Liste der Friedensnobelpreisträger

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Der Friedensnobelpreis ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste in der Friedensarbeit. Gestiftet hat ihn der schwedische Erfinder und Industrielle Alfred Nobel, verliehen wird er seit 1901 jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters, in Oslo.

Die Auszeichnung wurde bis 2019 insgesamt 134-mal verliehen, 90-mal (67,2 Prozent) an Männer, 17-mal (12,7 Prozent) an Frauen und 27-mal (20,1 Prozent) an Organisationen. Dabei war das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bereits dreimal (1917, 1944 und 1963) und das Büro des Hohen UN-Kommissars für Flüchtlinge (UNHCR) zweimal (1954 und 1981) Preisträger. Damit haben 24 Organisationen mindestens einen Friedensnobelpreis erhalten.

Von den Preisen wurden insgesamt 67 ungeteilt vergeben, davon 51-mal an eine Person und 16-mal an eine Organisation. Insgesamt 30-mal kam es zu einer Aufteilung, davon 22-mal auf zwei Personen, zweimal auf zwei Organisationen und sechsmal auf eine Person und eine Organisation. Erst zweimal (1994 und 2011) wurde der Friedensnobelpreis auf drei Personen verteilt.

Liste der Preisträger

Diese Liste zeigt die Träger des Friedensnobelpreises in chronologischer Reihenfolge. Eine alphabetische Übersicht bietet die Kategorie Friedensnobelpreisträger.

Bis 1990 wurde beim Friedensnobelpreis, im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisen, offiziell kein Grund für die Verleihung genannt. Daher ist im vorherigen Zeitraum bei der Begründung die Tätigkeit vermerkt, welche durch die Auszeichnung wahrscheinlich gewürdigt werden sollte.

1900191019201930194019501960197019801990200020102020

1900er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1901Henry Dunant
(1828–1910)
Schweiz  Schweiz
Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz
Frédéric Passy
(1822–1912)
Dritte Französische Republik  FrankreichGründer der „Französischen Gesellschaft der Friedensfreunde“ („Internationale Friedensliga“)
1902Élie Ducommun
(1833–1906)
Schweiz  SchweizLeiter des Berner Internationalen Ständigen Friedensbüros der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit
Albert Gobat
(1843–1914)
Schweiz  SchweizLeiter des Zentralbüros der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit
1903William Randal Cremer
(1828–1908)
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes KönigreichGründer der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit
1904Institut de Droit international
(gegründet 1873)
Sitz in Gent, Belgien  BelgienWirken des Instituts für die Weiterentwicklung des internationalen Rechts
1905Bertha von Suttner
(1843–1914)
Osterreich Cisleithanien  Österreich-Ungarn
(geb. in Prag, heute Tschechien)
Ihr Lebenswerk, unter anderem der Roman Die Waffen nieder!, regte Nobel vermutlich zur Stiftung des Friedensnobelpreises an
1906Theodore Roosevelt
(1858–1919)
Vereinigte Staaten 45  Vereinigte Staatenvermittelte beim Friedensvertrag zwischen Russland und Japan 1905
1907Ernesto Teodoro Moneta
(1833–1918)
Italien 1861  Königreich Italien
(geb. in Mailand, damals Kaisertum Österreich)
Präsident der Lombardischen Friedensliga
Louis Renault
(1843–1918)
Dritte Französische Republik  Frankreichspielte eine herausragende Rolle bei verschiedenen internationalen Kongressen, insbesondere den Haager Friedenskonferenzen und den Tagungen der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht
1908Klas Pontus Arnoldson
(1844–1916)
Schweden  SchwedenGründer der Schwedischen Friedens- und Schiedsliga
Fredrik Bajer
(1837–1922)
Danemark  DänemarkEhrenpräsident des Ständigen Internationalen Friedensbüros
1909Auguste Beernaert
(1829–1912)
Belgien  BelgienMitglied des Internationalen Schiedsgerichtshofs in Den Haag
Paul Henri d’Estournelles de Constant
(1852–1924)
Dritte Französische Republik  FrankreichGründer und Präsident der Französischen Parlamentarischen Gruppe für freiwillige Schiedsgerichtsbarkeit und Gründer des Komitees für die Verteidigung nationaler Interessen und internationaler Versöhnung

1910er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1910Bureau International Permanent de la Paix
(gegründet 1891)
Sitz in Bern, Schweiz  SchweizStändiges Internationales Friedensbüro
1911Tobias Asser
(1838–1913)
Niederlande  Niederlande
Organisator der Internationalen Konferenz für Privatrecht in Den Haag
Alfred Hermann Fried
(1864–1921)
Osterreich Cisleithanien  Österreich-UngarnGründer der Zeitschrift „Die Waffen nieder“ (später umbenannt in „Die Friedens-Warte“)
1912Elihu Root
(1845–1937)
(verliehen 1913)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenAutor verschiedener Schiedsverträge
1913Henri La Fontaine
(1854–1943)
Belgien  BelgienPräsident des Ständigen Internationalen Friedensbüros
1914nicht verliehen[2]
1915
1916
1917Internationales Komitee vom Roten Kreuz
(gegründet 1863)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweizsetzte sich für Kriegsgefangene und Verwundete ein sowie die Respektierung der Genfer Konvention während des Ersten Weltkrieges
1918nicht verliehen[2]
1919Woodrow Wilson
(1856–1924)
(verliehen 1920)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenVermittlungsbemühungen zur Beendigung des Ersten Weltkriegs. Gab den Anstoß zur Gründung des Völkerbunds

1920er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1920Léon Bourgeois
(1851–1925)
Dritte Französische Republik  FrankreichPräsident des Rates des Völkerbundes
1921Hjalmar Branting
(1860–1925)
Schweden  SchwedenSchwedischer Delegierter im Rat des Völkerbundes
Christian Lous Lange
(1869–1938)
Norwegen  Norwegen
Generalsekretär der Interparlamentarischen Union
1922Fridtjof Nansen
(1861–1930)
Norwegen  NorwegenErfinder des Nansen-Passes für Flüchtlinge
1923nicht verliehen[2]
1924
1925Austen Chamberlain
(1863–1937)
(verliehen 1926)[3]
Vereinigtes Konigreich 1801  Vereinigtes KönigreichVerhandlungspartner des Vertrages von Locarno
Charles Gates Dawes
(1865–1951)
(verliehen 1926)[4]
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenBegründer des Dawes-Plans
1926Aristide Briand
(1862–1932)
Dritte Französische Republik  FrankreichMitinitiator des Vertrages von Locarno und Dawes-Plan
Gustav Stresemann
(1878–1929)
Deutsches Reich  Deutsches ReichVerhandlungspartner des Vertrages von Locarno
1927Ferdinand Buisson
(1841–1932)
Dritte Französische Republik  FrankreichGründer und Präsident der „Ligue des Droits de l’Homme
Ludwig Quidde
(1858–1941)
Deutsches Reich  Deutsches ReichLinksliberaler Historiker und Politiker. Von 1914 bis 1929 Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG); Organisator verschiedener internationaler Friedenskonferenzen
1928nicht verliehen[2]
1929Frank Billings Kellogg
(1856–1937)
(verliehen 1930)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenVerhandlungspartner des Briand-Kellogg-Pakts

1930er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1930Nathan Söderblom
(1866–1931)
Schweden  Schwedensetzte sich in der Ökumene ein
1931Jane Addams
(1860–1935)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten
Präsidentin der Women’s International League for Peace and Freedom
Nicholas Murray Butler
(1862–1947)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staatensetzte sich für den Briand-Kellogg-Pakt ein
1932nicht verliehen[2]
1933Norman Angell
(1874–1967)
(verliehen 1934)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichMitglied der Exekutivkommission des Völkerbunds und des Nationalen Friedensrats
1934Arthur Henderson
(1863–1935)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichVorsitzender der Konferenz zur Entwaffnung des Völkerbundes (1932–1934)
1935Carl von Ossietzky
(1889–1938)
(verliehen 1936)
Deutsches Reich  Deutsches ReichPazifist und Journalist (das Deutsche Reich verbietet daraufhin seinen Staatsbürgern die Annahme des Preises)
1936Carlos Saavedra Lamas
(1878–1959)
Argentinien  ArgentinienPräsident der Völkerbundversammlung und Vermittler im Konflikt zwischen Paraguay und Bolivien (1935)
1937Robert Cecil,
1. Viscount Cecil of Chelwood

(1864–1958)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichGründer und Präsident der Internationalen Friedenskampagne
1938Office international Nansen pour les réfugiés
(1930–1939)
Sitz in Genf, Schweiz  SchweizInternationales Nansen-Amt für Flüchtlinge
1939nicht verliehen[5]

1940er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1940nicht verliehen[5]
1941
1942
1943
1944Internationales Komitee vom Roten Kreuz
(gegründet 1863)
(verliehen 1945)
Schweiz  Schweizsetzte sich für Kriegsgefangene und verwundete Soldaten ein sowie für die Insassen der deutschen Konzentrationslager und für die Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkrieges
1945Cordell Hull
(1871–1955)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten
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Mitgründer der Vereinten Nationen
1946Emily Greene Balch
(1867–1961)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenPräsidentin der „Women’s International League for Peace and Freedom
John Raleigh Mott
(1865–1955)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenVorsitzender des „International Missionary Council“ und Präsident der „World Alliance of Young Men’s Christian Associations“ (YMCA), sowie Gründungsgeneralsekretär des Christlichen Weltstudentenbundes (WSCF)
1947The Friends Service CouncilVereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichDie beiden Quäkerorganisationen wurden stellvertretend für die Hilfstätigkeit der Quäker ausgezeichnet.
American Friends Service CommitteeVereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten
1948nicht verliehen[5][6]
1949John Boyd Orr
(1880–1971)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
(geb. in Kilmaurs, Schottland)
Organisator und Direktor der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (General Food and Agricultural Organization), Präsident des Nationalen Friedensrats (National Peace Council) und der Weltunion der Friedensorganisationen (World Union of Peace Organizations)

1950er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
1950Ralph Bunche
(1904–1971)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenVermittler im Nahostkonflikt (1948)
1951Léon Jouhaux
(1879–1954)
Frankreich 1946  Frankreich
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Gewerkschafter
1952Albert Schweitzer
(1875–1965)
(verliehen 1953)
Frankreich 1946  Frankreich
(geb. in Kaysersberg, damals Deutschland)
Gründer des Tropenkrankenhauses in Lambaréné, Französisch-Äquatorialafrika (heute Gabun)
1953George C. Marshall
(1880–1959)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte StaatenBegründer des Marshallplans
1954United Nations High Commissioner for Refugees
(gegründet 1951)
(verliehen 1955)
Sitz in Genf, Schweiz  SchweizFlüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen
1955nicht verliehen[2]
1956
1957Lester Pearson
(1897–1972)
Kanada 1957  Kanadaehemaliger kanadischer Außenminister und Präsident der Vollversammlung der Vereinten Nationen
1958Georges Pire
(1910–1969)
Belgien  BelgienLeiter der Flüchtlingshilfsorganisation „L’Europe du Coeur au Service du Monde“
1959Philip Noel-Baker
(1889–1982)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes KönigreichEinsatz für internationalen Frieden

1960er Jahre

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1960Albert John Luthuli
(1898–1967)
(verliehen 1961)
Sudafrika 1928  Südafrika
(geb. in Bulawayo, heute Simbabwe)
Präsident der südafrikanischen Befreiungsbewegung African National Congress (ANC)
1961Dag Hammarskjöld
(1905–1961)
(postum)
Schweden  Schweden
0000000000000000000000000000000000000
Generalsekretär der Vereinten Nationen
1962Linus Pauling
(1901–1994)
(verliehen 1963)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staatensetzte sich für die Beendigung von Atomwaffentests ein
1963Internationales Komitee vom Roten Kreuz
(gegründet 1863)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweizengagierte sich im Krieg für Verwundete und Kriegsgefangene sowie für die Verbreitung der Genfer Konventionen
Liga der Rotkreuz-Gesellschaften
(gegründet 1919)
Sitz in Genf, Schweiz  SchweizFlüchtlingshilfe in Friedenszeiten und für die Opfer von Naturkatastrophen
1964Martin Luther King
(1929–1968)
Vereinigte Staaten  Vereinigte StaatenVerfechter der Rechte Schwarzer in den USA und weltweit
1965Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)
(gegründet 1946)
Sitz in New York, Vereinigte StaatenKinderhilfswerk der Vereinten Nationen
1966nicht verliehen[2]
1967
1968René Cassin
(1887–1976)
Frankreich  FrankreichPräsident des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte
1969Internationale Arbeitsorganisation (IAO, gegründet 1919)Sitz in Genf, Schweiz  SchweizErfolgreiche Arbeit für bessere Arbeitsbedingungen seit 1919

1970er Jahre

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1970Norman Borlaug
(1914–2009)
Vereinigte Staaten  Vereinigte StaatenArbeit zur Verbesserung der Landwirtschaft
1971Willy Brandt
(1913–1992)
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland
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setzte sich für Frieden mit dem Ostblock und Versöhnung mit ehemals vom Dritten Reich besetzten Ländern ein
1972nicht verliehen[2]
1973Henry Kissinger
(1923–2023)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
(geb. in Fürth, Deutschland)
handelten den Vertrag von Paris aus, der den Ausstieg der USA aus dem Vietnamkrieg regelte
Lê Đức Thọ nahm den Preis nicht an.[7]
Lê Đức Thọ
(1911–1990)
Vietnam  Vietnam
1974Seán MacBride
(1904–1988)
Irland  Irland
(geb. in Paris, Frankreich)
Präsident des Internationalen Friedensbüros (International Peace Bureau, Genf), Präsident der UN-Kommission für Namibia
Eisaku Satō
(1901–1975)
Japan 1870  Japanehemaliger japanischer Ministerpräsident, für den Einsatz gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen
1975Andrei Dmitrijewitsch Sacharow
(1921–1989)
Sowjetunion 1955  SowjetunionMenschenrechtler in der UdSSR
1976Betty Williams
(1943–2020)
(verliehen 1977)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
Nordirland  Nordirland[8]
Gründerinnen des „Northern Ireland Peace Movement“ (umbenannt in „Community of Peace People“)
Mairead Corrigan
(* 1944)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
Nordirland  Nordirland[8]
1977Amnesty International
(gegründet 1961)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichsetzte sich für politische Häftlinge ein
1978Anwar as-Sadat
(1918–1981)
Agypten 1972  Ägyptenbrachten den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel auf den Weg
Menachem Begin
(1913–1992)
Israel  Israel
(geb. in Brest, damals Russland, heute Belarus)
1979Mutter Teresa
(1910–1997)
Indien  Indien[9]

(geb. in Üsküb, Osmanisches Reich, heute Skopje, Nordmazedonien)

Gründerin des Ordens Missionarinnen der Nächstenliebe

1980er Jahre

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1980Adolfo Pérez Esquivel
(* 1931)
Argentinien  ArgentinienMenschenrechtler
1981United Nations High Commissioner for Refugees
(gegründet 1951)
Sitz in Genf, Schweiz  SchweizFlüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen
1982Alva Myrdal
(1902–1986)
Schweden  SchwedenDiplomatin und Delegierte der UN-Abrüstungskonferenzen
Alfonso García Robles
(1911–1991)
Mexiko  MexikoStändiger Vertreter bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen, Mitglied der UNO-Sonderkonferenz über Abrüstung
1983Lech Wałęsa
(* 1943)
Polen 1980  Polen
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Gründer der polnischen Gewerkschaft und Menschenrechtsbewegung Solidarność („Solidarität“)
1984Desmond Tutu
(1931–2021)
Sudafrika 1961  Südafrikatrug zur Beendigung der Apartheid in Südafrika bei
1985International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)
(gegründet 1980)
Sitz in Somerville, Vereinigte Staaten  Vereinigte StaatenInternationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges
1986Elie Wiesel
(1928–2016)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
(geb. in Sighet, Rumänien)
US-amerikanischer Schriftsteller, Holocaust-Überlebender, kämpfte gegen Unterdrückung, Gewalt und Rassismus
1987Óscar Arias Sánchez
(* 1940)
Costa Rica  Costa Rica„für seine Arbeit für den Frieden in Zentralamerika, Bemühungen, die zu dem Abkommen führten, das am 7. August des Jahres in Guatemala unterzeichnet wurde“
1988Friedenstruppen der Vereinten Nationen
(gegründet 1948)
Sitz in New York, Vereinigte Staaten  Vereinigte StaatenFriedenseinsätze im Auftrag der Vereinten Nationen in Krisengebieten (weltweit)
1989Tenzin Gyatso (14. Dalai Lama)
(* 1935)
Tibet  Tibet[10]setzt sich für ein demilitarisiertes Tibet und die Selbstbestimmung der Tibeter ein[11]

1990er Jahre

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1990Michail Gorbatschow
(1931–2022)
Sowjetunion  Sowjetunion„für seine führende Rolle in dem Friedensprozess, der heute wichtige Teile der internationalen Gemeinschaft charakterisiert“
1991Aung San Suu Kyi
(* 1945)
Myanmar 1974  Myanmar
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„für ihren Einsatz für die Menschenrechte“
1992Rigoberta Menchú
(* 1959)
Guatemala  Guatemala„für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern“
1993Nelson Mandela
(1918–2013)
Sudafrika 1961  Südafrika„für ihren Beitrag zur Beendigung der Apartheid in Südafrika“
Frederik Willem de Klerk
(1936–2021)
Sudafrika 1961  Südafrika
1994Jassir Arafat
(1929–2004)
Palastina Autonomiegebiete  Palästina
(geb. in Kairo, Ägypten)
„für ihre Anstrengungen zur Lösung des Nahostkonflikts“
Schimon Peres
(1923–2016)
Israel  Israel
(geb. in Wiszniewo, Polen)
Jitzchak Rabin
(1922–1995)
Israel  Israel
1995Józef Rotblat
(1908–2005)
Polen  Polen
(geb. in Warschau, Polen)
„für ihre Anstrengungen, die Rolle von Atomwaffen in der internationalen Politik zu verringern“
Pugwash Conferences on Science and World Affairs
(seit 1957)
Kanada  Kanada
1996Carlos Filipe Ximenes Belo
(* 1948)
Osttimor  Osttimor„für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Osttimor-Konflikt zu finden“
José Ramos-Horta
(* 1949)
Osttimor  Osttimor
1997Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen
(gegründet 1995)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweiz„für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten“
Jody Williams
(* 1950)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
1998John Hume
(1937–2020)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
Nordirland  Nordirland[8]
„für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Nordirlandkonflikt zu finden“
David Trimble
(1944–2022)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
Nordirland  Nordirland[8]
1999Ärzte ohne Grenzen
(Médecins sans Frontières)
(gegründet 1971)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweiz„in Anerkennung ihrer humanitären Pionierarbeit auf mehreren Kontinenten“

2000er Jahre

JahrPersonLand[1]Begründung für die PreisvergabeBild
2000Kim Dae-jung
(1924–2009)
Korea Sud 1949  Südkorea„für seine Beiträge zur Verständigung Südkoreas mit Nordkorea“
2001Vereinte Nationen
(gegründet 1945)
Sitz in New York, Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten„für ihren Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt“
Kofi Annan
(1938–2018)
Ghana  Ghana
2002Jimmy Carter
(* 1924)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten„für seine jahrelangen Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten“
2003Shirin Ebadi
(* 1947)
Iran  Iran
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„für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte“
2004Wangari Maathai
(1940–2011)
Kenia  Kenia„für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden“[12]
2005Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)
(gegründet 1957)
Sitz in Wien, Osterreich  Österreich„für ihren Einsatz gegen den militärischen Missbrauch von Atomenergie sowie für die sichere Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke“
Mohammed el-Baradei
(* 1942)
Agypten  Ägypten
2006Muhammad Yunus
(* 1940)
Bangladesch  Bangladesch„für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten“
Grameen Bank
(gegründet 1983)
Bangladesch  Bangladesch
2007Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)
(gegründet 1988)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweiz„für ihre Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für Maßnahmen gegen den Klimawandel gelegt haben“
Al Gore
(* 1948)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
2008Martti Ahtisaari
(1937–2023)
Finnland  Finnland„für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte internationale Konflikte zu lösen“
2009Barack Obama
(* 1961)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten„für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“

2010er Jahre

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2010Liu Xiaobo
(1955–2017)
China Volksrepublik  Volksrepublik China„für seinen langen und gewaltfreien Kampf für die grundlegenden Menschenrechte in China“
2011Ellen Johnson Sirleaf
(* 1938)
Liberia  Liberia
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„für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender Arbeit zu beteiligen“
Leymah Gbowee
(* 1972)
Liberia  Liberia
Tawakkol Karman
(* 1979)
Jemen  Jemen
2012Europäische Union
(gegründet 1952 bzw. 1993)
Sitz in Brüssel, Belgien  Belgien„für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen“
2013Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW)
(gegründet 1997)
Sitz in Den Haag, Niederlande  Niederlande„für ihre umfänglichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen“
2014Kailash Satyarthi
(* 1954)
Indien  Indien„für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“
Malala Yousafzai
(* 1997)
Pakistan  Pakistan
2015Quartet du dialogue national
(gegründet 2013)
Tunesien  Tunesien„für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien infolge der Jasminrevolution des Jahres 2011“
2016Juan Manuel Santos
(* 1951)
Kolumbien  Kolumbien„für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“
2017Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN – International Campaign to Abolish Nuclear Weapons)
(gegründet 2007)
Sitz in Genf, Schweiz  Schweiz„für ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken, und für ihre bahnbrechenden Bemühungen, ein vertragliches Verbot solcher Waffen zu erreichen“[13]
2018Denis Mukwege
(* 1955)
Kongo Demokratische Republik  Demokratische Republik Kongo„für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten“
Nadia Murad
(* 1993)
Irak  Irak
2019Abiy Ahmed
(* 1976)
Athiopien  Äthiopien„für seine Bemühungen um Frieden und internationale Zusammenarbeit und insbesondere für seine entschlossene Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem benachbarten Eritrea“

2020er Jahre

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2020Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)
(gegründet 1961)
Sitz in Rom, Italien  Italien„für die Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers, für den Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für den Frieden in von Konflikten betroffenen Gebieten und als treibende Kraft bei den Bemühungen, den Einsatz von Hunger als Waffe für Krieg und Konflikte zu verhindern“[14]
2021Maria Ressa
(* 1963)
Philippinen  Philippinen„für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist“[15]
Dmitri Muratow
(* 1961)
Russland Russland
2022Ales Bjaljazki
(* 1962)
Belarus  Belarus„für die Förderung des Rechts zur Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger sowie für die herausragenden Bemühungen, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren“.[16]
Memorial
(gegründet 1989)
Sitz in Moskau, Russland Russland
Center for Civil Liberties
(gegründet 2007)
Ukraine Ukraine
2023Narges Mohammadi
(* 1972)
Iran  Iran„für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Unterstützung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“[17]


1900191019201930194019501960197019801990200020102020

Verteilung nach Nationalitäten

NationAnzahl der
Verleihungen
(Internationale) Organisationen25
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten21
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
darunter Nordirland  Nordirland
12
04
Frankreich  Frankreich09
Schweden  Schweden05
Deutschland  Deutschlandje04je
Sudafrika  Südafrika
Belgien  Belgienje03je
Israel  Israel
Schweiz  Schweiz
Agypten  Ägyptenje02je
Argentinien  Argentinien
Belarus  Belarus
Bangladesch  Bangladesch
Indien  Indien
Iran  Iran
Liberia  Liberia
Norwegen  Norwegen
Polen  Polen
Russland Russland
Osterreich Cisleithanien  Österreich-Ungarn
Osttimor  Osttimor
Sowjetunion  Sowjetunion
Athiopien  Äthiopienje01je
China Volksrepublik  Volksrepublik China
Costa Rica  Costa Rica
Danemark  Dänemark
Finnland  Finnland
Ghana  Ghana
Guatemala  Guatemala
Irak  Irak
Irland  Irland
Italien  Italien
Japan  Japan
Jemen  Jemen
Kanada  Kanada
Kenia  Kenia
Kolumbien  Kolumbien
Kongo Demokratische Republik  Demokratische Republik Kongo
Mexiko  Mexiko
Myanmar  Myanmar
Niederlande  Niederlande
Pakistan  Pakistan
Palastina Autonomiegebiete  Palästina
Philippinen  Philippinen
Korea Sud  Südkorea
Tibet  Tibet
Tunesien  Tunesien
Ukraine Ukraine
Vietnam  Vietnam

Weblinks

Commons: Friedensnobelpreisträger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Friedensnobelpreisträger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Die Daten zu den Preisträgern entsprechen den Angaben auf den offiziellen Internetpräsenzen der Nobelpreisstiftung.