21/247) | 3,5 Jahre |
Gesamt | 280 | 139 | 11,7 Jahre |
Flottenpolitik
Als einflussreicher Groß- und Erstkunde hat Lufthansa die Entwicklung der Boeing-Flugzeuge 737-100 und -300, der 747-400 und -8I sowie der Airbus-Typen A310, A340 und A380 entscheidend beeinflusst. Durch den Einsatz moderner Flugzeuge können beim Kerosinverbrauch variable Kosten eingespart werden. Der durchschnittliche Verbrauch der Lufthansa-Flotte wurde vom Konzern für das Jahr 2017 mit 3,76 Litern je 100 Passagierkilometer angegeben.[47] Der Lufthansa-Konzern zielt auf einen durchschnittlichen Verbrauch von drei Litern.
Die letzte Avro RJ85 wurde von Lufthansa CityLine am 27. August 2012 ausgemustert.[48] Bis Ende 2012 wurde im Hinblick auf die reduzierten Wachstumspläne die Ausmusterung von insgesamt 38 Kurz- und Langstreckenflugzeugen angekündigt, darunter alle Avro RJ85 und mehrere Airbus A340-300. Am 14. März 2013 gab Lufthansa die Bestellung von 100 A320 und zwei weiteren A380-800 bei Airbus bekannt.[49] Am 19. September 2013 unterzeichnete Lufthansa eine Bestellung über 25 A350-900 inklusive 15 Optionen und weiterer 15 Vorkaufsrechte, die auch die verlängerte Version A350-1000 beinhalten, 20 Boeing 777-9 zum Ersatz der älteren A340-300 und 747-400[50] und eine Option auf 14 weitere Boeing 777-9. Diese Option wurde 2019 in eine Bestellung von 20 Boeing 787-9 umgewandelt. Am 29. Oktober 2016 verließ mit einer Boeing 737-300 die letzte Boeing 737 die Lufthansa-Flotte.[51][52][53]
Lufthansa übernahm Ende Dezember 2016 den ersten von aktuell (Stand August 2018) 25 Airbus A350-900, der am 3. Februar 2017 in München offiziell vorgestellt wurde.[54] Die Maschine nahm am 10. Februar offiziell den Flugbetrieb auf, insgesamt ist die Stationierung von fünfzehn Maschinen in München geplant.[55]
Für den Sommerflugplan 2018 hat Lufthansa zwei Fokker 100 der Helvetic Airways geleast. Diese sollen in München stationiert werden.[56]
Lufthansa übernahm Anfang Mai 2019 den ersten von 40 bestellten Airbus A321neo und setzte dieses Flugzeug D-AIEA am 23. Mai 2019 erstmals im Linienverkehr ein.
Bei den jeweiligen Luftfahrzeugkennzeichen der in Deutschland in der Luftfahrzeugrolle eingetragenen Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns (zum Beispiel D-AIKJ) besteht eine – verbindliche – Systematik nur bei den ersten beiden Buchstaben. Der Buchstabe vor dem Bindestrich ist das Staatszugehörigkeitszeichen (ein „D“ für die Bundesrepublik Deutschland), der erste Buchstabe nach dem Bindestrich gibt Auskunft darüber, in welchem Bereich das Höchstabfluggewicht liegt (zum Beispiel „A“ für Flugzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von mehr als 20 Tonnen). Die Kennzeichen-Vergabe erfolgt in Deutschland durch das Luftfahrt-Bundesamt. Ähnlich wie bei der Vergabe von Kfz-Kennzeichen kann bei der Vergabe der letzten drei Buchstaben gegebenenfalls auf etwaige „Kundenwünsche“ der Lufthansa eingegangen werden, falls die gewünschte Buchstabenkombination noch nicht vergeben ist. Tatsächlich wird der Lufthansa seit geraumer Zeit folgender „Kundenwunsch“ vom Luftfahrt-Bundesamt erfüllt: Der zweite Buchstabe nach dem Bindestrich soll auf den jeweiligen Flugzeughersteller beziehungsweise die Konzerngesellschaft schließen lassen können, der dritte auf den Flugzeugtyp, der vierte läuft bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Verzicht auf Buchstabenkombinationen wie SA, SS, HJ, BYB…) durch (siehe folgende Tabelle).In den wenigen historischen Fällen, in denen ein Luftfahrzeug zu leicht war, um ein A als zweiten Buchstaben zu bekommen, wurde A an dritter Stelle gewählt: F27 waren D-BARI und D-BARO, DC-3 waren D-CADE, D-CADI und D-CADO. Darüber hinaus kaufte Lufthansa eine 747-400 (c/n 1292) von Boeing, um sie sogleich an Royal Flight Oman weiterzuverkaufen. Während der kurzen Zeit, in der sie in LH-Diensten war (also während der Auslieferungsflüge), war sie als D-ARFO registriert.
Aktuelle Sonderbemalungen
Bemalung[31] | Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Zeitraum | Bild |
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„Lu“ | Airbus A319-100 | D-AILU | Der Airbus A319-114 „Verden“ mit der Registrierung D-AILU ist, passend zur Registrierung, seit 2005 auf den Seiten des hinteren Kabinendrittels mit dem Maskottchen des Lufthansa-Kinderkonzepts „Lu’s World“ lackiert. Lu ist ein kleiner Kranich mit großem Schnabel. Im Januar 2020 wurde das Flugzeug mit dem neuen Design der Lufthansa versehen. Seither ist das Maskottchen Lu zwischen dem Schriftzug „Lufthansa“ zu finden. | |
„Star Alliance“ | Airbus A319-100 | D-AIBH D-AIBI D-AIBJ | BH: seit November 2021 BI: seit November 2021 BJ: seit Dezember 2019 | |
Airbus A320-200 | D-AIUA D-AIZH D-AIZM D-AIZN | UA: seit Juli 2020 ZH: seit April 2019 ZM: seit Oktober 2019 ZN: seit Oktober 2019 | ||
Airbus A321-100 | D-AIRW | seit Oktober 2012 | ||
Airbus A340-300 | D-AIGN D-AIGP D-AIGV D-AIGW | GN: seit Dezember 2013 GP: seit Mai 2015 GV: seit Juni 2015 GW: seit November 2015 | ||
„Die Maus“ | Airbus A321-100 | D-AIRY | seit November 1998 (umlackiert in das neue Lufthansa-Design im Februar 2019) | |
„Retro“ | Boeing 747-8I | D-ABYT | Zum 60-jährigen Jubiläum im April 2015 wurde eine fabrikneue Boeing 747-8 (D-ABYT) mit einer Bemalung wie sie zwischen 1967 und 1988 eingesetzt wurde, ausgeliefert. Um die Struktur des Flugzeugs zu schützen, wurde jedoch auf den im Original unlackierten, auf Hochglanz polierten Rumpf und Triebwerksverkleidungen verzichtet. | |
„Lovehansa“ | Airbus A320neo | D-AINY | seit Juni 2022 |
Taufnamen
Viele Flugzeuge der Lufthansa tragen seit 1960 Taufnamen, die auf dem vorderen Rumpf unterhalb der Nennung des Flugzeugtyps ersichtlich sind. In der Regel sind deutsche Städte oder Bundesländer Taufpate.[57] Wenn ein Flugzeug die Flotte verlässt, übernimmt zumeist ein neueres dessen Taufnamen. So wurde z. B. der Name „Berlin“ durch Flugzeuge der Typen Boeing 707, 747-200 und 747-400 sowie Airbus A380-800 getragen. Davon abweichend ist der Airbus A340-300 (Luftfahrzeugkennzeichen D-AIFC) „Gander/Halifax“ nach den beiden kanadischen Städten benannt, die auf der Standardflugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika liegen. Der Doppelname soll an die Operation Yellow Ribbon erinnern, bei der nach Schließung des US-amerikanischen und des kanadischen Luftraums am Tag der Terroranschläge am 11. September 2001, Flugzeuge, die wegen geringer Treibstoffreserven nicht mehr nach Europa umkehren konnten, auf die Flughäfen Gander (39 Flugzeuge) und Halifax (47 Flugzeuge) umgeleitet wurden. Dort wurden Fluggäste und Personal, trotz der schwierigen Umstände, äußerst gastfreundlich behandelt, besonders in Gander, das im Vergleich zu seiner Einwohnerzahl die größte Anzahl an Passagieren aufnehmen musste.[58]
Im Februar 2010 gab die Lufthansa bekannt, ihre ersten beiden Airbus A380 nach ihren beiden größten Drehkreuzen zu benennen: „Frankfurt am Main“ (D-AIMA) und „München“ (D-AIMB).[59] Die nachfolgend in Dienst gestellten A380-800 tragen Namen internationaler Großstädte: „Peking 北京“ (D-AIMC), „Tokio 東京“ (D-AIMD), „Johannesburg“ (D-AIME), „Zürich“ (D-AIMF), „Wien“ (D-AIMG), „New York“ (D-AIMH), „Berlin“ (D-AIMI), „Brüssel“ (D-AIMJ), „Düsseldorf“ (D-AIMK), „Hamburg“ (D-AIML), „Delhi“ (D-AIMM) und „San Francisco“ (D-AIMN).[60] Am 18. November 2015 wurde die jüngste A380-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-AIMN anlässlich der Eröffnung der neuen Verkehrszentrale der Lufthansa in Frankfurt („Integrated Operations Control Center“, abgekürzt „IOCC“), feierlich von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Namen „Deutschland“ getauft, also entsprechend umbenannt.[61]
Der Airbus A321-100 (D-AIRA) „Finkenwerder“ ist eine Reminiszenz an das Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder, in dem ein Teil der Airbus-Modellpalette montiert wird. Der vorerst letzte Airbus, ein A350, den die Lufthansa im Juli 2020 abnahm, wurde anlässlich des 900-jährigen Stadtjubiläums nach Freiburg benannt.[62]
Ehemalige Flugzeugtypen
Nach ihrer Neugründung setzte Lufthansa ab 1955 unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:[63][64][65][66]
Airbus | BAC | Boeing | Convair | Curtiss |
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Airbus A300B2/-B4/-600 | BAC 1-11-4001 | Boeing 707-300B/-300C/-400 | Convair CV-340 | Curtiss C-462 |
Airbus A310-200/-300 | Boeing 720 | Convair CV-440 | ||
Airbus A330-200 | Boeing 727-100/-200 | |||
Airbus A340-200 | Boeing 737-100/-200/-300/-4003/-500 | |||
Boeing 747-100/-200/-200F | ||||
Boeing 757-3004 | ||||
Boeing 767-3005 | ||||
de Havilland | Douglas | Fokker | Lockheed | Vickers |
De Havilland DH.114 Heron6 | Douglas DC-3/C-47 | Fokker F-27-4007 | Lockheed L-1049G „Super Constellation“ | Vickers Viking 1B8 |
Douglas DC-4/C-549 | Lockheed L-1049H „Super Constellation“10 (Frachtversion) | Vickers Viscount 814 | ||
Douglas DC-8-5111 | Lockheed L-1649A „Starliner“ | |||
McDonnell Douglas DC-10-30 |