Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/Kugelstoßen der Männer

Das Kugelstoßen der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 9. und 10. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

23. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinKugelstoßen
GeschlechtMänner
Teilnehmer29 Athleten aus 18 Ländern
AustragungsortNiederlande Amsterdam
WettkampfortOlympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase9. Juli (Qualifikation)
10. Juli (Finale)
Medaillengewinner
GoldmedailleDavid Storl (Deutschland GER)
SilbermedailleMichał Haratyk (Polen POL)
BronzemedailleTsanko Arnaudov (Portugal POR)
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Seinen dritten EM-Titel in Folge errang der Deutsche David Storl. Er hatte zuvor Olympiasilber 2012 gewonnen, war zweimal Weltmeister (2011/2013) und 2015 Vizeweltmeister geworden. Den zweiten Rang belegte der Pole Michał Haratyk. Bronze ging an den Portugiesen Tsanko Arnaudov.

Bestehende Rekorde

Weltrekord23,12 mVereinigte Staaten  Randy BarnesLos Angeles, USA20. Mai 1990[1]
Europarekord23,06 mDeutschland Demokratische Republik 1949  Ulf TimmermannChaniaKreta, Griechenland22. Mai 1988[2]
Meisterschaftsrekord22,22 mSchweiz  Werner GünthörEM Stuttgart, BR Deutschland28. August 1986

Auch bei diesen Europameisterschaften wurde der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord nicht gefährdet. Die größte Weite erzielte der deutsche Europameister David Storl im Finale mit 21,31 m, womit er eine neue Europajahresbestleistung aufstellte, jedoch 91 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 1,75 m, zum Weltrekord 1,81 m.

Doping

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall, der eine nachträgliche Disqualifikation nach sich zog.

Die Dopingprobe des zunächst sechstplatzierten Rumänen Andrei Toader vom 10. Mai 2016, bekannt gemacht im Juni 2016, enthielt das verbotene Mittel Testosteron und war damit positiv. Dem Athleten wurden seine seitdem erzielten Resultate aberkannt, darunter sein Ergebnis von diesen Europameisterschaften. Aufgrund der außerdem verhängten vierjährigen Sperre vom 10. Mai 2016 bis 9. Mai 2020 musste er auf seine eigentlich geplante Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 verzichten.[3][4]

Vor allem zwei Kugelstoßer waren hier die Leidtragenden des Dopingbetrugs:

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

ELEuropajahresbestleistung
NMkeine Weite (no mark)
ogVohne gültigen Versuch
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert
verzichtet
xungültig

Qualifikation

9. Juli 2016, 13:05 Uhr

29 Wettbewerber traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Fünf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 20,30 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sieben nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 19,72 m.

Gruppe A

PlatzNameNationResultat
(m)
Versuchsserie (m)Anmerkung
1. Versuch2. Versuch3. Versuch
1David StorlDeutschland  Deutschland20,8420,84
2Konrad BukowieckiPolen  Polen20,6519,8020,65
3Borja VivasSpanien  Spanien20,1220,1019,9820,12
4Nikolaos SkarvelisGriechenland  Griechenland20,1119,8019,9620,11
5Hamza AlićBosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina19,61xx19,61eigentlich für das Finale qualifiziert
6Ladislav PrášilTschechien  Tschechien19,5618,9319,2219,56
7Nedžad MulabegovićKroatien  Kroatien19,5519,1119,3819,55
8Bob BertemesLuxemburg  Luxemburg19,39x19,3919,13
9Aliaksei NichyparBelarus  Belarus19,3418,0619,34x
10Leif ArrheniusSchweden  Schweden18,6418,64xx
Marco FortesPortugal  Portugal18,64x18,64x
NMGeorgi IwanowBulgarien  BulgarienogVxxx
Kemal MešićBosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowinaxxx
DOPAndrei ToaderRumänien  Rumänien20,00x19,5120,00für das Finale zugelassen

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Kugelsoßer:

Gruppe B

PlatzNameNationResultat
(m)
Versuchsserie (m)
1. Versuch2. Versuch3. Versuch
1Michał HaratykPolen  Polen20,4519,2719,5420,45
2Tsanko ArnaudovPortugal  Portugal20,4220,0620,42
3Tobias DahmDeutschland  Deutschland20,4220,42
4Stipe ŽunićKroatien  Kroatien20,2419,7119,6720,24
5Carlos TobalinaSpanien  Spanien20,1620,1619,68
6Asmir KolašinacSerbien  Serbien20,1420,1220,14x
7Mesud PezerBosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina19,7219,1519,7219,67
8Andrei GagRumänien  Rumänien19,4819,4819,38x
9Michail AbramtschukBelarus  Belarus19,0218,0219,02x
10Arttu KangasFinnland  Finnland18,91x18,6618,91
11Kristo GaletaEstland  Estland18,7618,7618,5018,23
12Filip MihaljevićKroatien  Kroatien18,7218,72x18,53
13Sebastiano BianchettiItalien  Italien18,5618,3818,56x
14Ion EmilianovMoldau Republik  Moldau18,3818,3817,9918,09
15Martin StašekTschechien  Tschechien18,32x18,32x

Finale

Dritter Titel in Folge für den zweifachen Weltmeister (2011/2013), Olympiazweiten von 2012 und Vizeweltmeister von 2015 David Storl

10. Juli 2016, 17:30 Uhr

PlatzNameNationResultat
(m)
Versuchsserie (m)
1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. Versuch
1David StorlDeutschland  Deutschland21,31 ELx21,0320,84x21,31x
2Michał HaratykPolen  Polen21,1900020,7719,9220,2221,19x20,53
3Tsanko ArnaudovPortugal  Portugal20,5900020,59xx19,2819,87x
4Konrad BukowieckiPolen  Polen20,5800020,5220,5820,5520,4819,81x
5Asmir KolašinacSerbien  Serbien20,4300020,0120,05xxx20,43
6Tobias DahmDeutschland  Deutschland20,2500020,0320,2519,7619,7820,1720,13
7Borja VivasSpanien  Spanien20,1600019,5820,1520,03x20,16x
8Stipe ŽunićKroatien  Kroatien19,9500019,95xxeigentlich zu 3 weiteren Stößen berechtigt
9Carlos TobalinaSpanien  Spanien19,8500019,15x19,85nicht im Finale der
besten acht Athleten
10Nikolaos SkarvelisGriechenland  Griechenland19,5500019,3419,5519,12
11Mesud PezerBosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina19,49000xx19,49
DOPAndrei ToaderRumänien  Rumänien20,2600019,9020,18x19,5220,1820,26

Weblinks

Videolink

Einzelnachweise und Anmerkungen