Kanton

en Gliidstaat vo de Schwizer Eidgenosseschaft
Dä Artikel behandelt d Kantön vu de Schwiz. Für witteri Bedüttige vum Wort lüeg Kanton (Begriffsklärung).

En Kanton (au: Stand, früehner au Ort) isch en Gliidstaat vo de Schwiizerische Eidgnosseschaft.

d Schwizer Kantön

dr Begriff Kanton

Im 14. Johrhundert het me d Bündnispartner vo dr Alten Eidgnosseschaft as «Stadt» oder «Land» bezeichnet, spöter isch drfür au dr Begriff «Ort» uffcho. Däm het im Französische ‹canton› entsproche, e Bezeichnig, wo zum erste Mol 1475 in eme Friburger Dokumänt bruucht wird und sich denn in dr ganze Romandie und im Tessin verbreitet het. In dr Dütschschwiiz het mä in dr zweite Helfti vom 16. Johrhundert dr Begriff «Stand» vorzoge, und erst im 17. Johrhundert isch «Kanton» au bi de Alemanne vorcho. D Helvetik het 1798 d Begriff Stand und Ort abgschafft und «Kanton» as Bezeichnig für die oberste Verwaltigseinheite iigfüehrt. Sit dr Mediationsakte si «Kanton» und «Stand» synonym bruucht worde, und au dr Bundesstaat het 1848 beidi Begriff übernoh.

s politische System

D Kantön oder d Ständ sind Staaten im Chlyne. Jede vo de 26 Kantön hätt en eigeni Verfassig, en eiges Parlament (die heisse Grosse Rat, Kantonsrat, Landrat oder Parlamänt), en eigeni Regierig (Regierigsrat, Regierig, Staatsrat, Standeskommission) und eigeni Gricht (Obergricht, Kantonsgricht, Bezirksgricht, Chräisgricht, Vermittler, Fridesrichter usw.). D Parlamänt händ je nach Grössi zwüsche 49 bis 180 Sitz, d Kantonsregierige zelet je nach Kanton föif odr sibe Mitglidr.

Alli Berich, wo nid vo de Verfassig odr vom ene Bundesgsetz am Bund zuegwise werdet, ghöret automatisch id Kompetänz vo de Kantön (z. B. s Schuelwäse, Teil vom Gsundheitswäse, s Planigs- und Bourecht, d Polizei, d Gerichtsverfassig, Stüüre u. a.). By vilne vo dene Berych hätt de Bund aber glych nones Wörtli mitzrede. Drum isch mängisch vom ene «Kompetänzwirrwarr» d Red. Umgchehrt redt me vom «Kantönligeischt», wänn d Lokal- oder d Regionalpolitik nöd wott über iri Gränzen useluege.

I de beide Kantön Glarus und Appizell Innerrhode git’s no bis hütt einisch im Jahr d Landsgmeind, wo s Stimmvolch vo Hand abstimmt und sini Kantonsvertreter wählt.

Gschicht

Di sogenannten Urkantön, wo ane 1291 (odr wahrschinli au früehner) en erschte Bund mit enand gschlosse händ, sind Uri, Schwyz und Underwalde. I dr Alten Eidgnosseschaft hätt mer zu de Kantön «Ort» gseit. Drum redt mer no hütt vo den Acht Alten Ort, wo den zu de 13-örtige Eidgnosseschaft uusgwytet worde sind. Verbündeti, wo nonig Vollmitglidr i de Eidgnosseschaft gsi sind, hätt mer als zuegwandti Ort bezeichnet.

I de Helvetische Republik (1798–1803) sind d Kantön denn nume no Verwaltigsbezirk gsi ohni Autonomi. D Grenze sind neu zoge worde, dass alli Kantön ungfäär glych gross und politisch zueverlässig sind. Zue säber Zyt hätts die alte Kantön Basel, Bärn, Züri, Friburg, Schaffhuuse, Soledurn, Wallis wo zum Deil Gebiet verlore hai bi dr Neuiideilig, und die neue Kantön Bade, Bellinzona, Léman, Lugano Linth, Oberland, Rhätie, Säntis und Waldstette gäh, wo spöter wider neuiideilt worde si oder en andere Name übercho hai, und d Kantön Aargau und Thurgau. Gämf het nit zur Republik ghört, wil Frankriich s am 15. April 1798 anektiert het.

Mit dr Mediationsverfassig 1803 sind s denn 19 Kantön gsi, wo wider e gwüssi Autonomii gha hän, und nach em Wiener Kongress 1815 22. De jüngscht, de 23., isch de Kanton Jura, wo sich 1979 vom Kanton Bern abgspalte hätt.

Halbkantön

Hütt redt mer meischtens vo 23 Ständ und 26 Kantön, will sich zwei i Halbkantön ufgspalte händ: Appezöll Inneroode, Appezäll Osserode, Basel-Stadt und Baselbiät. Obwaldä und Nidwaudä sind „Halbkantön“, obwohl si nie zäme ein Kanton gsi sind. Im Ständerat hän alli sächs jeweils numen ein Sitz, di andere händ zwei.

Lischte mit Eckdate

Kennz.WappeKantonBitrittHouptortIwohner1Flechi
km²
Bev.- Dichti2Azahl GmeindeOffizielli Sproche
ZH Züri1351Züri1'487'5651'729860166Dütsch
BE Bärn1353Bärn1'026'2275'959172347Dütsch, Französisch
LU Lozärn1332Lozärn403'3411'49327083Dütsch
UR Uri1291Altdorf36'1421'0773420Dütsch
SZ Schwyz1291Schwyz155'83690817230Dütsch
OW Obwaldä1291Sarne37'376491767Dütsch
NW Nidwaudä1291Schtans42'54727615411Dütsch
GL Glaris1352Glaris40'141685593Dütsch
ZG Zoog81352Zug123'92523951911Dütsch
FR Frybùrg1481Frybùrg311'8301'671187136Französisch, Dütsch
SO Soledurn1481Soledurn269'375791341109Dütsch
BS Basel-Schtadt1501Basel193'021375'2173Dütsch
BL Baselbiet1501Lieschtl285'57251855186Dütsch
SH Schafuuse1501Schafuuse80'76129827126Dütsch
AR Appezäll Osserode1513Herisau354'94724322620Dütsch
AI Appezöll Inneroode131513Appezöll16'003173936Dütsch
SG Sanggale1803Sanggale502'4762'02624877Dütsch
GR Graubünda1803Chur197'5297'10528108Dütsch, Rätoromanisch, Italiänisch
AG Aargou1803Aarau663'3421'404473212Dütsch
TG Thurgau1803Frauefeld270'67299127380Dütsch
TI Tessin1803Bellinzona354'3572'812126115Italiänisch
VD Waadt1803Losann784'6813'212244309Französisch
VS Wallis1815Sitte339'0605'22465126Französisch, Dütsch
NE Nöieburg1815Nöieburg178'53780322231Französisch
GE Gämf1815Gämf489'3612821'73345Französisch
JU Jura1979Dälschberg73'1068398755Französisch
CH SchwiizBärn7'261'20041'2851742'889Dütsch, Französisch, Italiänisch, Rätoromanisch

Bemerkige:
1 Stand: 31. Dezember 2016, gemäss em Bundesamt für Statistik
2 Ihwohner pro km², Stand: 31. Dezember 2016
3 Sitz vor Kantonsregierig und em Parlamänt, Sitz vor Justiz isch Troge
8 bis do: die Acht Alte Ort
13 bis do: die Driizäh Alte Ort

Die zwöibuchstabige Kantonsabchürzige si vrbreitet, si werden u. a. bi den Autokennzeiche brucht und wärde ou i dr ISO 3166-2:CH brucht (mit em Präfix "CH-", z. B. CH-SZ für dr Kanton Schwyz).

Literatur

Ekschterni Syte